Kaum ein Kürzel dürfte der Musikindustrie so viel Schrecken eingejagt haben wie MP3 (MPEG Audio Layer III). Das vom Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen (IIS) Ende der 1980er entwickelte Format erlaubte es, Audioinhalte mit mehr oder weniger großem Qualitätsverlust zu stark zu komprimieren, dass ein herkömmlicher Song aus den Charts nur noch wenige MByte groß war und so natürlich auch leicht kopiert und getauscht werden konnte.
MP3 veränderte die Musikindustrie
Letzteres sorgte zusammen mit dem Internet zu einem regen und illegalen Tauschhandel für Musik, dann aber auch für immer bessere und legale Angebote. Das MP3-Format hat aber nicht nur die Musikindustrie stark verändert, sondern kann auf gewisse Weise auch als Lebensretter von Apple angesehen werden.
Mit dem MP3-Player iPod machte Apple 2001 einen großen Schritt auf dem Weg, der das Unternehmen inzwischen zu einem Giganten der Technikbranche werden ließ. Doch nun ist das MP3-Format lauf den Entwicklern am Fraunhofer-Institut Geschichte - zumindest aus lizenzrechtlicher Sicht.
Lizenzprogramm und Patente ausgelaufen
Schon am 23. April 2017 liefen einige für das MP3-Format notwendige Patente aus und zum gleichen Termin wurde auch das entsprechende Lizenzprogramm von Technicolor und dem Fraunhofer IIS beendet. Natürlich hindert das niemanden daran, das beliebte MP3-Format weiterhin zu nutzen, doch in der offiziellen Mitteilung weist das Fraunhofer IIS darauf hin, dass es inzwischen bessere und modernere Verfahren wie AAC und in Zukunft auch MPEG-H-Audio gibt beziehungsweise geben wird. Neben mehr Einstellmöglichkeiten liefern diese Formate bei geringeren Bitraten eine höhere Audioqualität als MP3. Apple nützt AAC beispielsweise schon seit 2003 zusammen mit iTunes.
Quelle: Fraunhofer IIS
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