Spieleleistung
Um den Iiyama Prolite G2773HS mit 120 Bildern pro Sekunde zu füttern, müssen Sie zum einen das beiliegende Dual-Link-DVI-Kabel benutzen, denn die gängigen DVI-Kabel besitzen zu wenig Bandbreite für ein Full-HD-Signal mit 120 fps. Äußerlich unterscheiden sich Dual-Link- und Standard-DVI-Kabel nicht und auch die Stecker sind gleich, die Dual-Link-Variante ist aber mit mehr Leitungen belegt. Zum anderen müssen Sie im Grafikkartentreiber im Auflösungsmenü die Bildwiederholrate auf 120 Hertz stellen und zu guter Letzt dasselbe eventuell auch noch in den Grafikoptionen des Spiels aktivieren, um mit 120 Bildern pro Sekunde zu spielen – solange Ihr Spiele-PC die entsprechende Framerate auch liefern kann.
Beim Spielen mit 120 Hertz zeigt sich dann das gewohnte Bild: Vor allem rasante Drehungen um die eigene Achse sowie hektische Schlenker wirken spürbar flüssiger und stabiler als mit einem gängigen 60-Hz-TFT. Störende Kantenunschärfe in Bewegung fanden wir beim Probespielen keine. Dazu kommt die rasante Reaktionszeit des TN-Panels: Bei unseren Messungen des Wechsels von Schwarz zu Weiß erreicht der Prolite G2773HS im 120-Hz-Modus extrem kurze 3,4 Millisekunden - allerdings bei maximal eingestellter Overdrive-Funktion. Da eine Overdrive-Funktion die Pixel zunächst mit mehr Spannung als nötig ansteuert, um sie zum schnellen Farbwechsel zu bewegen, und danach erst die Spannung korrigiert, können durch eine zu aggressive Einstellung sichtbare Artefakte entstehen.
Im Test des Prolite G2773HS empfanden wir die neutrale 0-Einstellung der fünfstufigen (-2 bis +2) Overdrive-Funktion am ausgewogensten – die Schaltzeiten bleiben extrem kurz, störende Artefakte sahen wir keine. Im direkten Vergleich zum BenQ XL2420T konnten wir auch keinen wahrnehmbaren Input Lag, also die durch die Signalbearbeitung des TFTs auftretende Verzögerung, feststellen. Unterm Strich ist der Iiyama Prolite G2773HS damit wie vom Hersteller versprochen ein primär auf Spiele ausgerichteter Monitor, der in dieser Disziplin vor allem mit dem 120-Hertz-Modus sowie rasanten Schaltzeiten punkten kann und zu den momentan schnellsten TFTs überhaupt gehört. Wir hatten im Test jedenfalls auch bei extrem schnellen Titeln wie Quake Live unseren Spaß.
Ausstattung, Bedienung und Verarbeitung
Neben dem nötigen Dual-Link-DVI-Eingang findet sich noch ein HDMI- sowie ein analoger VGA-Port an der Rückseite des Prolite G2773HS. Beachten Sie, dass der HDMI-Port sich nicht zur 120-Hz-Wiedergabe eignet, da ihm die nötige Bandbreite fehlt. Zum Anschluss weiterer Geräte wie einem Blu-ray-Player oder einer Spielkonsole eignet er sich aber, sogar eine HDMI-Strippe liegt bei. Interne Lautsprecher besitzt der Monitor ebenfalls, die sollten aber wie gewohnt höchstens als Notlösung dienen. Wer Ton per HDMI zuspielt, wird sich über den separaten Kopfhörerausgang freuen, der es einem erlaubt, die internen Brüllwürfel zu umgehen.
Mager ausgestattet ist der Standfuß, bis auf die Neigung erlaubt er keine weiteren Veränderungen der Display-Position. Die ausladende Basisplatte schützt das Display sicher vor dem Umkippen, lässt es bei Stößen gegen den Schreibtisch aber sichtbar nachwippen. Insgesamt wirkt der Standfuß stabil, aber nicht besonders hochwertig. Ein Eindruck, der sich beim gesamten Gehäuse des Prolite G2773HS fortsetzt. Das eingesetzte Hochglanzplastik ist stabil und ordentlich verarbeitet, Staub und Fingerabdrücke bleiben aber sofort sichtbar und vor allem der innere Rahmen direkt um das Display herum neigt teils zu störenden Reflexionen. Die Bedienung geht dafür relativ einfach von der Hand, die berührungsempfindlichen Tasten sind auch im Halbdunkel noch gut lesbar und das deutsche Menü bündelt alle Optionen einigermaßen übersichtlich.
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