Im Jahr 2012 hatte der Mobilfunk-Anbieter Telefónica Deutschland schon einmal versucht, mit den Bestands- und Bewegungsdaten seiner Kunden Geld zu verdienen und die Daten an andere Unternehmen zu verkaufen. Nach vielen Beschwerden von Datenschützern wurde diese Geschäftsidee allerdings wieder begraben - und nun in einer etwas anderen Form wieder ausgegraben.
Wie die Wirtschaftswoche meldet, soll beim neuen Anlauf die Anonymität der Kunden gesichert sein, da nun ein mit den Behörden abgestimmter dreistufiger Algorithmus verwendet werden soll, der die Anonymisierung der Kundendaten sichert. »Wir werden uns nicht noch mal die Finger verbrennen«, so Thorsten Dirks, der Vorstandsvorsitzende von Telefónica Deutschland. Er habe gelernt, dass Datenschutz »ein ganz kritischer Punkt« sei.
Laut Heise wurde das neue Verfahren von der Bundesdatenschutzbeauftragten genehmigt und auch von einer Außenstelle des TÜV Saarland mit einem Datenschutzzertifikat versehen. Übertragen werden Alter, Geschlecht und Standort. Das Unternehmen will den Kunden die Entscheidung überlassen, ob und welche Daten verkauft werden dürften. »Wir wollen den Kunden die Herrschaft über ihre Daten zurückgeben«, so Dirks, der auch ankündigt, dass Kunden bei einer Freigabe der Daten eine Gegenleistung erhalten könnten. »Wenn wir Daten nutzen dürfen und daraus Werte entstehen, dann kann der Kunde natürlich partizipieren.« Denkbar sind beispielsweise Rabatte.
Allerdings wird Telefónica die Daten der Kunden automatisch nutzen, sofern diese nicht auf einer Webseite widersprechen. Mit einer weiteren, expliziten Zustimmung könnten Kunden auch lokale Werbung auf ihr Smartphone erhalten. Laut dem Artikel der Wirtschaftswoche sind Bewegungsdaten beispielsweise für Handelsketten und Einkaufszentren sehr interessant, da auf diese Weise erkannt werden kann, wie sich die Kunden innerhalb der Geschäfte bewegen.
Quelle: Wirtschaftswoche, Heise, Telefónica
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