Viel Potenzial verschenkt!

Inhaltsverzeichnis Um was geht es? Erste Eindrücke Meinung zu dem aktuellen Content und Schwierigkeitsgrad Fehler und Bugs Fazit   1. Um...

von Tobi Tobsen am: 19.08.2016

Inhaltsverzeichnis

  1. Um was geht es?
  2. Erste Eindrücke
  3. Meinung zu dem aktuellen Content und Schwierigkeitsgrad
  4. Fehler und Bugs
  5. Fazit

 

1. Um was geht es?

Bei Noman's Sky handelt es sich um ein Spiel mit einem prozentual generiertes Universum, bei dem jede Galaxie eine reale Größe besitzt. Jeder Planet wird anhand eines Algorithmus vor dem Betreten des Systems berechnet und erstellt und die einzelnen Planeten müssen nicht händisch von den Entwicklern erstellt werden. Das Spiel startet auf einem Planeten am Rande der Galaxie bei einem abgestürzten Raumschiff. Das Raumschiff lässt sich reparieren wodurch man irgendwann das Sonnensystem verlassen kann um die eigene Galaxie zu erforschen.

Eine wirkliche Story gibt es nicht, sondern nur das Ziel den Mittelpunkt der Galaxie zu erreichen. Dieses Ziel ist allerdings nicht wichtig für das eigene Weiterkommen.

Man kann handeln, die Sprache der aktuell drei vorhandenen Alien-Rassen lernen oder seinen Raumanzug, Mutlitool oder Raumschiff erweitern.

In diesem Spiel steht das Erkunden der unzähligen Welten im Fokus.

 

2. Erste Eindrücke

 

No Man's Sky ist kein Actionshooter oder komplexe Handels-Simulation, es ist ein Abenteuer mit leider derzeit begrenzten Umfang!

Nach ungefähr 50 Stunden in Game kommt es allerdings noch ab und zu Wow-Momenten, wenn auf einmal ein riesiges Tier deinen Weg kreuzt und du vor Staunen gar nicht bemerkst wie es auf dich zukommt und dich schließlich angreift!

Nach dieser Spielzeit ist meine Hauptbeschäftigung zu farmen um mein Schiff weiter auszubauen und den effektivsten Weg zu finden schnell viele Units anzuhäufen.

 

Ein wirkliches Endgame gibt es leider nicht wirklich, man hat die Möglichkeit die Sprache der 3 Alien-Völker besser zu lernen, sein Schiff, Multitool und Anzug zu verbessern.

 

2. Meinung zu dem aktuellen Content und Schwierigkeitsgrad

 

- Aufrüstung des Multitools

Das Multitool lässt sich mit drei verschiedenen Werkzeugen bestücken

- Bohrlaser

-  Blaster

-  Granatenwerfer

Der Umfang ist leider sehr gering, allerding lässt sich z.B. der Blaster in eine Art Shotgun umbauen und der Granatwerfer mit zielsuchenden Granaten bestücken (keine gute Idee!). Der Bohrlaser teilt, mit den richtigen Updates auch Schaden aus!

Nach den besagten 50h bin ich vom Blaster und dem Granatenwerfer enttäuscht!

Der Bohrlaser ist von der Reichweite und Genauigkeit besser! Mein aktuelles Multitool (24 Slots) ist mit allen aktuellen Scannern ausgestattet sowie allen Bohrlaser Upgrades. Die restlichen 3-4 Slots sind mit dem Granatwerfer bestückt, wie man merkt fällt der Blaster dabei komplett flach! Warum? mit dem Bohrlaser auf voller Stufe visiert man eine Drohne 1-2 Sekunden an und sie ist Schrott! Bei den Elite-Wächtern sind es ungefähr 3-4 Sekunden die man auf die Drohne zielen muss.

Alternative reicht auch eine gut gezielte Granate. Zu den großen zweibeinigen Wächtern kann ich leider nichts sagen, bis jetzt habe ich noch Keinen gesehen.

Der sinnvollste Zweck des Granatwerfers ist sich den Weg aus einer Höhle zu sprengen ohne den Ausgang suchen zu müssen... mehr sinnvolle Anwendungsgebiete habe ich leider noch nicht gefunden. Mit den Granaten zu farmen ist auch nicht wirklich möglich. Eine Granate erzeugt zwar ein großes Loch im Ressourcen-Vorkommen, allerdings ist der Ertrag daraus sehr gering.

Zum Blaster kann ich nur sagen, ab in die Tonne damit!

