Die Laptop-Mittelklasse ist in unseren Tests viel zu selten vertreten, so dass das Asus TUF Gaming A16 Advantage Edition schon aufgrund seines Preises von 1.399 bis 1.699 Euro als Exot durchgeht. Noch ungewöhnlicher wird es aber bei der CPU/GPU-Bestückung: Asus setzt hier auf AMD und AMD wo die meisten anderen Geräte auf dem Markt die Kombination Intel und Nvidia einsetzen. Wobei AMDs Ryzen schon immer öfter zu sehen ist, die Kombination mit Radeon RX 7600S findet sich aber kaum.
Natürlich müsst ihr auf ein wenig Luxus verzichten, eine Windows-Hello-Webcam beispielsweise gibt es genauso wenig wie ein besonders niedriges Gewicht. Hässlich ist das A16 AE aber auch nicht, seine technischen Daten und auch die Größe gehen aber nicht in Superlativen auf.
Asus hat uns für diesen Test das aktuelle Modell mit Ryzen 9 7940HS und der AMD Radeon RX 7600S nebst 16 Zoll Display mit 165 Hz leihweise zur Verfügung gestellt. Diese Konfiguration kostet aktuell ca. 1.699 Euro. Etwas günstiger, ab 1.399 Euro, bekommt ihr das Notebook mit Ryzen 7 7735HS, der auf Zen3+ statt Zen4 basiert und daher etwas langsamer rechnet. Angesichts des Preisunterschiedes wäre das aber unsere Wahl.
Technische Daten Asus TUF Gaming A16 Advantage Edition (2023)
- AMD Ryzen 9 7740HS - 8 Cores / 16 Threads
- 16 Gigabyte DDR5
- 1,0 TByte M.2 SSD
- AMD Radeon RX 7600S 8 Gigabyte GDDR6
- 16 Zoll IPS-Display, 1920x1200 Pixel
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Optik und Handling: Erfreulich unauffällig
Wer Laptops nicht als blinkende Statussymbole sieht und auch wenig Wert auf kostentreibend maximierte Benchmarkbalken legt, kann viel Geld sparen. Nach vielen Tests von edel ausgestatteten Notebooks der 5000-Euro-Klasse ist es sogar sehr entspannt, einmal wieder ein Gerät der Mittelklasse unter den Fingern zu haben.
Das klingt irgendwie seltsam weil doch jeder mehr Leistung gut gebrauchen kann. Letzten Endes dürften den meisten Nutzern die Performance des Asus TUF Gaming A16 AE aber bereits ausreichen während im Gegenzug kein Gebastel mit Lüfterprofilen nötig ist um ohne Lärmbelästigung zocken zu können.
Dabei ordnet sich der Ryzen-Prozessor sogar im oberen Leistungsfeld ein, Sorge um zu geringe CPU-Power braucht ihr also nicht zu haben. Mit acht vollwertigen (Performance-)Kernen und 16 Threads steht der Ryzen 9 7740HS auch Intels mobilen Topprozessoren kaum nach. Deren Effizienz-Kerne helfen in Spielen zudem kaum beziehungsweise eher selten weiter.
Die Grafiklösung entspricht schon eher der Mittelklasse: AMDs Radeon RX7600S ist aufs Energiesparen ausgelegt und bietet in etwa die Leistung einer mobilen Nvidia Geforce RTX 3060. Da diese auch in noch günstigeren Laptops eingesetzt wird, richtet sich das Asus-Laptop eher an Nutzer, für die eine hohe CPU-Leistung wichtig ist.
Keine Überraschungen beim Display
Zum 16 Zoll Display mit 1.920x1.200 Pixeln (16:10 Bildformat) passt die Leistung der mit acht Gigabyte ausgestatteten GPU aber gut, an 4K-Displays angeschlossen solltet ihr dem Laptop aber keine allzu leistungshungrigen Games zumuten.
Die Bildqualität des IPS-Panels ist gut, auch wenn die Farbdarstellung und Schwarzwerte natürlich nicht an Mini-LED oder OLED herankommen. Dank IPS ist die in der Vergangenheit bei Laptops gefürchtete Blickwinkelabhängigkeit kein Problem. Egal wie ihr draufschaut, die Farben bleichen nicht stark aus. Apropos Farben: Asus verspricht 100% Abdeckung des sRGB-Farbraumes, was wir leider nicht selbst testen aber wenigstens subjektiv abnicken konnten.
Mit 165 Hz bietet es auch eine hohe Refreshrate, zudem wird FreeSync Premium unterstützt. Externe Monitore finden per HDMI 2.1b auch in hochauflösenden Varianten Anschluss, über zwei der USB-C-Ports kann ein Displayport-Signal ausgegeben werden.
