Neue "unsichtbare" Solaranlage könnte ein Segen für Altbauten sein

Ein kleines Familienunternehmen hat Solarpanels entwickelt, die aussehen wie Terrakottaziegel und nun in der antiken Stadt Pompeji zum Einsatz kommen.

Symbolbild: Was aussieht wie ein gewöhnliches Dach mit Terrakottaziegeln, ist in Wirklichkeit eine Photovoltaikanlage. (Bild: Dyaqua) Symbolbild: Was aussieht wie ein gewöhnliches Dach mit Terrakottaziegeln, ist in Wirklichkeit eine Photovoltaikanlage. (Bild: Dyaqua)

In der Vergangenheit kam es nicht in Frage, Solarenergie auf Gebäuden unter Denkmalschutz zu nutzen, ohne deren historischen Charakter zu zerstören. Doch jetzt gibt es eine innovative Lösung: Ein italienisches Familienunternehmen hat Solarpanels entwickelt, die wie gewöhnliche Terrakottaziegel aussehen und somit perfekt in das Erscheinungsbild solcher Gebäude passen. Diese Solarpanels bieten nicht nur eine ästhetische Alternative, sondern auch eine umweltfreundliche Möglichkeit, Denkmäler mit erneuerbarer Energie zu versorgen.

Die unsichtbaren Solarpanels entstehen noch in Handarbeit

Der historische Park von Pompeji hat diese unsichtbaren Solarpanels schon im Einsatz. Für Gabriel Zuchtriegel, Direktor des Archäologischen Parks von Pompeji, kamen herkömmliche Solarpanels nicht in Frage, da diese den besonderen Charakter der antiken Stadt zerstören würden. Damit die umfangreiche Beleuchtung des Parks dennoch mit erneuerbaren Energien gespeist werden kann, mussten die besagten Solarziegel entwickelt werden. Sie sehen genauso aus wie die Terrakottaziegel, die von den Römern verwendet wurden.

Die Solarzellen werden von Hand eingearbeitet und mit einer lichtdurchlässigen Polymermasse bedeckt. (Bild: Dyaqua) Die Solarzellen werden von Hand eingearbeitet und mit einer lichtdurchlässigen Polymermasse bedeckt. (Bild: Dyaqua)

Hergestellt werden sie von dem kleinen italienischen Familienunternehmen Dyaqua. Aktuell besteht das Unternehmen aus vier Familienmitgliedern und zwei Angestellten. Die Solarziegel werden noch von Hand hergestellt. Über die Photovoltaikzellen wird eine Polymermasse aufgetragen, die Lichtbestandteile durchlässt und trotzdem eingefärbt werden kann.

Laut Dyaqua soll auch die Optik von Stein, Holz und Beton nachgeahmt werden können, was das Einsatzgebiet der Solarziegel nicht nur auf Dächer beschränkt. Außerdem ist es möglich, mit den Solarziegeln alte Dachziegel zu ersetzen, anstatt sie auf bestehende Dächer zu installieren, wie es bei herkömmlichen Solarpanels der Fall ist.  

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle findest du einen externen Inhalt von YouTube, der den Artikel ergänzt.
Du kannst ihn dir mit einem Klick anzeigen lassen und wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte von YouTube angezeigt werden.

Personenbezogene Daten können an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Link zum YouTube-Inhalt

Das kleine Familienunternehmen arbeitet schon seit über sechs Jahren an den unsichtbaren Solarpanels und die Installation in Pompeji war nun ihr erstes Pilotprojekt. Im Rahmen des EU-finanzierten Projektes Pocityf sollen die Solarziegel in den kommenden Monaten auch auf Gebäuden in Split, Kroatien und Evora, Portugal installiert werden. 

Frankreich hat im Übrigen auch Großes mit Photovoltaikanlagen vor. Mehr zu dem Thema könnt ihr hier nachlesen:

Was hält ihr von dieser Idee und wünscht ihr auch für Deutschland solche unsichtbaren Solarpanels? Schreibt es uns eure Meinung dazu in die Kommentare!

zu den Kommentaren (22)

Kommentare(22)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.