Kurzweilige Action mit Spaßfaktor

Pünktlich zum Release landete bei mir X-Men Origins: Wolverine auf dem Tisch. Anfangs skeptisch ob es sich gut mit Maus und Tastatur spielen lässt, hat mich das...

von Abe2912 am: 11.05.2009

Pünktlich zum Release landete bei mir X-Men Origins: Wolverine auf dem Tisch. Anfangs skeptisch ob es sich gut mit Maus und Tastatur spielen lässt, hat mich das Spiel sofort gepackt und auch innerhalb von etwas kurzen ca. 15 Stunden durschspielen lassen. Das klingt zwar wenig, aber selten hat mich das bei einem Spiel so wenig gestört.

Einleitung

Da ich weder den gleichnamigen Film gesehen, noch die Comics gelesen habe, war die Geschichte völlig neu für mich und dennoch verständlich erzählt.
Das Spiel beginnt mit einem blutigen Intro, das fließend ins Geschehen überleitet und kurz aber einprägsam die Steuerung erklärt. Danach geht die Metzelei auch schon los, was dabei erstaunlich einfach von der Hand geht.
Zwar sollte man die Standardsteuerung anpassen, da diese für US-Tastaturen ausgelegt ist, aber zum Glück ist dies nach belieben möglich und verspricht daher ungestörten Spielspaß. Sicherlich merkt man, dass das Spiel für Konsolen gedacht war, aber nach etwa 5 Minuten kommt man sehr gut damit zurecht.
Das liegt nicht zuletzt an der simplen Art Kombos auszuführen.

Steuerung

Zugegeben, ein bisschen Übung braucht man, um Wolverine geschickt durch die Gegnerhorden zu jagen, aber gebraucht werden letztendlich nur WASD für die Bewegung, die linke und die rechte Maustaste für 'leichte' bzw. schwere Angriffe, eine Taste zum Anvisieren, eine Taste zum 'anspringen' von Gegnern, eine für sogenannte 'Fury-Attacks', Springen, Packen und Blocken.
Das kann man sich alles schön auf eine Seite legen und kommt so wunderbar mit einer Hand auf der Tastatur aus.
Die verschiedenen Kombos sind einfach gehalten, wobei vorwiegend die linke Maustaste gebraucht wird. Im Grunde genommen reicht es einfach wild auf der Maus rumzuklicken um verschiedene Attacken auszuführen.

Die rechte Maustaste wird dabei zum Beispiel genutzt um Gegner in die Luft zu schleudern und sogenannte 'Quick Kills' zu machen. Oft ist dabei auch richtiges Timing gefragt, wobei z.B bei Konterattacken ein Slow-Motion Effekt zum Einsatz kommt, der das Reagieren stark vereinfacht.

Wenn man also nicht gerade zwei linke Hände hat kommt man recht schnell sehr gut zurecht und kann sich freudig durch die Gegend 'metzeln'.

Spielverlauf

X-Men macht sich 'Flashbacks' zu nutze um zwischen einzelnen Schauplätzen und Zeiten hin und her zu springen. So spielt man immer einen Teil in der Gegenwart und einen Teil in der Vergangenheit.
Der Vergangheitspart findet dabei immer in Afrika statt, wo Wolverine als Soldat mit seiner Einheit eine Mission erfüllen soll.
So wird gleichzeitig erzählt, wie es zum Streit mit 'Sabretooth' - seinem Bruder - kam.
In der Gegenwart kämpft man sich durch verschiedene Levels um letztendlich auf William Stryker zu treffen, der auf einer Insel Mutanten gefangenhält und deren Kräfte für sich beansprucht.
Während der Ladezeiten erfährt man zudem immer einige Details zu der Geschichte von Wolverine und darf sich an derben Zitaten von ihm erfreuen.

Zwar gestalten die Mission sich immer gleich, eine Menge Gegner sind zu besiegen und um weiterzukommen muss man 'Rätsel' im Stil von Tomb Raider oder Indiana Jones lösen, dennoch verging zumindest mir nie der Spaß.
Die Kämpfe sind für Freunde von X-Men einfach sehr nett anzuschauen, so kann man sich über viele Meter auf seine Gegner stürzen und diese mit Wolverines Klauen bearbeiten. Dabei entsteht ein stetiger Fluss aus Springen, herumwirbeln, Springen, Genger durch die Luft werfen oder aufspießen usw. Das wirkt insgesamt ziemlich cool und wird durch gelegentliche Slow-Motion Einlagen noch untermalt.

Für ein bisschen Abwechslung sorgen die Rätselgeschichten, die sich zwar auf Blöcke verschieben, Schalter betätigen oder Teleports benutzen beschränken, aber dennoch nicht immer auf Anhieb zu lösen sind. Hilfe leisten dabei jedoch die 'Fearal Senses' von Wolverine, die einem ähnlich wie bei 'Mirror's Edge' den Weg oder farblich unterschiedliche Interaktionsmöglichkeiten zeigen.