 

- Gefechte gegen NPCs und Piraten (Planet/Weltall)

Am Anfang hatte ich viel Respekt vor den Wächtern... dieser Respekt hielt ungefähr eine Stunde, danach waren die fliegenden Schrotthaufen nur noch eine Titanquelle die man schnell ernten konnte!

Auch die Elite-Wächter sind jetzt keine große Bedrohung wobei man sagen muss, der Schaden ist schon merklich höher als bei den fliegenden Schrotthaufen! Allerdings lassen sich diese Wächter sehr einfach ausschalten... eine gut platzierte Granate sorgt dafür, dass die vierbeinigen Wächter ausgeschaltet, aber nicht zerstört werden. Sobald die beiden fliegenden Schrotthaufen danach zerstört wurden kann man seelenruhig die umliegenden Ressourcen ernten. Der vierbeinige Wächter wird dann zwar noch als Bedrohung angezeigt aber macht nichts mehr. Ich nehme an das es sich hierbei um einen Bug handelt.

Als ich von dem Fandungs-Level gehört hatte, dachte ich okay.... bei GTA war dieser schon recht knackig wenn dann auf einmal von allen Seiten und aus der Luft Polizisten kamen die direkt das Feuer auf einen eröffnet haben.... Okay... in No Man's Sky sieht es so aus... man bricht in eine Fabrik ein und wird von 3 Drohnen angegriffen, ist der Bohrlaser auf voller Stufe, hat man die Tür vor dem Eintreffen der Wächter bereits geknackt und ist ohne Kampf im Gebäude. Wartet man auf die Drohnen und macht sie kalt, passiert danach nichts mehr... es wird keine Verstärkung gerufen... so ist es auch wenn man eine umherfliegende Drohne ausschaltet, es wird eine Unterstützungs-Drohne geschickt und sobald diese ebenfalls zerstört wurde, ist das Fandungs-Level wieder auf 0 ... Auch bei dem Angriff auf ein Depot ist der Schutz wirklich lachhaft... Dazu muss ich sagen, dass ich schon einige Shooter gezockt habe und daher auch einen höheren Schwierigkeitsgrad gewohnt bin. Bei dem Spiel geht es aber ums entdecken und nicht ums zerstören.

Negativ ist aber egal wie sehr ich die Welt zerstört und Wächter gekillt habe. Noch nie sind mir die großen "ATST"s vor die Flint...äh Bohrlaser gekommen. Dazu muss ich sagen ich schließe wirklich auf jeden Wächter den ich sehe! Bei dem Angriff auf ein Titan-Depot hatte ich versucht einen bugenden Elite-Wächter auszunutzen der gerade dabei war mein Fandungs-Level auf 4 zu steigern doch dabei ist das Spiel angestürzt... wieder kein ATST.....

 

Der Schwierigkeitsgrad im All ist im Gegensatz zum Planeten deutlich höher! Hier wird man direkt von 3-5 Piraten angegriffen und das Schild hält meist nur 1-2 Angriffsanflüge stand bevor man es mit mit Ressourcen (umständlich) wiederauffüllen muss. Nach ein paar Upgrades sind die Kämpfe gegen die Piraten aber auch keine Herausforderung mehr. Mein erster Gedanke bei den Weltraumkämpfen war "geil" sieht aus wie bei meinem heißgeliebten Spiel Freelancer! Joar... naja fast aber leider nicht das gleiche Gefühl... Schade! Da hätte sich das Entwicklerstudio Hello Games viel von dem 2003 erschienenen Game abschauen können. Der Angriff auf Frachter ist etwas spannender. Die Frachter sind mit Geschütztürmen bestückt und nach kurzer Zeit kommen immer mehr Wächter die einen angreifen bis zum Fandungs-Level 5 danach überrascht das Spiel mit einem gut bewaffneten Kreutzer der sofort das Feuer auf uns eröffnet mit 3-4 weiteren Jägern.

Nachdem man zuerst die Jäger dann die Geschütztürme des Kreutzers ausgeschaltet hat treibt es wie ein Käfer dem man alle Beine entrissen hat handlungsunfähig im Weltall... Die komplette Zerstörung eines Kreutzers, Frachters oder gar Raumstation ist nicht möglich... Schade wurde leider nicht zum Release umgesetzt trotz Ankündigung.

 

- Navigation auf Planeten und Weltall

Da es derzeit keine Möglichkeit gibt einen Handelsposten auf dem Planeten, oder Sonnensystem zu markieren und evtl. eine Flugroute zu erstellen ist derzeit nur eine Navigation zum Mittelpunkt der Galaxie oder zu den Atlas-Anomalien möglich...

