Apple Vision Pro im Überblick: Technische Daten, Preis und Features

Die Apple Vision Pro wurde offiziell vorgestellt. Wir haben für euch alle wichtigen Infos zusammengefasst.

Die Apple Vision Pro mit verbundenen Akkupack. (Bild: Apple) Die Apple Vision Pro mit verbundenen Akkupack. (Bild: Apple)

Update vom 09.06.2023: Wir haben diesen Übersicht-Artikel auf den neuesten Stand gebracht und grundlegend überarbeitet.

Apple hat sein Produktportfolio um eine neue Kategorie erweitert: Eine Mixed-Reality-Brille. Bei der Vision Pro handelt es sich um eine Mischung aus Augmented- und Virtual Reality-Brille. Apple selbst nennt das Headset ihren ersten »räumlichen Computer«. Wir haben für euch alle wichtigen Infos zu Release, Specs und Features zusammengefasst. 

Apple Vision Pro: Preis und Release

Die Apple Vision Pro wird im Frühjahr 2024 in den USA erhältlich sein. Andere Länder sollen dann später im Jahr folgen. Konkrete Daten existieren noch nicht. 

Wer sich für die neue Apple-Brille interessiert, muss tief in die Tasche greifen. Sie wird 3.500 US-Dollar kosten. Der Euro-Preis könnte noch etwas höher ausfallen. 

Das »Pro« im Namen deutet darauf hin, dass später eine günstigere Version der Mixed-Reality-Brille erscheinen könnte. Mit etwas Geduld könnte man mit dieser etwas Geld sparen (sollte wirklich eine Nicht-Pro-Variante geplant sein).

Wofür wird die Vision Pro verwendet? 

Die Vision Pro ist grundsätzlich eine Mischung aus AR- und VR-Brille und wird mindestens folgende Anwendungsgebiete abdecken. 

  1. Produktives Arbeiten

Statt einer physischen Tastatur lässt sich auch eine schwebende AR-Tastatur einblenden. (Bild: Apple) Statt einer physischen Tastatur lässt sich auch eine schwebende AR-Tastatur einblenden. (Bild: Apple)

Wer das Headset zum Arbeiten nutzen will, kann sich virtuelle Bildschirme einblenden lassen, die man beliebig in Größe und Position anpassen kann. 

Für eine hohe Schärfe und Lesbarkeit von Texten sorgen die zwei Micro OLED-Displays mit 4K-Auflösung pro Auge. Zum Arbeiten lassen sich sowohl das Magic Keyboard als auch das Magic Trackpad kabellos verbinden.  

  1. Musik, Videos und Spiele

Eine eigenes Kino auf dem Kopf: Das verspricht Apple mit dem neuen Headset. (Bild: Apple) Eine eigenes Kino auf dem Kopf: Das verspricht Apple mit dem neuen Headset. (Bild: Apple)

Wer das Headset für Entertainment nutzen will, kann Filme und Videos auf virtuellen Leinwänden, ansehen, die bis zu einer Breite 30 Meter vergrößert werden können. Damit soll es möglich sein, ein virtuelles Kino für sich zu haben. Mit einem Drehrad lässt sich der Grad der Immersion stufenlos einstellen. So kann man zwischen Virtual- und Augmented Reality hin und her wechseln. 

In Apples Präsentation ist auch zu sehen, wie eine Person mit einem aufgesetzten Headset NBA 2K23 Arcade Edition mit einem Dualsense-Controller spielt. Dabei handelte es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht um eine direkte Verbindung mit einer PS5, sondern um einen Titel aus dem Lineup von Apple Arcade Games

Apple hat inzwischen bestätigt, dass die Vision Pro über 100 Spiele aus Apples Spielekatalog unterstützen wird und man die gängigsten Controller mit dem Headset verbinden kann. Es ist allerdings sehr denkbar, dass die Vision Pro zukünftig Remote- und Cloud-Gaming-Apps unterstützen wird. Von offizieller Seite gibt es hierzu noch keine Bestätigung. 

An beiden Seiten befinden sich kleine Lautsprecher, die nicht auf dem Ohr selbst anliegen, sondern auf diese gerichtet sind. Diese sollen dennoch einen dreidimensionalen Sound abliefern, wodurch Nutzer genau hören, woher Stimmen und Geräuschquellen kommen. Außerdem wird es ein Feature namens »Immersive Video« geben. Dabei handelt es sich um eine Kollektion von 180 Grad-Videos mit 3D-Audio. 

