Was einem Deutschen in den USA passiert ist, könnte glatt die Vorlage für einen packenden Thriller sein. Stefan Thomas heißt der gute Mann, ansässig in San Francisco. Besser kann es kaum anfangen, viel deutscher kann man schließlich kaum heißen und viele nervenzerreißende Hetzjagden beginnen im sonnigen Westen der Vereinigten Staaten (via The New York Times).
Hetzjagd ist auch gleich das Stichwort, oder eigentlich Jagd. Denn Thomas ist auf der Suche nach dem Passwort zu seiner digitalen Geldbörse, seinem E-Wallet. Darauf sollen sich sage und schreibe Bitcoins im Wert von knapp 200 Millionen Euro befinden.
Der hohe Wert hängt auch mit der aktuellen Mining-Welle zusammen. Erfahrt mehr dazu im folgenden Artikel:
Wie wurde Thomas zum Beinahe-Multimillionär
Vor zehn Jahren hatte Thomas eine Video darüber produziert, wie Krypto-Währungen funktionieren. Für die Arbeit wurde er mit einem Betrag von 7.002 Bitcoin entlohnt, was damals in etwa auch dem Wert in US-Dollar entsprochen haben dürfte.
Stand heute, liegt der Preis für einen einzelnen Bitcoin aber bei über 30.000 Euro, um genau zu sein bei 30.210 Euro (um 8:00 am Morgen des 14. Januar 2021). Grund genug, den Geldbeutel zu öffnen und den Schatz zu bergen.
Bitcoins sind zu sicher verwahrt: So einfach gestaltet sich das zum Leidweisen von Thomas jedoch nicht. Denn die Bitcoins befinden sich nicht einfach nur in einem E-Wallet, sondern wurden in ein einem mehrstufigen Verfahren besonders sicher verwahrt.
Um an die digitalen Schlüssel zu seinem E-Wallet zu kommen, braucht Thomas zunächst das richtige Passwort für den sogenannten IronKey, einer speziellen Festplatte, auf der er ebenjene digitalen Schlüssel untergebracht hat. Das Passwort hatte er sich seinerzeit zwar notiert, aber die Notiz in der Zwischenzeit verloren.
Das eigentliche Problem ist aber der IronKey. Der lässt nur zehn Passworteingaben zu, ehe sich die Daten James-Bond-mäßig für immer und unwiederbringlich verschlüsseln. Und acht Versuche wurden schon unternommen, ergo bleiben nur noch zwei übrig.
Das wiederum heißt, dass der Spielraum selbst für Profis zu knapp ist, da diese letztlich auf eine Brute-Force-Methode zurückgreifen müssten, sprich: Per Passwortliste so viele Anfragen zu starten, bis das richtige dabei ist.
Arm ist Thomas dennoch nicht
Trotz des sicherlich schmerzhaften Verlustes muss sich Thomas offenbar keine Sorgen um seine Zukunft machen. Denn laut eigener Aussage hat er genug Bitcoins, sodass er kaum wisse, wohin mit dem ganzen Reichtum. Außerdem ist er beteiligt am Krypto-Währungs-Start-Up Ripple, womit er ebenfalls beträchtliche Gewinne gemacht habe.
Was Bitcoins und die aktuelle Krypto-Mining-Welle über uns Spieler verraten (und über die Hersteller) besprechen wir in der folgenden Kolumne genauer:
20 Prozent aller Bitcoins gelten als vermisst
Übrigens dürfte Thomas mit seinem Schicksal, eigentlich Multimillionär zu sein, aber keinen Zugriff darauf zu haben, nicht alleine sein. Wie die New York Times berichtet, gelten rund 20 Prozent aller Bitcoins als »vermisst«, das entspricht derzeit rund 105 Milliarden Euro.
Neue Mining-Hardware: Um Krypto-Währungen wie Bitcoin oder auch Ethereum zu schürfen, braucht es potente Hardware. Und im Augenblick messen sich die beiden Kontrahenten Nvidia und AMD so intensiv, wie schon lange nicht mehr:
Wir versuchen bereits, mit Thomas in Kontakt zu treten, um den aktuellen Stand der Dinge zu erfahren. Sollten das gelingen, lest ihr es so schnell wie möglich auf GameStar.de.
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