Angriff auf Sony Pictures - Drohnungen gegen Angestellte und deren Familien (Update)

Inzwischen tauchen nicht nur Listen, sondern auch Inhalte von Dateien auf, die aus dem Angriff auf Sony stammen sollen.

Die Hacker hatten wohl wirkllich kompletten Zugriff auf die Daten von Sony Pictures. (Bildquelle: The Next Web) Die Hacker hatten wohl wirkllich kompletten Zugriff auf die Daten von Sony Pictures. (Bildquelle: The Next Web)

Update: Laut einer Meldung von Variety haben die Hacker anscheinend nun die Angestellten von Sony Pictures per E-Mail angeschrieben. Sie sollten eine Nachricht an eine bestimmte Adresse schicken, in der sie »per Unterschrift« gegen das Verhalten von Sony Pictures protestieren, wenn ihnen kein Schaden zugefügt werden soll. Bei Nichterfüllung dieser Forderung sei aber nicht nur der Angeschriebene, sondern auch dessen Familie in Gefahr, so die Person, die sich in dem in schlechtem Englisch gehaltenen Schreiben selbst als »Leiter von GOP« bezeichnet.

Die Krise für Sony Pictures sei noch lange nicht vorbei, es sei denn, die Angestellten würden das Unternehmen dazu bringen, sich »weise« zu verhalten. Laut dem Bericht mussten die Angestellten nach dem Empfang dieser Nachricht auch ihre mobilen Geräte deaktivieren, während Sony den Vorfall an die Strafverfolgungsbehörden übergeben hat. Das FBI untersucht die Angelegenheit und versucht weiter, die Hintermänner ausfindig zu machen.

Update: Nun hat Nordkorea doch dementiert, etwas mit dem Hackerangriff auf Sony Pictures zu tun zu haben. Zumindest meldet die Nachrichtenagentur Reuters, dass ein nordkoreanischer Diplomat in New York entsprechende Meldungen als »weitere Erfindungen« bezeichnet hat, die sein Land zum Ziel hätten. »Mein Land hat öffentlich erklärt, dass es sich an internationale Normen halten wird, was die Privatsphäre und das Verbot von Hackerangriffen angeht«, so der Diplomat, der allerdings nicht namentlich genannt werden wollte.

Im Internet kursieren inzwischen über 25 GByte an gestohlenen Daten aus dem Hack, darunter brisante finanzielle Informationen, unveröffentlichte Filme als DVD-Screener und persönliche Daten von Tausenden Angestellten. Sony hat sich weiterhin nicht dazu geäußert, ob und welche Forderungen von den Hackern for der Veröffentlichung dieser Daten gestellt wurden. Diese hatten Sony laut eigener Aussage bis zum 24. November 2014 Zeit gegeben, bestimmte Foerdungen zu erfüllen.

Originalmeldung: Es gibt immer mehr Hinweise darauf, dass bei dem Angriff auf Sony Pictures tatsächlich alle Daten in die Hände der Hacker gefallen sind, die auf den zunächst veröffentlichten Listen zu sehen waren. Fusion berichtet darüber, dass in inzwischen geleakten Archiven Tabellenkalkulationen enthalten sind, die die Namen, Geburtstagen und Sozialversicherungsnummern von 3.803 Sony-Angestellten inklusive der Top-Manager enthalten. Eine andere Datei enthält die Abrechnungen der Gehälter für alle Abteilungen inklusive der Kalkulationen für Veränderungen wie Gehaltserhöhungen, außerdem gibt es auch eine Datei über die Kosten und Abfindungen von Entlassungen samt den Gründen für die Trennung von den Angestellten.

Hunderte von Leistungsbewertungen von Sony-Angestellten sind ebenfalls in die Hände der Hacker gelangt, dazu vergleiche zwischen den Gehältern, die Sony und konkurrierende Filmstudios bezahlen. Sogar ein Drehbuch für ein Video, das neue Mitarbeiter werben soll, findet sich in den Dateien, die Fusion vorliegen und die die Webseite durch Screenshots belegt. Dabei wird betont, dass Sony Pictures anscheinend weder Passwörter für den Zugriff auf die Dateien noch Verschlüsselung eingesetzt hat. Das belege einen extrem lockeren Umgang im Bereich der Datensicherheit, der es den Hackern besonders leicht gemacht habe.

Der Verdacht, dass Nordkorea hinter dem Angriff steckt, scheint sich weiter zu verstärken. Ein Offizieller dementierte den Vorwurf gegenüber der BBC nicht, sondern erklärte nur, man solle »abwarten«. Laut dem Wall Street Journal kamen bei den Angriff Tools zum Einsatz, die denen ähneln, die letztes Jahr bei einer ähnlichen Attacke auf Fernsehsender und Geldautomaten in Südkorea verwendet wurden. Als Grund für den Angriff wird immer noch die Komödie »The Interview« vermutet, in der die CIA versucht, den nordkoreanischen Diktator Kim Jong Un zu ermorden.

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