Spiele mit Maus und Tastatur zu bedienen, gehört am PC seit Jahrzehnten zum absoluten Standard. In einem Fall zu Unrecht, meint ein ehemaliger Designer des Spiele-Hardware-Herstellers Razer: Er hält das Tippen von Tasten zum Spielen für unrealistisch, unintuitiv und unnötig
. Stattdessen soll es ein neuartiger Controller viel besser machen und die Tastatur ersetzen.
Das Eingabegerät nennt sich ALT Avatar Motion Controller
und sieht auf den ersten Blick eher simpel aus. Der Controller besteht aus einer großen Ablagefläche für die Hand und insgesamt drei Joysticks. Dazu wird der mittlere Joystick von einem Rad für den Profilwechsel umschlossen. Das war’s auch schon. Weitere Tasten hat der ALT-Controller nicht.
Die Joysticks sollen hier die Tasten der Tastatur ersetzen. Dabei funktionieren sie wie ein Steuerkreuz. Jeder Joystick hat acht Richtungen, denen ihr jeweils ein Befehl zuweisen könnt. Das sind oben, unten, links, rechts und jeweils eine Stufe dazwischen. Also oben-links, unten-links, unten-rechts und oben-rechts. Hier noch mal vom Designer veranschaulicht:
Damit verfügt der ALT-Controller mit seinen drei Joysticks über 24 programmierbare Tasten in einem Profil. Über das Drehrad am mittleren Joystick könnt ihr aus bis zu acht verschiedenen Profilen schnell wechseln. Damit kommt ihr laut Hersteller auf über 100 programmierbare Tastenbefehle.
Die meisten Tastaturen mit deutschem Layout haben ebenfalls etwas über 100 Tasten, wobei die genaue Zahl vom jeweiligen Modell abhängig ist. Ihr könnt den ALT-Controller also grundsätzlich mit allen Tasten der Tastatur belegen.
So kann der Controller zumindest in der Theorie die Tastatur beim Spielen ersetzen, zumal man dabei in den meisten Fällen ohnehin deutlich weniger Tasten braucht. Die große Frage wird aber sein, wie komfortabel und eingängig das in der Praxis von der Hand geht.
Die Tastatur ist zum Schreiben da, nicht zum Spielen
Auf der Webseite des Controllers sagt der Designer, dass Tastaturen zum Schreiben entwickelt wurden und nicht zum Spielen. Deshalb wollte er eine Alternative entwickeln, die auf Videospiele spezialisiert ist und diese intuitiver steuert.
Die Idee hinter den drei Joysticks ist die, dass ihr einen mit dem Daumen greift, den mittleren mit dem Zeigefinger und den Dritten mit dem Ringfinger oder kleinen Finger. Der Entwickler veranschaulicht das unter anderem in einem Gameplay-Video an dem Spiel Doom, wie auch im Bild unten rechts zu sehen:
Ein weiterer großer Vorteil laut Larkin ist, dass ihr mit dem ALT-Controller nicht umgreifen müsst. Die Finger ruhen stets auf den Joysticks. Bei einer Tastatur könnt ihr eben nicht alle Tasten erreichen, ohne die Hände von links nach rechts zu bewegen. Schon gar nicht mit einer Hand.
Eine Frage der Präzision
Einen wichtigen Knackpunkt sehen wir alllerdings darin, wie präzise ihr die Befehle über die Joysticks eingeben könnt. Gut vorstellbar, dass es im Eifer des Gefechts schnell mal passiert, dass ihr den Stick nach links bewegt, statt nach unten-links und dann hüpft, anstatt die lebensrettende Heilung zu aktivieren.
Das ist übrigens nicht der erste Controller, der versucht die Tastatur zu ersetzen. Zwei deutsche Erfinder haben das auch schon mit dem Move Master versucht. Wir haben sie für euch interviewt:
Was haltet ihr von dem ALT-Controller? Hat er Potenzial oder macht er das Spielen sogar komplizierter? Könnt ihr euch vorstellen, dass irgendwann ein Controller die Tastatur ersetzen kann? Und ist das überhaupt notwendig? Lasst es uns gerne in den Kommentaren wissen.
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