Seite 2: Rage - Die Endzeit sah nie schöner aus

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Schöne neue Welt

Sah Rage schon in dem Industriegebiet eindrucksvoll aus, entfaltet das Spiel seine ganze Pracht in den nun folgenden Wüstencanyons. Während viele Hersteller ihre Screenshots nachträglich aufhübschen, ist es bei Rage umgekehrt. Die bisher veröffentlichten Bilder können die optische Brillanz von Rage kaum einfangen. Id Software beweißt, das Spiele nicht Photorealismus anstreben müssen, um atemberaubend auszusehen. Rage hat seinen ganz eigenen Grafikstil, mit sehr kräftigen Farben, unzähligen optischen Details in der Welt und einer scheinbar grenzenlosen Weitsicht. Und wie schon bei Doom 3 legt id die Messelatte in Sachen Licht- und Schatten-Spielereien wieder ein gutes Stück höher.

Quads, Buggies und Muscle-Cars gibt es als fahrbare Untersätze in Rage. Damit können wir Rennen fahren oder auch Banditen abknallen. Quads, Buggies und Muscle-Cars gibt es als fahrbare Untersätze in Rage. Damit können wir Rennen fahren oder auch Banditen abknallen.

Viel Zeit die Optik zu genießen bleibt indes nicht. Bereits nach kurzer Fahrzeit greifen weitere Banditen mit eigenen Fahrzeugen an. Wir können versuchen, diesen zu entkommen oder aber wir stellen uns dem Kampf. Die Fahrzeugsteuerung ist sehr simpel, zumal id davon abgerückt ist, dass der Spieler die Geschütze am Buggy selbst ausrichten muss. Die Gegner müssen sich lediglich vor dem eigenen Vehikel befinden, wenn wir den Abzug betätigen. Die automatische Zielvorrichtung erledigt den Rest.

In Wellspring angekommen, sollen wir uns beim Bürgermeister melden, können aber auch die Siedlung erkunden, mit den Einheimischen sprechen, sie bei ihren Gesprächen belauschen (z.B. über die Authority), in Shops neue Ausrüstung kaufen, Rennen fahren, unsere Buggies oder später Muscle-Cars aufmotzen und uns mit Mini-Spielen etwas Geld dazu verdienen. Beim während der Präsentation gezeigten Brett-Spiel Tombstones rücken vier Banditen auf die eigene Figur vor. Jede Runde wird gewürfelt. Wenn wir Glück haben und die Würfel günstig fallen, verschwindet einer der Banditen. Wenn nicht, rücken sie weiter vor, bis nach drei Zügen die eigene Spielfigur gemeuchelt wird.

Rage - Screenshots ansehen

Die Zivilisation, oder was von ihr übrig ist

Wellspring ist der erste Ballungsknoten in Rage. Von hier aus werden wir einen Großteil der Zeit in der ersten Hälfte des Spiels aufbrechen, um der Story zu folgen oder Neben-Missionen zu erfüllen. Eine dieser Zusatzaufträge führt uns zur örtlichen Wasserversorgung. Der dort zuständige Aufseher Carlson hat Alarm geschlagen, nachdem Mitglieder des Ghost-Clans die unterirdischen Kanäle überrannt haben und nun drohen die Wasservorräte zu vergiften. Also machen wir uns auf, dem guten Mann zu helfen und steigen über den Schleuseneingang in die dunkle Kanalisation ab.

Wellspring erinnert an Mos Eisley aus den Star Wars-Filmen. Eine Western-Stadt mit Werkstätten, Bars und zwielichtigen Gestalten. Wellspring erinnert an Mos Eisley aus den Star Wars-Filmen. Eine Western-Stadt mit Werkstätten, Bars und zwielichtigen Gestalten.

An dieser Stelle erinnert Rage wieder sehr stark an klassische id Software-Spiele wie Doom 3 oder Quake 2. Statt offener Welt sind wir nun mehr oder weniger in einem schlauchartigen Level mit vereinzelten Nebenräumen und sehr vielen Gegnern eingesperrt. In diesem Fall gehören die Angreifer zum Ghost Clan. Die im Gegensatz zum Wasted Clan (bisher sind vier Banditen-Clans bekannt) deutlich agiler und cleverer agieren. Sie können an Wänden entlanglaufen oder an der Decke klettern. Id verspricht zwar, dass die KI nicht komplett gescriptet abläuft und abhängig vom Spieler immer wieder anders reagiert, aber viel zu sehen ist davon bislang nicht. In diesen Passagen ist Rage dann doch ein sehr klassischer Run-and-Gun-Shooter.

Aber zumindest ist das Arsenal nun größer: Neben den Hauptwaffen und den verschiedenen Munitionstypen gibt es auch einige Extras. Das Bummerrang-artige Wurfmesser (Wingstick) kann Gegner enthaupten, während das ferngesteuerte Bombenauto gleich ganze Gegnergruppen ausschaltet. Der autonom agierende Spinnenroboter mit aufmontiertem MG entpuppt sich als nützlicher Begleiter, besonders wenn die Banditen aus verschiedenen Richtungen angreifen. Mit der Elektro-Schockmunition für die Armbrust lassen sich im Wasser stehende Gegner wie in Bioshock auf einen Schlag ins Jenseits befördern. Alle Waffen und Extras sollen nach und nach dem Spieler an exemplarischen Stellen im Spiel erklärt werden.

So einen Spiderbot können wir selbst bauen und bei Bedarf aktivieren. So einen Spiderbot können wir selbst bauen und bei Bedarf aktivieren.

So müssen wir bei einer Szene unbedingt das Bombenauto benutzen. Danach ist es aber allein uns überlassen, welche Waffe wir in welcher Situation benutzen. Eine weise Entscheidung der Entwicklung ist auch, dass wir die Gadgets wie das Auto oder den Spinnenroboter aus eingesammeltem Schrott selbst zusammenbauen können - und zwar direkt an Ort und Stelle. Wir müssen also nicht wie etwa bei Fallout 3 erst zu einer Werkbank rennen, um unser neues Spielzeug zu bauen.

Apropos Wiederverwerten: Munition und Geld können wir bei gefallenen Gegnern erbeuten. Wie bei Bioshock müssen wir dazu auf einen Leichnam klicken und sacken so sein Hab und Gut ein. So finden wir immer wieder auch Bandagen, die zur Schnellheilung dienen, falls wir gerade im Kampf doch ein wenig zu viele Schüsse einstecken. Aus anderen Müllresten können wir so genannte Lockgrinders basteln, die wiederum Türen und Truhen öffnen. Ein bisschen Rollenspiel steckt eben doch in Rage - auch wenn es keine Talentbäume oder Levelaufstiege gibt.

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