Splinter Cell: Conviction - E3-Preview: Vertrauter Sam Fisher

Ubisofts berühmtester Geheimagent ist zurück. Wir haben uns auf der E3 das generalüberholte Splinter Cell: Conviction angeschaut und sind begeistert.

Es ist ungewöhnlich, dass ausgerechnet ein längst bekanntes Spiel zu den Überraschungen der E3 gehört. Aber das Splinter Cell: Conviction, das Ubisoft in Los Angeles präsentierte, hat mit dem vor zwei Jahren angekündigten Agenten-Abenteuer nicht mehr viel gemein. So erklärt sich auch, warum es so lange still um Sam Fisher war: Ubisoft hat Conviction von Grund auf neu gebaut. Der Aufwand scheint sich zu lohnen.

Im Vorgängerspiel Double Agent hat Sam Fisher seine Tochter verloren. Weil sich herausstellt, dass sie ermordet wurde, sinnt der Ex-Spezialagent auf Rache. Conviction beschreibt Sams Suche nach den Schuldigen. Mit Recht und Gesetz hat Fisher nicht mehr viel am Hut, ihm geht es im noch mal ein gutes Stück düstereren, sehr erwachsenen und wenig zimperlichen Conviction um Rache um jeden Preis.

Wir spielen Sam -- und der kennt scheinbar keine Skrupel mehr. Wir spielen Sam -- und der kennt scheinbar keine Skrupel mehr.

Erste Mission

Wie das aussieht, zeigt schon der Auftakt der ersten Mission: In einer öffentlichen Toilette verhört Sam einen Kontaktmann, der den Aufenthaltsort eines Waffenhändlers kennt. Wobei „verhören“ heißt, dass Sam den Kerl in Porzellanschüsseln, Spiegel und Klowände schmettert, bis das Blut spritzt. Das alles läuft interaktiv ab, sprich: Wir hauen den Unglücklichen selbst durch die Gegend. Diese derben, brutalen Szenen erinnern an die Pate-Spiele.

Solche Szenen sind freilich nur Beigaben, im Kern ist Splinter Cell: Convicton nach wie vor ein taktisches Actionspiel mit starker Schleichkomponente. Neuerdings hat sich Ubisoft aber ein gutes Stück von den Hitman-Spielen abgeschnitten, nämlich die Handlungsfreiheit in einer begrenzten Umgebung. So sollen wir in Malta das Haus des Waffenschiebers infiltrieren, haben dabei aber weitgehend die Wahl, wie wir vorgehen – durchs Fenster einsteigen? Durch die Vordertür brechen? Die Hauswand hochklettern? Leise oder brachial vorgehen? Alles kein Problem, alles nur eine Frage der Planung. Wer vorher in Ruhe die Lage auskundschaftet und zum Beispiel mit einer Spiegelscherbe unter Türen hindurch lugt, ist klar im Vorteil.

Trotz all der Action gehört Schleichen und Klettern immer noch zu Splinter Cell. Trotz all der Action gehört Schleichen und Klettern immer noch zu Splinter Cell.

Wenn der neue Sam Fisher agiert, entdecken wir auch einen Satz Assassin’s Creed in seinen Genen, besonders bei der Akrobatik: Sam klettert und springt fast so flink an Fassaden wie Altair. Generell hat Ubisoft Sam deutlich beschleunigt. Die „Mark and Execute“-Funktion sorgt zusätzlich für Tempo und taktische Vielfalt. Je nach Waffe können Sie in Ruhe zwei (Pistole) oder mehr Ziele markieren, das müssen nicht Gegner sein, auch Gegenstände wie Lampen sind möglich. Mit einem Druck auf die „Ausführen“-Taste feuert Fisher dann blitzschnell, knipst beispielsweise treffsicher erst eine Lampe und dann im Dunkeln den Gegner aus. Damit das kein allzu mächtiges Spielelement wird, müssen Sie sich den Einsatz der Fähigkeit nach jeder Benutzung neu verdienen, indem Sie Gegner auf normale Weise ausschalten.

Neben dem Tempo beeindruckte Conviction auf der E3 mit seiner Inszenierung. Weil Sam Fisher ein beeindruckendes Repertoire von Fähigkeiten besitzt und die Levels voller Interaktionsmöglichkeiten stecken, ereignen sich ständig neue, krachig-spannend dargestellte Situationen. Coole Ideen wie „Last Known Position“ bereichern die Taktik: Eine weiße Silhouette zeigt an, wo die Gegner Sam zum letzten Mal gesehen haben. Dorthin orientieren sie sich, deshalb kann man ihnen wunderbar in den Rücken fallen.

Fazit

Richtig großartig ist die Idee, Missionstexte und kurze Erinnerungsschnipsel direkt in die Spielwelt an die Wände zu projizieren. Klingt seltsam, lässt sich schlecht beschreiben, muss man sehen – unsere Messevideos sagen in dem Fall mehr als tausend Worte. So wie sie generell ein eindrucksvoller Beweis dafür sind, dass man mit Sam Fisher wieder ernsthaft rechnen muss – Splinter Cell: Conviction macht einen ausgezeichneten Eindruck.

Splinter Cell: Conviction - Screenshots ansehen

Videos zu Splinter Cell: Conviction

» Ausführlicher Trailer mit Spielszenen (deutscher Untertitel)
» E3-Trailer: Sam Fisher gegen den Rest der Welt (Renderfilm)

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