Rise of Flight: Channel Battles Edition im Test - Red Barons würdiger Enkel

In der packenden Simulation Rise of Flight: Channel Battles Edition kämpft Mann noch gegen Mann – und gegen Windböen, Ladehemmungen und die verflixten G-Kräfte. Herrlich! Wie unser Test zeigt.

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Es gibt Spiele, die verzeihen keine Fehler. Und das ist gut so. Rise of Flight: Channel Battles Edition ist so ein Spiel: Die Bomben zu früh ausgeklinkt und das U-Boot verfehlt? Mission vergeigt, ab nach Hause. Beim Tiefflieger-Angriff zu steil runtergegangen? Crash, noch mal von vorn. Beim Angriff auf den Beobachtungsballon zu stur geradeaus geflogen? Flaktreffer, Game over.

So gnadenlos sind sie, die Simulationen. Da können wir mal nicht eben über ein Bomben-Symbol fliegen, um nachzuladen, oder die Kiste ein paar Sekunden aus dem Gefecht fliegen, damit sie wieder gesund wird. Stattdessen ist wirklich Üben-Üben-Üben gefragt, Hintergrundwissen, die Beherrschung der zehn verschieden Maschinen.

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Das hat uns beim Test wie in vielen Simulationen immer wieder in den Wahnsinn getrieben: Da schrauben wir unseren Dreidecker Fokker Dr.1 mit letzter Kraft endlich auf 5.000 Meter Höhe hinter die schweren Handley-Page-Bomber, nehmen den ersten ins Visier - um dann doch wieder wegzutrudeln, weil dem ohnehin beschädigtem Motor wegen der dünneren Luft die Leistung wegbricht.

Oder wir nehmen selber als Bomber-Heckschütze eine angreifende Jagdmaschine ins Fadenkreuz, halten ein paar Meter vor, die erste Garbe trifft - und dann ist das wie immer viel zu kleine Trommelmagazin leer!

Realismus: von knüppelhart bis (fast) unverwundbar

Aber: Wir wissen immer, woran es liegt - und versuchen'snochmal. Denn wenn's dann endlich mal klappt und wir den Dogfight gewinnen, das Frachtschiff versenken, den Flak-Truck vernichten, dann ist das wirklich ein verdientes Erfolgserlebnis. Auch wenn wir das mit uns selber feiern müssen, denn das Spiel zelebriert unsere Erfolge nicht, für einen mühsam erarbeiteten Abschuss gibt's keine Jubelmeldungen, sondern höchstens einen Eintrag in die Statistik.

Manchmal haben wir nicht mal mitgekriegt, dass wir eine Maschine abgeschossen haben - denn statt dicker Explosionen à la Hollywood gehen zerschossene Flieger auch mal ganz unspektakulär in einen zehnminütigen Sinkflug gen Boden, mit Rauchfahne, flatterndem Flügelstoff und gurgelnden Motorgeräuschen.

Rise of Flight: Channel Battles Edition - Steam-Trailer #2 Video starten 1:11 Rise of Flight: Channel Battles Edition - Steam-Trailer #2

Vorbildlich: Wir dürfen den Realismusgrad der Luftgefechte maßgeschneidert einstellen. Endlose Munition, keine Kollisionen, Unverwundbarkeit gegen Beschuss sind die harten »Cheats«, wir können aber auch lediglich den Wind abstellen oder auf die Vorwärmung der Motoren verzichten.

Wobei der Wind sich schon arg auswirkt: Wenn der fies und böig von der Seite kommt, wackeln unsere Ultraleicht-Maschinen wie ein Kuhschwanz, sodass man sogar auf die dicken, angeleinten Beobachtungsballons ganze Feuerstöße versemmelt. Für noch unerfahrene Flieger oder um ein neues Modell auszuprobieren, sind die vielen Einstellmöglichkeiten prima.

Die Missionen: Karriere, Kampagnen, Quickies

Die Channel Battles sind ein dicker Brocken: Es gibt je eine lange Kampagne für die deutsche Seite (zehn Missionen) und die alliierte (16), dazu kommen zwölf Einzelaufträge, 14 Szenarios sowie ein Einsatz für jedes Flugzeugmodell - wobei sich letztere Einsätze fast komplett ähneln. Dazu kommt ein langer Karrieremodus, bei dem wir uns einer Staffel anschließen, ebenfalls auf deutscher oder alliierter Seite.

Das Startdatum (1916 bis 1918) lässt sich auf den Tag genau festlegen - je später wir in den Krieg einsteigen, desto mehr Geschwader und Flugplätze stehen zur Wahl.

Neben den aus dem ersten Rise of Flight (2009) bekannten klassischen Westfront-Schlachtfeldern geht's natürlich über dem Kanal zur Sache - aber vor allem über den Küstengebieten beider Seiten. Englands Südküste, Belgien und Nordfrankreich kommen so auf stolze 32.000 Quadratkilometer, voller Schiffe, U-Boote, Züge, LKWs, Artilleriestellungen und so weiter.

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Die Missionen decken eine abwechslungsreiche Palette ab. Neben Klassikern wie Angriffe auf Flugplätze oder Bomberabfangen bombardieren wir Konvois, spielen Befehlsbotenjunge zwischen U-Booten, verteidigen Brücken oder spüren Artilleriestellungen auf, deren Kartenkoordinaten wir dann an die eigenen Batterien funken. Selbst mit 16facher Zeitbeschleunigung dauert es auch mal fünf Minuten, bis wir ein vorgegebenes Zielgebiet erreicht haben, wo sich zum Beispiel ein einziges U-Boot rumtreiben soll.

Schön: Wir müssen uns nicht sklavisch an die Wegpunkte halten - wenn wir das U-Boot versenkt und noch Bomben übrig haben, können wir sie auf dem Rückweg gerne auf einem Frachtschiff parken, um unsere Pilotenakte zu verbessern.

Wer nicht so lange stur geradeaus fliegen mag, der baut sich eine »Quick Mission«. Bis zu 30 Flieger, verteilt auf sechs Gruppen, lassen sich mit ein paar Klicks hinzufügen, inklusive Erfahrungsstufe ihrer KI-Piloten, von Anfänger bis As. Dann noch bei Bedarf Gebiet, Wetter, Wind, Tageszeit, Flughöhe und Position zueinander einstellen, und schon steckt man in einer dicken Luftschlacht mit Eindeckern, Bombern, Aufklärern oder Wasserflugzeugen wie dem deutschen Aufklärer Brandenburg W12.

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