Es ist der bis dato größte Betrugsfall dieser Art in Europa: Zwei Spanier haben Amazon um über 300.000 Euro betrogen, indem sie sich das großzügige Retourensystem des Online-Händlers zunutze machten.
Die beiden Betrüger bestellten einem Bericht der Online-Plattform Tamebay (via ComputerBase) zufolge diverse Elektronik-Artikel bei Amazon, darunter hochwertige iPhones.
Nachdem die Hardware eingetroffen war, wogen die Spanier die Geräte mitsamt der Verpackung und schickten das Gewicht in Erde als Retoure an Amazon zurück.
300 Retouren in Erde
Weil Amazon seinen Kunden das Geld für eine Retoure aber oft bereits bei Aufgabe des Retourenpakets erstattet und für eine erste Prüfung die retournierten Waren lediglich im Paket verpackt wiegt, bemerkte das Unternehmen den Schwindel zunächst nicht.
Dadurch konnten die Betrüger offenbar große Warenmengen umsetzen - denn selbst bei einem Wert von 1.000 Euro pro iPhone müssten sie rund 300 Retouren durchgeführt haben.
Die beiden Spanier verkauften die erbeuteten Waren dann über einen eigens aufgesetzten Online-Shop - und zwar ohne Original-Verpackung, denn die hatten sie schließlich mit Erde gefüllt an Amazon zurückgeschickt.
Verlorenes Paket entlarvt die Betrüger
Amazon selbst bemerkte den Betrug erst, als das Unternehmen begann, gegen sogenannte Serien-Rücksender vorzugehen - sprich: Kunden, die besonders häufig Artikel zurückschicken.
Das Amazon-Lager in Barcelona entdeckte schließlich ein zuvor verloren gegangenes Paket, das aus dem Retourenbestand der Betrüger stammte.
Als Mitarbeiter das Paket öffneten, sahen sie, dass es mit Erde statt mit Elektronik gefüllt war. Amazon zeigte den Fall bei der Polizei an, die die Betrüger im Rahmen nachfolgender Ermittlungen festsetzen konnte. Die Spanier müssen sich jetzt vor Gericht verantworten.
Übrigens ist dieser Fall nicht der schwerste Retouren-Betrug, den Amazon weltweit erlitten hat: Drei Amerikaner brachten Amazon um 1,2 Millionen US-Dollar, indem sie Produkte reklamierten, aber nie zurückschickten. Allerdings kamen ihnen mehrere US-Behörden auf die Schliche.
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