Seite 2: Port Royale 3 - Stagnation oder Innovation?

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Hanse Royale 3

Den Großteil der Spielzeit verbringen wir auf der Seekarte. Sobald wir eine Stadt anlaufen, können wir das entsprechende Handelsfenster öffnen. Den Großteil der Spielzeit verbringen wir auf der Seekarte. Sobald wir eine Stadt anlaufen, können wir das entsprechende Handelsfenster öffnen.

Trotz aller spielerischen Freiheit werden wir selbst als Vollzeit-Pirat nicht ums Handeln herumkommen, denn schließlich müssen wir unsere Beute irgendwo verticken. Das dynamische Wirtschaftssystem reagiert dabei stets nachvollziehbar auf Angebot und Nachfrage und macht bereits jetzt einen hervorragenden Eindruck -- kein Wunder, schließlich entspricht es fast 1:1 dem von Patrizier 4. Das Prinzip ist ebenso einfach wie logisch: je begehrter die Ware in einer Stadt, desto höher der Preis. Also kaufen wir Zuckerrohr idealerweise dort, wo es viele Plantagen gibt und verkaufen ihn dort, wo Rumbrennereien händeringend auf Nachschub warten, weil die Lager aufgrund einer Piratenblockade leer sind -- Sie erinnern sich vielleicht.

Was einmal funktioniert hat, muss jedoch keine dauerhafte Goldgrube sein. Denn neben uns treiben natürlich auch die Kolonialmächte Spanien, England, Frankreich, Holland sowie Portugal fleißig Handel in der Karibik, verteilen Kaperbriefe und verfolgen ihre ganz eigenen Ziele. So landen etwa regelmäßig stark bewachte Schatzflotten in der Neuen Welt, die zum einen jede Menge neue Siedler (=hungrige Mäuler) bringen und zum anderen tonnenweise Luxusgüter zurück nach Europa verschiffen., was für ein ständiges Ungleichgewicht im Warenkreislauf sorgt. Entsprechend regelmäßig müssen wir unsere Handelsrouten überwachen und kontrollieren. Dabei helfen uns neue KI-Assistenten, denen wir Flotten und Verhaltensmuster wie Profit, Lager leeren oder Rohstoffe beschaffen zuweisen können.

Ebenfalls praktisch: Anders als im Vorgänger müssen wir zum Handeln die Städte nicht mehr betreten, sondern können dies direkt auf der Seekarte erledigen. Die ist stilistisch stimmig, wirkt aber trotz 3D-Grafik noch arg detailarm und lässt nur wenig Entdecker-Stimmung aufkommen -- Raum für Verbesserung.

Generalüberholte Optik

Deutlich besser haben uns schon die detailreich modellierten Städte gefallen, in denen wir unter anderem Matrosen anheuern, im Hafen neue Schiffe kaufen, uns in der Kneipe neue Aufträge besorgen oder Produktionsbetriebe errichten. Unterschiedliche Klimazonen wie Dschungel, Wüste und Sumpf sowie über 300 unterschiedliche Gebäudetypen sorgen hier für deutlich mehr optische und spielerische Abwechslung als noch in Patrizier 4.

In den Städten holen wir uns Aufträge oder kaufen neue Schiffe. Wir können aber auch Plantagen und Produktionsbetriebe errichten. In den Städten holen wir uns Aufträge oder kaufen neue Schiffe. Wir können aber auch Plantagen und Produktionsbetriebe errichten.

Jede der Kolonialmächte pflegt ihren eigenen Architekturstil, im Hafen sieht man die Schiffe an- und ablegen, und über die Straßen wuseln bis zu 15.000 Einwohner. Probleme wie Warenengpässe erkennen wir dabei schon direkt in der Spielwelt -- auf alles, was wir nicht sehen, soll uns ein neuer Berater aufmerksam machen. Außerdem dürfen wir auch hier KI-Verwalter engagieren, die dabei helfen, Betriebe zu versorgen und Waren zu verkaufen.

Actionreiche Seekämpfe

Kommt es zur Seeschlacht, steuern wir ein Schiff direkt, dem Rest der Flotte geben wir taktische Befehle. Kommt es zur Seeschlacht, steuern wir ein Schiff direkt, dem Rest der Flotte geben wir taktische Befehle.

Wer auf ehrlichen Handel pfeift und die Karibik lieber als brandschatzender Pirat unsicher machen will, darf seine Freibeuterqualitäten in (optionalen) taktischen Seegefechten unter Beweis stellen. Ein Schiff steuern wir dabei direkt, bis zu zwei weiteren dürfen wir Befehle erteilen. Für unseren Geschmack ein bisschen wenig, gerade im Vergleich zu den spektakulären Massenschlachten mit Dutzenden Schiffen in Empire oder Shogun 2. Dafür wirkten die Gefechte in unserer Präsentation schneller und actionreicher.

Neu sind kleine Gemeinheiten wie Nebel, Haie, Untiefen und ausgewachsene Stürme, so dass wir unsere Taktik regelmäßig anpassen müssen. Gut gefallen hat uns auch, dass wir auf der Seekarte nun Patrouillen anordnen dürfen, damit unsere Schiffe einen bestimmten Bereich selbständig verteidigen -- ideal für Meerengen. Wer Städte angreift, muss selbstverständlich auch zu Land kämpfen, was allerdings größtenteils automatisch ablaufen soll.

Handeln, Kämpfen, Entdecken, Gouverneurstöchter becircen, Rum brennen: Mehr als genug Arbeit für einen Karibik-Abenteurer, die wir aber netterweise nicht allein erledigen müssen. Denn als erster Serienteil soll Port Royale 3 einen vollwertigen Multiplayer-Modus für bis zu 4 Spieler spendiert bekommen. Ob wir uns dabei gegenseitig die Schätze abluchsen oder kooperativ die Meere unsicher machen, liegt ganz bei uns -- ebenso wie die Startvoraussetzungen und was wir zum Sieg benötigen. Ne Buddel voll Rum zum Beispiel.

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