Auf dem Planeten kann man über die Radarstationen auf einen Handelsposten hoffen um dann auf der Karte eine Markierung zu erhalten, wichtig hierbei ist, dass man bei dem Handelsposten den Ort nicht entdeckt damit die Markierung weiterhin auf der Karte zu sehen ist! Allerdings ist die Navigation ungenügend!

Da es keine wirkliche Navigationsmöglichkeit gibt, kann man auch wenig darüber sagen.

 

-  Handelssystem

Wenig Kreativität bei den Händlern, die Namen der Händler sind bei gleichem Schiffstyp identisch! Für ein zum größten Teil prozentual erzeugtes Spiel  ist das ein wirklich schlechte Umsetzung! So leid es mir tut, aber das muss sich ändern, denn auch die Ware der Händler ist identisch und passt sich an die Station an… Klar Angebot und Nachfrage bestimmt die Ware, macht auch Sinn aber dennoch hat jeder Händler auch unterschiedlich exotische Ware dabei nur nicht bei NMS.

Das Handelssystem lässt sich auch leicht austricksen indem man einfach zum Handelsterminal geht, schaut was dort mit einem Stern markiert wurde (doppelter Preis/Gewinn), anschließend die anfliegenden Händler die entsprechende Ware abkauft und so kann man schnell einen guten Gewinn erzielen ohne die Station verlassen zu müssen. Ansonsten ist das Handelssystem nicht wirklich erwähnenswert oder umfangreich. Bei einem Solo-Player Spiel ist es daher leider auch nicht wirklich eine Glanzleistung.

- Raumschiffe

Hierbei kann man sagen, dass alle bisher getesteten Raumschiffe, egal ob großer Frachter, kleines Shuttle oder Fighter sich alle gleich fliegen… der einzige Unterschied ist die Ausrüstung! Sobald die Ausrüstung an das alte Schiff angepasst wurde, fliegt es sich genauso wie das vorherige Schiff! Schade auch hier wurde angekündigt, dass Unterschiede zwischen den einzelnen Klassen bestehen. Die Raumschiffe sind stellenweise unterschiedlich, wenn man beispielsweise den großen Handelsfrachter betrachtet hat er ab und zu die Flügel eines Tie-Fighters, mal normale Tragflächen oder ist in einer anderen Farbe. Die Auswahl des Schiffs ist am Ende aber nur noch von einem Faktor abhängig und das ist der vorhandene Platz. Sobald man ein Schiff mit 48 Slots (max.) gefunden hat geht es nur noch um den Stil-Faktor des Schiffs.

Slot-Upgrades wie bei dem Raumanzug sind leider nicht möglich!

- Gebäude auf dem Planeten

Nachdem man sein Raumschiff flugtüchtig gemacht hat und über die Planeten-Oberfläche fliegen kann, erkennt man leider schnell, dass die Gebäudetypen sich optisch nicht verändern.

Auch der Inhalt der Gebäude ist nur minimal anders… keine Unterschiede zwischen den einzelnen Alien-Rassen. Hier hätte man die kulturellen Eigenschaften der Völker besser hervorheben können!

Die Rätsel wiederholen sich leider auch nach dem zehnten Besuch des Gebäude-Typen und auch bei den Fabriken braucht man nur auf Schlagwörter wie „hoch“ achten um dann die richtige Antwort zu erhalten ohne wirklich den Text lesen zu müssen. Die Höhlensysteme sind schön und es macht Spaß diese zu erkunden, aber mehr als Plutonium und Gold/Emeril/Aluminium (abhängig von der entsprechenden seltenen Ressource des Planeten) findet man in diesen Höhlen nichts Besonderes.

Durch DLCs und Patches muss hier deutlich noch mehr Inhalt auf die Planeten gepackt werden, der sich nicht auf jedem Planeten wiederholt.

 

3. Fehler und Bugs

-          Derzeit bestehen leider noch viele Fehler und Bugs die dafür sorgen, dass das Game mittendrin einfach abstürzt und neu gestartet werden muss.

-          Wächter bugen in Wänden fest und machen nichts mehr

-          Beim Start von der Planetenoberfäche wird man ab und zu direkt ins All katapultiert und muss wieder zurückfliegen.

-          Wenn man durch Granaten ein zu tiefes Loch in den Boden sprengt kann es passieren das man aus der Karte rausfliegt und ertrinkt!

-          Bei dem Kauf eines neuen Schiffs ist das Fadenkreuz oft verschoben wodurch das Zielen deutlich erschwert wird!

-          Mit der Strahlenkanone beschädigt man sich bei manchen Schiffstypen selber.