  1. Social Media und Messaging

Während man selbst andere Nutzer »normal« sieht, sehen die anderen eine digitale Persona von einem selbst. (Bild: Apple) Während man selbst andere Nutzer »normal« sieht, sehen die anderen eine digitale Persona von einem selbst. (Bild: Apple)

Mit der Apple Vision Pro erweitert FaceTime seine Funktionen für Anrufe, indem der Raum um die Nutzer einbezogen wird. Bei Anrufen werden alle Teilnehmer in lebensgroßen Kacheln dargestellt. Mit 3D-Audio wird der Klang entsprechend der Position und Sprache der Teilnehmer wiedergegeben. 

Wenn Anwender die Vision Pro während eines FaceTime-Anrufs tragen, erscheinen sie als digitale Personas, die mit Hilfe von Machine Learning von Apple erstellt werden. Diese stellen Gesichts- und Handbewegungen in Echtzeit dar. 

Nutzer haben die Möglichkeit, gemeinsame Aktivitäten wie das gemeinsame Ansehen eines Films, das Durchstöbern von Fotos oder die Zusammenarbeit an einer Präsentation durchzuführen. 

Damit man beim Benutzen des Headsets nicht von der Außenwelt isoliert wird, befindet sich an der Außenseite des Vision Pro ein weiteres Display, das die Augen des Nutzers nach außen projiziert. Das Feature nennt Apple EyeSight. So sieht das Headset für Außenstehende aus, als wäre es teiltransparent. 

Kann die Vision Pro als Kamera genutzt werden?

Die Vision Pro nimmt Fotos und Videos in 3D auf. (Bild: Apple) Die Vision Pro nimmt Fotos und Videos in 3D auf. (Bild: Apple)

Ja, das kann sie. Mit wird man Fotos und Videos in stereoskopischem 3D aufnehmen können. Mit dem Headset lassen sich diese dann in 3D betrachten. Panoramaaufnahmen, die mit einem iPhone aufgenommen worden sind, umgeben den Nutzer für mehr Immersion. 

Außerdem haben Nutzer vollen Zugriff auf Bilder und Videos, die in deren iCloud gespeichert sind. 

Welches Betriebssystem und welche Apps nutzt die Vision Pro?

visionOS ist neu und wird einen eigenen App Store besitzen. (Bild: Apple) visionOS ist neu und wird einen eigenen App Store besitzen. (Bild: Apple)

Apple hat für das Headset ein neues Betriebssystem entwickelt: visionOS. Dieses wird einen Homescreen mit App-Icons besitzen, wie man es auch von iPadOS und iOS kennt. 

visionOS wird einen eigenen App Store besitzen und nach Apples Angaben sollen mehr als 100.000 iOS- und iPad-Apps direkt mit dem Headset kompatibel sein. Natürlich können Entwickler auch selbst neue und auf die Nutzung auf dem Headset optimierte Apps entwickeln.

Die Benutzeroberfläche von visionOS ist dreidimensional und fügt sich in die Umgebung des Nutzers ein. Mit den eingebauten Sensoren und Kameras erkennt das Headset was sich im Raum befindet und platziert so die Bedienelemente. Dabei sollen diese dynamisch auf Licht reagieren und sogar Schatten werfen. 

Wie wird die Vision Pro gesteuert? 

Auf der Oberseite findet man ein Digital Crown, wie man ihn auch von der Apple Watch kennt. (Bild: Apple) Auf der Oberseite findet man ein Digital Crown, wie man ihn auch von der Apple Watch kennt. (Bild: Apple)

Anders als ähnliche Headsets verwendet das neue Apple-Headset keine Controller. Stattdessen wird es fast ausschließlich mit Händen, Augen und Stimme gesteuert (Am Gerät selbst befinden sich noch ein Knopf und ein Digital Crown, wie bei einer Apple Watch).

Mit den Händen kann man durch Apps scrollen und mit den Fingern tippen, um auszuwählen. Apps lassen sich erkunden, indem man sie einfach betrachtet und die Stimme kann man nutzen, um zu diktieren oder Sprachbefehle auszugeben. 

Die 12 Kameras erkennen, wo sich die Hände aktuell befinden, weshalb es nicht nötig ist, sie vor dem Headset auszustrecken, um Gesten auszuführen. 

Aus welchen Materialien besteht die Vision Pro?

Die Vorderseite besteht aus einem dreidimensional geformten Glas. Dieses dient als Linse für die verbauten Kameras und Sensoren. Der Rahmen besteht aus einer Aluminiumlegierung

Das Lichtsiegel besteht aus einem weichen Stoff, der in mehreren Formen und Größen erhältlich sein wird. Das Trageband besteht aus einem dehnbaren Stoff und wird ebenfalls in mehreren Größen verfügbar sein. 

Ist die Vision Pro für Brillenträger geeignet?

Apple geht nicht spezifisch darauf ein, ob man eine Brille unter dem Headset tragen kann. Allerdings erwähnen sie, dass es für Nutzer mit Seheinschränkungen optische Einsätze von ZEISS geben wird.

Welche Technik steckt im Vision Pro?

