Wenn es nach Bill Gates geht, erleben Atomkraftwerke in absehbarer Zukunft eine Renaissance. Denn einem Bericht der Washington Post zufolge (via Heise) glaubt der Microsoft-Gründer, dass Atomkraft eine Antwort auf die Folgen des Klimawandels sein könne. Mit der Prämisse, dass die Probleme gegenwärtiger Atomreaktoren durch technische Innovationen gelöst werden können, versucht Gates derzeit offenbar, den US-Kongress zu Milliarden-Investitionen in Pilotprojekte für neue Nuklear-Technologien zu bewegen. Er selbst will eine Milliarde US-Dollar in die Entwicklung investieren.
»Nuklearenergie ist ideal, um mit dem Klimawandel umzugehen, weil es die einzige Carbon-freie, skalierbare Energiequelle ist, die 24 Stunden am Tag zur Verfügung steht«, erklärte Gates in einem öffentlichen Brief zum Ende des vergangen Jahres. Mit seiner bereits im Jahr 2006 gegründeten Firma TerraPower bemüht er sich bereits seit Längerem um die Erforschung alternativer Atomenergien - auch wenn Experten sein Konzept einer Nuklear-Technologie für fehlerhaft und unausgereift halten.
Laufwellenreaktoren als sichere Alternative
Der Nuklearexperte Edwin Lyman etwa verweist darauf, dass Gates' Design eines Laufwellen-Reaktors Jahre davon entfernt sei, maßgeblichen Einfluss auf den Klimawandel nehmen zu können. Ein Report des Massachusetts Institute of Technology (MIT) konstatierte, dass diese Form der Atomenergie bedeutende Fortschritte beim Treibstoff und bei den verwendeten Materialien voraussetze, um funktionsfähig zu sein.
Bill Gates glaubt trotzdem an den Erfolg der Laufwellen-Technologie, die auf dem Konzept basiert, dass Brutmaterial in spaltbares Material umgewandelt wird und dabei mit nur wenig oder sogar ganz ohne Uran funktioniert. Gates' Unternehmen TerraPower zufolge könnten derartige Reaktoren mit dem aktuell auf der Welt eingelagerten abgereicherten Uran rund 80 Prozent der Weltbevölkerung für die Dauer von mehr als einem Jahrtausend versorgen - ausgehend von einem Pro-Kopf-Stromverbrauch des durchschnittlichen US-Bürgers.
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