Ein vor allem von konservativen Politikern wie der Abgeordneten Claire Perry gewünschtes Gesetz zu einer gesetzlich vorgeschriebenen und nur auf ausdrücklichen Wunsch des Kunden aufhebbaren Internet-Pornosperre durch Provider wird von der Regierung nun doch nicht angestrebt. Eine öffentliche Befragung von Bürgern, Bildungseinrichtungen, Wohlfahrtsverbänden und Kommunikationsfirmen hat laut BBC ergeben, dass sich zwar einige Teile des Gesellschaft durchaus für Sperren aussprechen, aber mehr als 80 Prozent der insgesamt 3.500 Befragten eine wie auch immer geartete Kontrolle des Internet ablehnen, darunter auch die meisten Eltern.
Dieses Ergebnis der zehn Wochen langen Beratungen wird selbst von der Abgeordneten Perry höher gewertet als die 115.000 abgegebenen Unterschriften. »Wir müssen unsere Regeln darauf basieren, was wir erhalten haben und nicht darauf, was wir wollen«, erklärte die Politikern, die auch Vorsitzende der zehn Wochen dauernden Beratungen eines Parlamentsausschusses zu diesem Thema war. Beschlossen wurde nun, dass Provider Kunden auf die Möglichkeit der Einrichtung eines optionalen Filters für Erotikseiten hinweisen und bei späteren Änderungen eines eingerichteten Filters das Alters der Person überprüfen müssen, die diese Änderungen vornehmen möchte.
Diese Lösung kommt auch bei absoluten Gegnern von Internet-Filtern in Großbritannien gut an. Damit werde klar, dass Eltern und nicht die Regierung dafür verantwortlich seien, was Kinder online sehen können. Es werde mit gutem Grund verhindert, dass der Staat das Blockieren von legalen Inhalten auf irgendeine Weise gesetzlich verankert.
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