Mortal Kombat X - Brutaler als die Polizei erlaubt

Mortal Kombat X wird wohl das Schicksal seines Vorgängers teilen und in Deutschland nicht erscheinen - weil es schon fast lächerlich brutal ist. Was es aber sonst noch Neues gibt, haben wir uns auf der E3 angesehen.

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2011 verweigerte die USK dem neunten Mortal Kombat-Ableger die Freigabe. Das Spiel wurde kurz nach Veröffentlichung von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) indiziert und Anfang 2013 sogar per Gerichtsbeschluss bundesweit beschlagnahmt. Grund: Die drastischen Gewaltdarstellungen, die schon seit dem ersten Teil das Markenzeichen der Serie sind und oft bis zur absoluten Absurdität zelebriert werden. Die E3-Vorführung des zehnten Teils lässt nur einen Schluss zu: Die Entwickler von NetherRealm Studios (Injustice: Gods Among Us) haben sich offenbar gedacht: »Hey, das können wir noch toppen!«

In sanguine veritas

Ein bisschen vampiresk, dieser Leitspruch, denn eigentlich müsste es im Hinblick auf Mortal Kombat X richtig heißen: Die Wahrheit liegt in den Eingeweiden. Zuerst fällt uns beim Ansehen des neuen MK-Gameplays auf: Die X-Ray-Moves (Spezialattacken, die in Slow-Motion eine Röntgenansicht zeigen und in expliziten Aufnahmen den entstehenden Schaden am gegnerischen Charakter zeigen) und die Fatalities (besonders blutige Finishing-Moves am Ende eines Gefechts) werden noch handfester, noch brutaler, noch absurder inszeniert.

Der besiegte Gegner taumelt, bekommt einen Schnitt quer durch den Brustkorb zugefügt, die Hand des Gewinners reißt das noch schlagende Herz heraus, zerquetscht es wie eine überreife Tomate und lässt sich das herausspritzende Blut schmecken. Oder der Move, der dem Gegner die gesamte Wirbelsäule freilegt, die daraufhin wie ein trockener Zweig beidhändig durchgebrochen wird, um ihn daran hochzuheben und auseinanderzureißen.

Sieht doch recht harmlos aus, oder? Was Cassie gleich mit dem Kaugummi macht, ist dagegen weniger harmlos. Sieht doch recht harmlos aus, oder? Was Cassie gleich mit dem Kaugummi macht, ist dagegen weniger harmlos.

Mortal Kombat X zelebriert überbordende Gewalt im Duell zweier Kämpfer in einer 2D-Arena und erhebt das Geschehen zu einer etwas makaberen Kunstform, die mit realer Gewalt allerdings wenig zu tun hat - dafür ist die Gesamtdarstellung und auch das Gameplay viel zu absurd, viel zu irreal.

Die schockierte Belustigung der Spieler ist auch im zehnten Teil ein programmatisches Ziel des Spiels. Übrigens: Während es in MK9 vier Slots für Finishing-Moves gab, kommt ihm zehnten Teil noch eine dazu!

Neue Kämpfer braucht das X

Huckepack in den Krieg: Dolchfetischistin Ferra auf ihrem Muskelprotz Torr. Huckepack in den Krieg: Dolchfetischistin Ferra auf ihrem Muskelprotz Torr.

Auf der E3 wurden vier neue Charaktere gezeigt. Sonya Blade und Johnny Cage haben ein Kind: Tochter Cassie ist ein Show-Off wie der Papa und kombiniert diese Eigenschaft mit dem Special-Forces-Kampfstil ihrer Mutter. Genau wie Johnny Cage attackiert sie den Gegner auch gerne mal unter der Gürtellinie, was in einem spektakulären X-Ray-Move besonders fies visualisiert wird.

Oder nehmen wir das TaG-Team, (Tödlich, aber Gut) Ferra und Torr. Dabei reitet die Dolche schwingende Ferra, auf dem Rücken des tumben Muskelbergs Torr. Beide agieren für den Spieler als eine Einheit, wir müssen also nicht plötzlich zwei Kämpfer gleichzeitig steuern.

Oder darf's vielleicht etwas mehr aztekischer Schamanismus sein? Kotal Kahn operiert mit Verstärkungs-Totems oder gleich mit der Kraft der Sonne: Wer durch seinen gebündelten Lichtstrahl rennt, wird gegrillt. Stellt er sich hingegen selber rein, wird Kahn geheilt.

Auch interessant: Insekten-Lady D'vorah, die mit ihren Beinen Gegner aufspießen und mit unappetitlichen Monster-Raupen Gift verteilen kann. Insgesamt konnten wir in der Demo 24 Charakterslots zählen, neben den neuen Charakteren werden es aber natürlich auch jede Menge altbekannter Kämpfer wie Scorpion oder Sub-Zero in den Jubiläumsableger der Prügel-Serie schaffen.

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