Welche Anschlüsse bietet das Asus TUF Gaming A16?
Keinen Grund zur Klage bietet die Ausstattung was Anschlüsse für Peripherie angeht. HDMI 2.1 und zwei USB-C haben wir ja bereits im letzten Absatz erwähnt. Einer der USB-C bietet USB 4.0 mit hohen Übertragungsraten, der andere hingegen Power Delivery 3.0 mit 100 Watt. Darüber kann das Notebook geladen werden, für den Betrieb mit maximaler Grafikpower braucht ihr aber das beiliegende Netzteil mit Rundstecker.
Für kabelgebundenes Netzwerk steht ein RJ45 zur Verfügung, der sich auf Gigabit-Geschwindigkeit versteht. Auf der rechten Seite des Gehäuses ist deutlich weniger los, dort befindet sich nur 1x USB-A (Gen1), ein weiterer Typ-A-Anschluss befindet sich links, ebenfalls ein Gen1-Anschluss. Die Rückseite ist frei von Anschlüssen.
Handschmeichler oder Ziegelstein?
Laptops wie das Razer Blade 16 oder auch das Schenker Vision Pro verwöhnen euch mit hoher Leistung bei extrem niedrigem Gewicht, die Hersteller lassen sich diesen Luxus aber fürstlich bezahlen. Beim Asus TUF A16 müsst ihr Abstriche machen: Mit 2,2 Kilogramm ist es kein Leichtgewicht und das Gehäuse ist sichtlich dicker als das der teuren Flachmänner.
Ob diese Faktoren im Alltag stören, ist höchst subjektiv und eurem Nutzungsverhalten geschuldet. In unserer Alltagsnutzung ist es nicht allzu negativ aufgefallen, während das Umhertragen eines 18-Zoll-Boliden sehr schnell nervt.
Wie gut laufen Spiele mit dem Asus TUF A16?
Auch wenn die AMD Radeon RX7600S nur zur Laptop-Mittelklasse gehört, dürfte die Leistung vielen ausreichen. Dank FSR lassen sich auch bei anspruchsvolleren Titeln noch zusätzliche Frames rauskitzeln. Nur von Raytracing würden wir, wie bei allen AMD-Mittelklasse-GPUs, eher abraten.
Startet ihr aber beispielsweise Cyberpunk 2077 in nativer Displayauflösung von 1.920x1.200 Pixeln im High-Preset (ohne Raytracing, FSR 2.1 auf Qualität), erwarten euch durchschnittlich 94 FPS. Ohne FSR sinkt dieser Wert auf 71 FPS. Beides übrigens mit der Turbo-Einstellung von Asus getestet, bei der die Lüfter stärker aufdrehen. Leise ist das nicht, das Lüftergeräusch stört aber immerhin nicht durch nervige Frequenzen oder regelmäßiges Aufheulen.
Mit Raytracing sinken die FPS übrigens auf 31 FSP und das auch nur dank FSR auf Qualitätspreset. In den meisten Titeln dürften sich die hübschen Raytracing-Optionen daher verbieten.
Hogwarts Legacy hingegen neigt auch ohne Raytracing mitunter zum Laggen, eventuell bedingt durch den nur 8 Gigabyte schmalen Grafikspeicher. Unter Verzicht auf ein paar Details könnt ihr aber trotzdem flüssig mit eurem Zauberstab spielen.
Fazit Asus TUF Gaming A16 Advantage Edition
Dass das A16 kein Laptop ist, das mich angesichts beeindruckender Innovationen verzückt jauchzen lässt, war absehbar. Ungeachtet dessen konnte mich das Notebook trotzdem überzeugen: Endlich muss ich keine Preiswarnung aussprechen.
Leistung und Verarbeitung sind gut, die AMD Radeon RX7600S eignet sich in FullHD gut zum Zocken. Auf intensiven Raytracingeinsatz solltet ihr wie gewohnt besser verzichten, bei Performanceengpässen hilft ansonsten aber das sehr gut gereifte FSR 2.0 von AMD.
CPU-Leistung ist mehr als genug vorhanden, wenn ihr mit dem Laptop ausschließlich zocken wollt, könntet ihr angesichts dessen sogar zum einige hundert Euro günstigeren Schwestermodell mit Ryzen 7735-CPU, greifen. Bei identischer GPU solltet ihr den Leistungsunterschied zur älteren CPU eher selten spüren.
Im Alltag hat mich das A16 zuverlässig begleitet und störte auch im Rucksack trotz seines gegenüber teureren Modellen höheren Gewichtes nicht. Wenn ich mir allerdings etwas wünschen könnte, wäre es eine tollere Tastatur, bei der dann auch die Enter-Taste die gewohnte Bauhöhe hat.
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