Erzählt
Diablo 2, Titan Quest, Hellgate: London, Sacred – in Sachen Handlung konnte bislang kein Action- Rollenspiel vollends überzeugen. Sacred 2 macht da keine Ausnahme. Die Story-Missionen werden in unserer Vorabversion durch Monologe der Questgeber eingeleitet , Zwischensequenzen suchten wir ebenso vergebens wie eine vernünftige Überleitung zwischen den elf Akten der Kampagne.
Schade, denn die 2.000 Jahre vor dem ersten Sacred angelegte Geschichte um die mysteriöse T-Energie und dem daraufhin entstandenen Krieg hat durchaus Potenzial – Potenzial, das im Spielverlauf nur sehr selten durchblitzt, dafür aber dann mit spektakulären Momenten begeistert. Beispielsweise stolpern Sie im rauen Nordwesten Ancarias in einen Kampf zweier verfeindeter Ork-Rassen oder treten auf der Insel der Seraphim in die Dienste eines gewaltigen Drachen.
Entzückt
Grafisch macht Sacred 2 fast alles richtig. Die Texturen sind scharf, die Charaktere und Monster hübsch gestaltet, die Zauber knallen in aufwändigen Effekten, und die Beleuchtung macht vor allem in der Abenddämmerung viel her. Auch das handgebaute Ancaria beeindruckt durch Abwechslung und die Liebe zum Detail. In den Städten preisen Händler ihre Waren zwischen Tischen, Fässern und vollgestopften Regalen an, im Sumpfgebiet waten Sie inmitten toter Bäume und vermoderter Holzstege durch den Morast, und jedes Areal wartet mit einer eigenen Architektur sowie Flora und Fauna auf.
Nur die Dungeons fallen optisch zurück – was jedoch wenig stört, da Sie sich nur selten unter Tage aufhalten. Der Sound steht der Grafik in nichts nach: Die Musik untermalt das Geschehen angenehm subtil, die Sprecher vertonen ihre Figuren meist professionell, und die Effekte wie Pfeilzischen oder Schwerterklirren könnten aus den Herr der Ringe-Filmen stammen.
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