Seitdem AMDs inzwischen etwa ein Jahr alter Prozessor Ryzen 7 5800X3D gut verfügbar und im Preis gesunken ist, findet er sich in Preisvergleichen wie Geizhals.de auf Platz 1 der Toplisten mit den gefragtesten CPUs. Wir gehen im Test anhand unseres neuen Benchmark-Parcours der Frage nach, warum das so ist.
Besonders interessant an der CPU: Im Gegensatz zu den neuen Modellen von AMD (Ryzen 7000, AM5) und Intel (Core i 13000, Sockel 1700) bietet sie keine Unterstützung für schnellen DDR5-Speicher. Außerdem erlaubt die AM4-Plattform kaum weiteres Aufrüsten, da AMD den Wechsel zur AM5-Plattform bereits vollzogen hat und keine neuen AM4-CPUs mehr erscheinen.
Ein großes Plus auf der Habenseite ist dafür der so genannte 3D-V-Cache der CPU. Im Kern handelt es sich um einen vergleichsweise großen und schnellen Zwischenspeicher, der sich vor allem in Spielen positiv auf die Performance auswirken kann.
Preislich ist der Ryzen 7 5800X3D inzwischen bei etwa 320 Euro angekommen, nachdem er zum Start noch über 500 Euro gekostet hat. Der Ryzen 9 7900X aus diesem Vergleich kostet dagegen über 100 Euro mehr und der Core i9 13900K fast 300 Euro mehr.
AMD Ryzen 7 5800X3D
Mit dem Ryzen 7 5800X3D hat AMD starke Konkurrenz zu den eigenen Ryzen-7000-Prozessoren der neuesten Generation im Programm. Auch Intels Core-i-13000-Generation findet in der CPU einen leistungsfähigen Gegenspieler, selbst wenn es am Ende nicht ganz für die Leistung der neuen Spitzen-Modelle reicht. Die gute Mischung aus Preis, Leistung und Effizienz macht den Ryzen 7 5800X3D aber trotz Aufrüstsackgasse zu einer sehr guten CPU für einen Spiele-PC, an dem man auch in den kommenden Jahren noch viel Freude haben wird.
sehr hohe Spieleleistung
hohe Anwendungsleistung
vergleichsweise effizient
AM4-Plattform bietet kaum Aufrüstmöglichkeiten
recht hohe Temperatur unter Anwendungs-Vollast (ca. 90 Grad; gilt nicht für Spiele)
In unserer eher theoretischen Messung mit möglichst geringer Limitierung durch die Grafikkarte kann sich der Ryzen 5 5800X3D deutlich vom kleinen Bruder Ryzen 5 5600 ohne 3D-V-Cache absetzen.
An die aktuellen Top-CPUs von AMD und Intel mit mehr Kernen und vor allem höherer Taktrate kommt er im Schnitt zwar nicht ganz heran. Der Blick auf die einzelnen Messungen zeigt aber, dass er ja nach Titel auch mal auf Augenhöhe beziehungsweise sogar vor den neuen Prozessoren liegen kann, wie es etwa in Call of Duty der Fall ist.
Wenn man bedenkt, dass die CPU bereits ein Jahr alt ist und nur auf DDR4-RAM setzt, schlägt sich der Ryzen 7 5800X3D in unseren Benchmarks damit mehr als beachtlich.
Ryzen 7 5800X3D (8C/16T) @ DDR4-3600
4,45 GHz unter Spielelast
323,3
210,5
Ryzen 5 5600 (6C/12T) @ DDR4-3600
4,45 GHz unter Spielelast
283,8
186,4
0,0
72,0
144,0
216,0
288,0
360,0
Spiele-Benchmarks in 4K
Wechseln wir zu der 4K-Auflösung und zu maximalen Details, was vor allem die Grafikkarte deutlich mehr fordert, schrumpft der Vorsprung der Top-Modelle gegenüber dem 5800X3D zusammen.
Gleiches gilt für das Duell zwischen dem Ryzen 7 5800X3D und dem Ryzen 5 5600. Letztlich eignen sich deshalb alle vier bislang im neuen Testsystem gemessenen CPUs fast gleichermaßen gut für das Spielen in 4K mit sehr schneller Grafikkarte.
Spiele in 3840x2160: Gesamtergebnis Zotac RTX 4090 AMP Extreme, 32,0 GByte, Windows 11
Ryzen 7 5800X3D (8C/16T) @ DDR4-3600
4,45 GHz unter Spielelast
104,7
87,5
Ryzen 5 5600 (6C/12T) @ DDR4-3600
4,45 GHz unter Spielelast
99,8
77,3
0,0
24,0
48,0
72,0
96,0
120,0
Anwendungsleistung im Cinebench R23
Bei der Anwendungsleistung im Cinebench R23 ergibt sich das zu erwartende Bild. Da der Ryzen 7 5800X3D nur über zwei Kerne und vier Threads mehr verfügt als der Ryzen 5 5600X, kann er sich nicht allzu stark von dieser CPU absetzen.
Die beiden Top-Modelle von AMD und Intel trumpfen dagegen mit deutlich mehr Kernen und vor allem Threads auf. Das beschert ihnen in einer Anwendung wie dem Cinebench sehr gute Ergebnisse, weil sie bestens mit mehreren Kernen und Threads skaliert.
Cinebench R23 Geforce RTX 4080, 32,0 GByte DDR5-6000, Windows 11
Ein besonderes Lob verdient sich der Ryzen 7 5800X3D mit Blick auf die Effizienz in Spielen. Sein 3D-Cache erweist sich als eine sehr stromsparende Art und Weise, die Performance auf ein möglichst hohes Level zu heben.
Die teureren CPUs von AMD und Intel mit Taktraten klar jenseits der 5,0-GHz-Grenze schneiden hier deutlich schlechter ab. Erst wenn sie im Cinebench voll ausgelastet werden, können sie mit einer besseren Effizienz punkten.
Ich muss ja zugeben, dass es sich für mich auf den ersten Blick merkwürdig anfühlen würde, eine neue CPU für eine Plattform zu kaufen, die (fast) keine Möglichkeit mehr zum Aufrüsten bietet. Die Gaming-Realität holt mich in unserem Test des Ryzen 7 5800X3D aber sehr schnell wieder ein.
Es ist nicht nur so, dass der Ryzen 7 5800X3D sehr nahe an die aktuellen Top-Prozessoren herankommt, sondern er tut das auch noch auf vergleichsweise günstige und effiziente Art und Weise.
Sicher, über 300 Euro für eine CPU sind kein echtes Schnäppchen und wer maximale Anwendungsleistung will, der braucht ein Modell mit mehr Kernen und Threads. Wenn ihr aber hauptsächlich mit eurem Rechner spielt, werdet ihr noch viele Jahre lang sehr viel Freude am Ryzen 7 5800X3D haben. Und in Anwendungen verstecken muss er sich ebenfalls nicht.
Letztlich ist es damit auch kein Wunder, dass sich die CPU aktuell so großer Beliebtheit erfreut. Das Gesamtpaket stimmt beim Ryzen 7 5800X3D meiner Meinung nach einfach.
Wie gefällt euch der Ryzen 7 5800X3D, sowohl mit Blick auf unsere eigenen Benchmarks als auch in Bezug auf andere Tests der CPU? Besitzt ihr bereits einen aktuelleren Prozessor oder kommt der Ryzen 7 5800X3D für euch bei einem Neukauf durchaus in Frage? Und wie steht ihr zu den Fragen der Aufrüstbarkeit und des neuen RAM-Standards DDR5? Schreibt es gerne in die Kommentare!
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