Watch Dogs 2 - Der Multiplayer könnte das beste am Spiel werden

Dimi war bisher nicht wirklich begeistert von Watch Dogs 2. Der Multiplayer könnte das ändern.

Der Multiplayer von Watch Dogs 2 hat Potenzial. Der Multiplayer von Watch Dogs 2 hat Potenzial.

Open-World-Spiele sind bei mir eigentlich ein Dauerbrenner - irgendein Spiel aus der Kategorie Assassin's Creed, GTA oder Mad Max habe ich fast immer auf der Festplatte (gegenwärtig übrigens GTA 4 mit all den coolen Grafik-Mods). Trotzdem wollte ich bisher mit dem, was ich von Ubisofts Watch Dogs 2 gesehen habe, nicht so richtig warm werden. Der ganze Stil schien mir zu sehr um Coolness bemüht, die Fahrphysik irgendwie klobig, die Stadt zu steril und karg - und die Story muss erst noch beweisen, dass sie aus den Fehlern des Vorgängers gelernt hat.

Nicht falsch verstehen: Ich freue mich durchaus drauf, die Parkour-Manöver sehen klasse aus und Open-World-Städte erkunde ich prinzipiell gerne, nur fehlt mir noch dieser "Catch", warum ich gerade Watch Dogs 2 und eben kein Mafia 3 oder GTA 5 (samt Online) spielen soll. Auf der Gamescom habe ich jetzt erstmals einige der Mehrspieler-Modi von Ubisofts Hacker-Thriller ausprobiert und kann sagen: Wenn ein Feature von Watch Dogs die Chance zum dicken Verkaufsargument hat, dann der Multiplayer.

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Vorsichtig optimistisch

Ich will jetzt nicht zu viele Vorschusslorbeeren vorausschicken, weil ich insgesamt nur knapp eine Stunde gespielt habe, aber der stufenlose PvP- und Koop-Modus macht in der Anspiel-Demo ordentlich Laune. Mit einem Kumpel kann ich in der Open World haufenweise Missionen angehen, wir können uns gemeinsam Manöver überlegen, wie man beispielsweise in ein schwer bewachtes Lager eindringt. In der Demo sorgt mein Kollege für jede Menge Krach, während ich mich an den heranstürmenden Wachen vorbeischleiche und im Hintergrund die Beute einkassiere. Sehr cool. Alternativ packe ich gemeinsam mit ihm die schweren Geschütze aus und wir ballern uns den Weg durch Drogendealer-Horden (und im Anschluss die Polizei). Kurz: All die Features, die wir in den bisherigen Previews zu Watch Dogs 2 vorgestellt haben, lassen sich auch mit einem Kumpel genießen.

Der exklusive neue Modus auf der Gamescom 2016 nennt sich Bounty Hunter und funktioniert als PvP 2 gegen 2 oder 1 gegen 3. Ein Spieler sorgt in seiner Stadt für Krawall, sodass die Polizei ein Kopfgeld aussetzt (alternativ kann man den Modus aber auch einfach über das Ingame-Smartphone aktivieren). Bis zu drei Spieler können dann in dessen Welt eindringen und ihn erledigen, um die Prämie zu kassieren. Sind wir bereits mit einem Kumpel im Koop unterwegs, fungiert der als unser Bodyguard. In meiner Anspiel-Demo entbrennen heftige Gefechte, die richtig viel Spaß machen.

1 vs. 3 fällt zwar noch recht unfair aus, weil die Hacking-Fähigkeiten meiner Kontrahenten mir im Prinzip jede Chance zur Flucht verbauen können (sie schalten einfach mein Auto ab), aber zu zweit gegen zwei andere Hacker sieht die Sache schon anders aus. Jetzt kann man sagen: Ja, gut, diese ganzen Versus- und Koop-Features gibt's in einem GTA Online auch schon - was macht Watch Dogs 2 besser?

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Die Alternative zu GTA Online?

Die Frage hat in dem Fall Hand und Fuß - ich bin selbst ein großer Fan von GTA Online und kann jetzt schon sagen, dass Watch Dogs 2 natürlich nicht mit dem gigantischen Budget von Rockstars Open-World-Epos mithalten kann. Aber das muss es auch gar nicht, ich verspreche mir sehr viel von dem stufenlosen Matchmaking, das gegenüber dem nach wie vor sperrigen GTA Online mit angenehmer Dynamik punkten könnte. Wenn es im fertigen Spiel so abläuft wie in der Demo, dann können andere Leute, sofern ich das wünsche, jederzeit in meine Welt einsteigen.

GTA Online ist für mich eher eine zeitaufwändige Abendunternehmung, für die man sich mindestens zwei oder drei Stunden reservieren muss - vor allem, wenn man gemeinsam Missionen machen will und sich Random-Spieler für Heists zusammensucht. Watch Dogs 2 könnte hier die "Quickfix"-Alternative werden, bei der ich abends mit meinem Mitbewohner spontan ein riesiges Chaos veranstalte und einfach launige Kurzweil erlebe. Wenn ich Ubisoft richtig verstehe, dann wird Watch Dogs 2 rein spielerisch ein riesiger Spielplatz für meine coolen Hacker-Fähigkeiten. Wenn ich das will, dann bleibt in der Großstadt kein Stein auf dem anderen, ich brettere durch die Straßen, hacke Ampeln, Autos und allerlei andere Technik. Alternativ gehe ich die Story-Missionen an und kann gemeinsam mit einem Kumpel ein Schleich-Abenteuer durchspielen. Was ich davon bisher gespielt habe, hat schlicht und einfach Spaß gemacht.

Mehr Umfang:Spielwelt soll deutlich größer werden

Das ist natürlich nur ein erster Eindruck. Mir fehlt die Praxis, um einzuschätzen, ob Watch Dogs 2 wirklich hält, was es in der Demo verspricht. Beispielsweise weisen die Entwickler vor Ort auf diverse andere tolle Modi hin, die sie später noch enthüllen wollen. Es bleibt auch die Frage, ob das Spiel langfristig genug Fleisch auf den Rippen hat, um mich spielerisch bei Laune zu halten, oder ob der Chaos-Faktor schnell abflaut. Fragen über Fragen, aber ich wollte Sie trotzdem kurz auf dem Laufenden halten, welches erste Fazit ich aus meinem Gamescom-Termin mitgenommen habe.

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