Wer derzeit einen Blick auf Googles Service Street View wirft, merkt schnell, dass die Aufnahmen deutscher Straßen mittlerweile ordentlich Staub angesetzt haben - Street View taugt mittlerweile fast nur noch als Momentaufnahme einer Vergangenheit, die in dieser Form nicht mehr existiert.
Da verwundert es zunächst wenig, dass Google aktuell wieder vermehrt Kamera-Autos durch Deutschland fahren lässt, um Straßenzüge zu fotografieren.
Doch Google selbst erklärt, man wolle die Aufnahmen gar nicht veröffentlichen. Vielmehr gehe es darum, mit dem gesammelten Bildmaterial »Google Maps zu verbessern«, wie der Konzern gegenüber T-Online angab.
Als Begründung dafür, dass man Street View in Deutschland nicht aktualisiere, verwies Google auf geltende Datenschutzbestimmungen.
Street-View-Aktualisierung in Deutschland fraglich
Diese Argumentation ist laut der Einschätzung von Rechtsanwalt Kay Wagner von der Berliner Medienrechtskanzlei Ihde & Partner aber nur vorgeschoben. Wagner zufolge ist Google gesetzlich nicht verpflichtet, Gebäude auf Anforderung zu verpixeln.
Das Kammergericht Berlin hatte bereits im März 2011 in einer Grundsatzentscheidung geurteilt, dass das Fotografieren von Häusern erlaubt sei. Wagner geht davon aus, dass Google die Aktualisierung von StreetView in Deutschland schlichtweg zu teuer sei.
Das erklärt aber nicht, warum Deutschland derzeit auf der Street-View-Übersicht von Google als großer weißer Fleck erscheint, während die meisten anderen EU-Länder flächendeckend mit aktuellen Street View Aufnahmen versorgt sind.
Fakt ist: Mit einer Aktualisierung von Google Street View in Deutschland dürfen wir in naher Zukunft wohl nicht rechnen. Nutzer können allerdings auf Alternativen zurückgreifen, etwa OpenStreetCam oder Mapilary.
Vielleicht folgt Google aber auch dem Beispiel Österreich - hier hatte der Konzern aufgrund von Datenschutzauflagen bislang auf ein Angebot von Street View verzichtet. Im Juli 2018 änderte Google seine Meinung allerdings und begann doch mit den Aufnahmen.
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