-          Bestimmte Waren lassen sich nach dem Auseinanderbauen stacken und somit lässt sich das System einfach abusen.

-          Manche Terminals sind verbugt und lassen sich nicht bedienen.

Und das sind nur die Bugs die ich selber bemerkt habe.

Von der schlechten Performance und stellenweise 100% Systemauslastung durch NMS will ich gar nicht erst sprechen.

Mein System:

Prozessor: Intel Core i5-3570K

Arbeitsspeicher 16GB DD3

Grafikkarte: Geforce GTX 970

Festplatte: 256GB SSD
 

4. Fazit:

Von dem Hype habe ich die letzten Jahre nichts mitbekommen und erst vor 1-2 Monaten von dem Spiel erfahren und war aber sofort von der Idee begeistert.

Nach der ersten Woche intensiven Zockens bin ich geteilter Meinung, einerseits hat das Spiel seine WOW-Momente, aber dann schleicht sich langsam Gedanke wie „kenn ich schon“, „sieht genauso aus wie auf dem letzten Planeten“, „hat nur eine andere Farbe“, „ der Schwierigkeitsgrad ist zu lasch“ oder „kein Emeril, lohnt sich nicht zu landen“. Bei den Planeten ist es so, kennst du einen Bruchteil dann weißt du auch wie der Rest des Planeten aussieht… mich wundert es, dass selbst Minecraft es hinbekommt bei automatisch generierten Karten verschiedene Biome unter zu bekommen und somit für Abwechslung zu sorgen. Bei No Man’s Sky sind die Planeten auch auf der anderen Seite genauso aufgebaut wie am Landepunkt. Dadurch wird der Ehrgeiz drastisch gesenkt den Planeten wirklich zu komplett zu entdecken. Der Schwierigkeitsgrad ist wie die Altersfreigabe wirklich an 6 Jährige gerichtet und das reicht nicht auch wenn es sich bei dem Spiel eher um das Entdecken dreht hätten die Entwickler bei diesem Schwierigkeitsgrad die Wächter auch komplett entfernen können.

Das Endgame besteht daraus die effektivste Farm-Route zu finden um schnell an Units zu kommen. Dabei besteht eigentlich nur die bereits angesprochene Möglichkeit die Handelsposten auf den Stationen auszunutzen und die anfliegenden Händler abzuklappern, den Gravito-Ball Stack-Bug auszunutzen oder Emeril zu farmen (Ertrag Pro 3000 Emeril ist ungefähr 900k Units). Das Sammeln der seltenen Ressourcen wie Giftbeutel (nur einfach stackbar) lohnt sich bei einem maximalen Inventar von 48 Slots aber auch (bei 30 Giftbeuteln die man in 10-15 Minuten sammelt erhält man beim Händler ohne Bonus bis zu einer Millionen Units!).

Das Spiel geht in die richtige Richtung und hat mich 20 Stunden sehr gefesselt wie lange kein Game mehr. Der Content wiederholt sich aber leider zu schnell für ein so großes Game wodurch leider schnell wieder der Spaß vergeht.

Auch wenn ich jetzt viele negative Punkte genannt habe, das Spiel macht mir dennoch Spaß! Ich bin einfach nur enttäuscht, dass so viel Potenzial verschenkt wurde und hoffe die Modderszene wird für mehr Abwechslung sorgen können.

Wenn ich abends nach einem anstrengenden Arbeitstag zuhause bin und keine Lust auf viel Action und Aufregung habe ist No Man's Sky genau das richtige um zu entspannen. Für die Zukunft hoffe ich, dass aber deutlich mehr Inhalt hinzugefügt wird um wirklich überrascht zu werden!

 

 


Wertung
Pro und Kontra
  • Riesiges Universum
  • Innovatives Sprachsystem
  • Viele Wow-Effekte
  • Dem Universum den eigenen Stempel aufdrücken
  • Keine Einschränkungen durch eine Story
  • Bugs
  • Unterschied Raumschiffe nur äußerlich
  • Handelssystem sehr flach
  • kaum Abwechslung bei den Gebäuden
  • Ansehen bei den Aliens irrelevant
  • Schwierigkeitsgrad zu leicht/Keine Herausforderung
  • Keine Interaktion zwischen Fauna und Flora (ohne Einfluss des Spielers)
  • Inhalt der Planeten ohne Überraschungen
  • Versprochene Inhalte nicht implementiert
  • Keine Navigationsmöglichkeiten

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

zu leicht

Bugs:

Häufiger, unregelmäßig

Spielzeit:

Mehr als 40, weniger als 100 Stunden



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