Die Vision Pro verwendet ein Dual-Chip-Design. (Bild: Apple) Die Vision Pro verwendet ein Dual-Chip-Design. (Bild: Apple)

Ein Spec-Sheet existiert noch nicht, aber dennoch gibt es schon einige Dinge, die wir über Apples neues Headset wissen.

Die zwei Displays sind etwa so groß wie eine Briefmarke und besitzen jeweils 23 Millionen Pixel. Um so viele Pixel auf einen so kleinen Raum unterzubringen, verwendet Apple zwei Micro OLED-Bildschirme

Für präzises Augentracking sind 4 Hochgeschwindigkeitskameras verbaut, die von einem Ring aus LEDs unterstützt werden, die unsichtbare Lichtmuster auf die Augen der Nutzer projizieren. Dabei nutzen sie Infrarot. 

Die Vision Pro nutzt ein duales Chipdesign mit zwei Prozessoren. Die Leistung des Gerätes kommt von einem M2-Chip, wie man ihn auch von anderen Apple-Produkten kennt. Ein neuer R1-Chip ist exklusiv für die Verarbeitung der Kameras und Sensoren zuständig. Dadurch soll die Latenz, also der zeitliche Abstand zwischen der realen Welt und dem, was der Nutzer im Headset sieht, nur 12 Millisekunden betragen. 

Dieser R1-Chip verarbeitet die Signale von insgesamt 12 Kameras, 5 Sensoren und 6 Mikrofonen. 

Kann man die Vision Pro mit anderen Apple-Geräten verbinden?

In der Präsentation hat Apple demonstriert, wie die Vision Pro sich mit einem Macbook verbinden kann, indem man es einfach anschaut. Nach einer kurzen Wartepause wird der Bildschirminhalt als schwebendes Fenster im Sichtfeld des Nutzers angezeigt. Anschließend lässt sich dieses in der Größe frei verändern. Es ist noch nicht klar, ob sich das Headset so auch mit einem iPhone oder iPad verbinden kann. 

Wie ist die Akkulaufzeit?

Apple hat sich für die mobile Nutzung für ein externes Akkupack entschieden, das per Kabel an das Headset angeschlossen wird. Mit diesem soll es etwa zwei Stunden nutzbar sein. Leider wird nicht spezifisch darauf eingegangen, bei welcher Art von Nutzung diese zwei Stunden erreicht werden.

Ist das Headset an einer Stromquelle angesteckt, kann man es beliebig lange nutzen. Es ist bisher nicht bekannt, ob Lüfter für die Kühlung verbaut sind oder ob die Wärme passiv abgeführt wird. 

Was ist mit Privatsphäre und Sicherheit?

Um sich auf dem Gerät anzumelden, reicht es, es einfach aufzusetzen. Mit einem Sicherheitssystem, das Apple Optic ID nennt, werden die Augen der Nutzer gescannt und mit den vorher registrierten Daten abgeglichen. Stimmen diese überein, wird das Gerät automatisch entsperrt. 

Apple versichert, dass alle Daten lokal auf dem Gerät gespeichert werden und nicht auf deren Servern. Außerdem sollten auch keine Apps Zugriff auf diese Sicherheitsdaten haben. Auch die Augentracking-Daten werden laut Apple weder von mit ihnen selbst noch mit Drittanbietern geteilt. 

Die technischen Daten auf einen Blick

  • SoC (System on a chip) / Prozessor: M2-Chip 
  • Sekundärer Prozessor: R1-Chip
  • Displaygröße: Briefmarkengröße (lt. Apple)
  • Displayauflösung: 23 Millionen Pixel pro Auge / 4K Auflösung pro Auge
  • Displaytechnologie: Micro OLED
  • Außendisplay: Curved OLED
  • Materialien: Glas, Aluminium, Textilstoff
  • Akkulaufzeit: 2 Stunden
  • Betriebssystem: visionOS
  • Sicherheit: Optic ID
  • Außensensor: LiDAR  
  • Audio: Verbaute Audio Pods oder Bluetooth
  • Außenkameras: 2 Hauptkameras, 4 nach unten gerichtete Kameras, 2 Infrarotkameras, 2 seitliche Kameras, 2 TrueDepth-Kameras
  • Innenkameras: 4 Infrarotkameras

Wir werden diesen Artikel weiterhin up-to-date halten, wenn sich neue Infos über die Vision Pro ergeben. Schaut also regelmäßig rein. Erzählt uns solange, was ihr von dem neuen Mixed-Reality-Headset von Apple haltet? Welches Feature findet ihr besonders interessant und welches wünscht ihr euch? Was haltet ihr von dem Preis und findet ihr diesen gerechtfertigt? Würdet ihr euch eine günstigere Nicht-Pro-Variante kaufen? Schreibt es uns in die Kommentare! 

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