Wer regelmäßig Vergleichsportale nutzt - etwa, um den besten Anbieter für einen Stromtarif oder eine Versicherung zu finden - sollte sich vor diversen Tricks der Portalbetreiber in Acht nehmen.
Denn wie das Bundeskartellamt im Rahmen einer Sektoruntersuchung festgestellt hat, arbeiten anscheinend viele solche Plattformen mit fragwürdigen Methoden.
Für die Untersuchung, die bereits im Oktober 2017 begann, hat das Bundeskartellamt »zunächst 150 und dann die 36 relevantesten Vergleichsportale aus den Branchen Reisen, Energie, Versicherungen, Telekommunikation und Finanzen« geprüft.
In ihrem offiziellen Bericht (via Golem) kommt die Behörde zu dem Schluss, dass je nach Branche und Portal diverse Problemfelder bestehen, die unter anderem »verbraucherschädigenden Irreführungen, Transparenzverstößen oder Schleichwerbung« beinhalteten.
Im einzelnen moniert das Bundeskartellamt folgende Punkte:
- Der Marktabdeckungsgrad der Portale schwankt stark. Bei Portalen zum Vergleich von Versicherungen und Hotels sind beispielsweise bestimmte bedeutende Anbieter wie etwa die HUK Coburg nicht gelistet. Nicht alle Portale stellen diese Lücken bei der Abdeckung für den Verbraucher transparent dar.
- Gezahlte Provisionen beeinflussen etwa im Hotelsektor die Reihenfolge des Rankings. Das sei laut Aussage des Bundeskartellamts für Verbraucher irreführend, wenn »die Portale den Empfehlungscharakter eines solchen Rankings« herausstellen.
- Insbesondere Portale, die Energieanbieter vergleichen sollen, blenden bestimmte Angebote aus - entweder, weil sie »für den Verbraucher nachteilig sein können« oder weil der Energieanbieter keine Provision an das Vergleichsportal gezahlt hat. Hier beklagt die Behörde vor allem mangelnde Transparenz.
- Portale im Bereich der Energieversorgung und Telekommunikation fielen dadurch auf, dass sie den eigentlichen Rankings einzelne Angebote voranstellten, bei denen es sich um Werbeanzeigen bestimmter Anbieter handelt. Die Portale machten das aber nicht deutlich.
- Manche Portale nutzen die Bewerbung von exklusiven oder limitierten Angeboten und setzen Verbraucher damit unter Druck.
Um Verbraucher über die Probleme, die bei der Nutzung von Vergleichsportalen entstehen können, kompakt zu informieren, hat das Bundeskartellamt ein Video veröffentlicht:
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