Der winzigste ferngesteuerte Roboter der Welt ist so klein, dass er in dein Ohr krabbeln könnte

Forscher haben einen absolut winzigen Roboter entwickelt, der an eine Krabbe erinnert und ferngesteuert werden kann. Dafür benötigt er sogar keine eigene Energiequelle.

Der kleinste fernlenkbare Roboter der Welt erinnert an eine Krabbe und läuft seitwärts. Der kleinste fernlenkbare Roboter der Welt erinnert an eine Krabbe und läuft seitwärts.

Die Robotik bringt oft erstaunliche Dinge hervor. Forscher haben den kleinsten gehenden Roboter der Welt entwickelt, der sich sogar fernsteuern lässt. Der Micro-Roboter ist mit rund einem halben Millimeter Breite kleiner als ein Floh. 

Entwickelt wurde er von Ingenieuren der Northwestern University, wie Eureka Alert berichtet. Der winzige Roboter ist dem Aussehen einer Krabbe nachempfunden, was aber nichts mit der Funktionalität zu tun hat. Die Studenten der Universität, die bei der Entwicklung geholfen haben, fanden das seitliche Bewegungsmuster der Krabbe für den Roboter lediglich amüsant. Auf der oben verlinkten Webseite ist das auch in Videoform zu sehen.

Bei der Entwicklung des Roboters gehe es laut den Forschern momentan nur darum, den Fertigungsprozess zu testen und die Fernsteuerungs-Mechanik für die Mini-Krabbe auszuprobieren. Wie winzig der Roboter ist, zeigen diese beeindruckenden Bilder im Vergleich mit einer Münze:

Mit bloßem Auge ist der kleine Roboter kaum zu erkennen. Quelle: Northwestern University Mit bloßem Auge ist der kleine Roboter kaum zu erkennen. Quelle: Northwestern University

Mini-Roboter braucht keine eigene Energiequelle

Obwohl der Roboter ferngesteuert ist, braucht er keine eigene Energiequelle. Möglich macht dies das Material, mit dem die Mini-Krabbe gebaut wurde. Sie besteht aus einer Legierung, die sich an eine bestimmte Form erinnern kann, sobald sie erhitzt wird. Kühlt sie wieder ab, begibt sich das Material in ihre Ausgangsform zurück. 

So können die Forscher die Gliedmaßen des Roboters aus der Ferne steuern: Mit einem Laser erhitzen sie bestimmte Bereiche, woraufhin das Material sich ausdehnt und die Krabbe das Bein nach vorne bewegt. Ist der Laser nicht mehr auf die Krabbe gerichtet, kühlt das Material schnell ab und das Bein zieht sich wieder ein. 

Der Nachteil dieser Technik ist natürlich, dass der Roboter sich stets im Sichtfeld des Lasers befinden muss, um bewegt werden zu können. 

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Explorative Forschung könnte den Weg weisen

Obwohl der kleine Krabben-Roboter heute noch keinen wirklichen praktischen Nutzen hat, könnte er den Grundstein für viele verschiedene Anwendungsfälle legen. Einer der Forscher, John A. Rogers gibt einen kleinen Blick in die Zukunft der Mikroroboter: 

Man kann sich Mikroroboter als Agenten vorstellen, die kleine Strukturen oder Maschinen in der Industrie reparieren oder zusammenzubauen, oder als chirurgische Assistenten, die verstopfte Arterien reinigen, innere Blutungen stoppen oder Krebstumore beseitigen – alles in minimalinvasiven Verfahren.

Ähnliche Anwendungsfälle könnten auch die sogenannten Xenobots finden, die sich sogar selbst replizieren und heilen können

Würdet ihr winzige Roboter wie diesen in euren Körper krabbeln lassen, um zum Beispiel eine innere Blutung zu stoppen oder wäre euch das zu unheimlich? Lasst es uns gerne wissen. 

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