Außerdem lässt sich unser Held auch skillen oder mit verschiedenen Mutagenen 'ausrüsten', diese müssen jedoch erst gefunden werden, was einem nicht unbedingt für jedes Mutagen gelingt. Nichtsdestotrotz sind diese äußerst praktisch und erhöhen zum Beispiel die Gesundheit, die Regenerationsrate, den Schaden oder die gesammelte Erfahrung.
Erfahrung bekommt man selbstverständlich durch töten von Gegnern oder erfüllen von Missionszielen, bzw. durch finden von 'Dogtags' an toten Soldaten.

So steigt man natürlich nach und nach im Level auf und kann seine Klauen und Gesundheit, sowie den Schaden erhöhen. Die verschiedenen Skills sind überschaubar aber meiner Meinung nach genau richtig gewählt - ein übertriebenes Skill-System würde das Spiel nur verschlechtern.

Zwischendurch muss man sich mit einigen Supermonstern rumschlagen, die einiges einstecken und hart austeilen können aber mit ein bisschen Übung auch schnell zu plätten sind.

Grafik

Die Grafik haut einen vielleicht nicht vom Hocker, lässt aber auch das Spielen auf älteren PCs zu. Sie wirkt veraltet bzw. lässt sich z.B mit der typischen Nintendo Wii Grafik vergleichen, aber das störte mich eigentlich recht wenig. Zwar könnten viele Effekte durchaus viel besser aussehen (Anti-Aliasing, Anisotrope Filterung etc. fehlen komplett) aber ich denke auf diese wurde bewusst verzichtet um ein wenig Comic-Stil zu bewahren.
Das Blut etwa sieht sehr Comichaft aus.

Nett umgesetzt ist dabei auch Wolverines Selbstheilungseffekt, man kann quasi immer dabei zusehen, wie sein bis auf die Knochen zerstörter Körper sich regeneriert.
Insgesamt erinnert das Design an typische Comic-Versoftungen wie zum Beispiel Spiderman.

Fazit

Auch wenn ich das Spiel insgesamt recht einfach fand - es gab nur eine Stelle mit 7 oder 8 äußerst robusten und starken Feinden, die ich mehrmals laden musste - und auch die Bosskämpfe mich nicht wirklich gefordert haben, hatte ich dennoch nie Langeweile beim Zocken.
Das lag nicht zuletzt an den riesiegen Gegnerhorden, die nach Herzenlust niedergemäht werden konnten.
Das Ganze klingt vielleicht äußerst brutal und sinnfrei, aber wird durch die Story gerechtfertigt und außerdem nicht so detailliert dargestellt, dass man sagen müsste es sei pervers. Zwar fliegen Arme, Beine oder Köpfe gelegentlich durch die Gegend, aber das schnelle Spielgeschehen und die Kameraperspektiven lassen einen nicht soviel davon mitbekommen.
Nur gelegentlich sieht man in Slowmotion (z.B beim Quickkill) die Splattereffekte.
Das zeigt natürlich auch, dass die Brutalität keinesfalls im Vordergrund steht, sondern viel mehr der Überlebenskampf Wolverines und das Bestreben seine 'Rasse' zu schützen.

Schlussendlich war Origins zwar kurz und glänzte auch nicht unbedingt durch Abwechslung, war aber dennoch eine völlig neue Erfahrung am Computer und ließ mich das Spiel auch fast an einem Stück durchspielen.
Ich denke, dass es sich auf jeden Fall lohnt das Spiel zu bestellen, denn selbst wenn man es durchgespielt hat, lädt es immer mal wieder zu einer schnellen Partie Action ein. Missionen lassen sich nach dem Durchspielen bequem im Hauptmenü auswählen und versprechen kurzweilige, actionreiche 'Sci-Fi' Kämpfe.
Wer natürlich auf Realismus steht sollte lieber mit anderen Spielen vorlieb nehmen, ansonsten ist es eine uneingeschränkte Empfehlung.


Wertung
Pro und Kontra
  • Grafik: Stimmig
  • Sound: Wolverines Klauensounds ;)
  • Balance: gelegentlich Minibosse als Herausforderung
  • Atmosphäre: Story um Wolverine sehr gut erzählt
  • Bedienung: mit ein bisschen Übung problemlos
  • Umfang: -
  • Leveldesign: Innen und Außenlevels
  • KI: Gegner haben gar keine Chance KI zu beweisen ;)
  • Waffen & Extras: Skills, Mutagene, schöne Klauencombos
  • Handlung: interessante Hintergrundgeschichte
  • Grafik: etwas veraltet
  • Sound: -
  • Balance: sonst meist recht einfach
  • Atmosphäre: -
  • Bedienung: manchmal merkt man Konsolenherkunft
  • Umfang: etwas kurz
  • Leveldesign: oft gleichartige Objekte
  • KI: Gegner haben gar keine Chance KI zu beweisen ;)
  • Waffen & Extras: -
  • Handlung: -

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher leicht

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 10, weniger als 20 Stunden



Kommentare(5)
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