Facebook-Datenskandal - Smart-Lautsprecher verschoben, neue Privatsphäre-Tools

Der Skandal rund um Facebook und Cambridge Analytica hat erste Folgen. Facebook sagt neue Hardware ab und veröffentlicht neue Tools für Nutzer.

Facebook verschiebt einen eigenen Smart-Lautsprecher wegen des Datenskandals. Facebook verschiebt einen eigenen Smart-Lautsprecher wegen des Datenskandals.

Es sieht so aus, als würde der Datenskandal rund um Cambridge Analytica und Facebook nicht so schnell in den Hintergrund verschwinden wie frühere, eigentlich ganz ähnlich gelagerte Fälle. So hat Facebook beispielsweise nun neue Tools für die Einstellungen der Privatsphäre auf mobilen Geräten vorgestellt, die zwar schon länger geplant waren, aber nun auch als Reaktion auf die aktuellen Probleme gelten.

Vermutlich war die Ursache für die Änderungen aber die neue Datenschutz-Grundverordnung, die in der Europäischen Union ab dem 25. Mai 2018 in Kraft tritt.

Alle Einstellungen an einem Ort

Mobile Nutzer von Facebook können sich jedenfalls darüber freuen, dass die entsprechenden Einstellungen an einem Ort zusammengefasst werden und nicht mehr so verteilt sind, dass Nutzer fast mit Sicherheit irgendetwas übersehen. Facebook will es den Nutzern auch einfacher machen, alle über sie gespeicherten Daten herunterzuladen und Inhalte zu löschen.

Das Herunterladen ist allerdings ebenfalls Teil der neuen Datenschutz-Grundverordnung, weil die EU möchte, dass Nutzer einfacher in der Lage sind, ihre Daten auf einen anderen Dienst zu übertragen.

Keine neuen Apps, Smart-Lautsprecher verschoben

Facebook reagiert aber auch anderweitig auf den Skandal. So lässt das Unternehmen aktuell keine neuen Apps von Dritten zu, um Änderungen vorzunehmen. Eine App, die Zugriff auf Nutzerdaten hatte, war die Quelle der letztlich 50 Millionen Datensätze, die Cambridge Analytica nutzte, um beispielsweise der Wahlkampagne von Donald Trump zu helfen und vermutlich über Umwege auch das Brexit-Referendum in Großbritannien (Pro Brexit) beeinflusst hat.

Bei der aktuellen Stimmung hält es Facebook wohl auch nicht für ratsam, einen eigenen Smart-Lautsprecher vorzustellen, der ähnlich funktionieren und aussehen soll wie Amazons Echo Show, aber mehr auf Facebook und Videotelefonie ausgerichtet sein soll. Die Vorstellung war für Mai 2018 erwartet worden, doch laut Bloomberg hat Facebook das Gerät nun verschoben, auch um sich den Datenschutz noch einmal genauer anzusehen.

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