Dank der Pomodoro-Technik komme ich endlich klar im Home-Office

Die Pomodoro-Technik ist meine Geheimwaffe gegen das Aufschieben ungeliebter Aufgaben. Die simple Methode lässt sich ganz einfach umsetzen - und kostet euch keinen Cent.

Als die Welt 2019 von einer Pandemie überrollt wurde, ging es für mich wie für viele andere ins Home-Office. Nach einiger Zeit stellte ich dabei fest, dass ich mit der neuen Arbeitsumgebung gar nicht so gut klarkam. Die eine Hälfte der Tage stürzte ich mich in die Arbeit, verlor mich in Texten und Recherche und vergaß viel zu häufig, zwischendurch zu essen oder zu trinken.

Die andere Hälfte der Tage fiel es mir schwer, überhaupt produktiv zu sein. Alle paar Minuten wanderte mein Blick zur Uhr, nur um festzustellen, dass sich der Zeiger nur minimal weiterbewegt hatte. Kurzum: Ich pendelte zwischen den Extremen, statt ein gesundes Verhältnis zur Arbeit im Home-Office zu finden.

Aber ich kann euch beruhigen, denn heute sieht das alles deutlich ausbalancierter aus. Grund dafür ist auch eine simple Methode, die mir beim Fokussieren, aber auch beim Einhalten von Pausen hilft. Ich spreche von der sogenannten Pomodoro-Technik. Die ist so hilfreich und simpel, dass ich sie euch nicht vorenthalten will.

Ihr kennt oder nutzt die Methode bereits? Dann werft doch stattdessen einen Blick auf diesen Artikel. Wir stellen euch die Apps vor, die auf unseren Smartphones nicht mehr fehlen dürfen.

Was eine Tomate mit dem Prokrastinieren zu tun hat

Was das Ganze mit den in der Überschrift erwähnten Tomaten zu tun hat? Die Italien-Urlauber unter euch wissen es bereits: Pomodoro ist das italienische Wort für Tomate. Ihren Namen verdankt die Technik eines Küchenweckers. In den 80ern, als die Pomodoro-Methode aufkam, waren die oft klein, rund und rot - und ein wichtiger Bestandteil der Technik.

Denn traditionell funktioniert die Pomodoro-Technik, indem man sich einen Küchenwecker auf 25 Minuten stellt und dann für diese Zeit fokussiert an einer Sache arbeitet. Dabei kann es sich um eine wichtige Präsentation für die Arbeit handeln, das zu lange nicht mehr geputzte Bad oder eine beliebige andere Sache, die ihr eigentlich schon längst erledigt haben solltet.

Alana Friedrichs
Alana Friedrichs

Die Arbeit aus dem Home Office hat Alana anfangs zu schaffen gemacht. Die Pomodoro-Technik hat aber mit dazu beigetragen, dass sie heute sogar lieber zu Hause arbeitet. Und da sie so simpel und günstig umzusetzen ist, hat sich die Produktivitäts-Methode schnell einen Platz in ihrem Herzen erarbeitet.

Klingelt der Wecker nach 25 Minuten, dann habt ihr euch eine Pause verdient. Ihr stellt den Wecker auf 5 Minuten, unterbrecht eure Arbeit und belohnt euch für eure Mühen mit etwas Schönem. Die Belohnung könnt ihr dabei selbst aussuchen: Wie wäre es mit einem Stück Obst, etwas frischer Luft, einem Blick auf Social Media oder einer Runde Rocket League?

Nach vier erfolgreichen Arbeits-Zyklen ist es Zeit für eine etwas längere Pause. Dann solltet ihr zwischen 15 und 30 Minuten warten, bis ihr eure Arbeit wieder aufnehmt. In der Zeit könnt ihr beispielsweise etwas essen, einen kleinen Spaziergang unternehmen oder eure Liebsten anrufen.

Pomodoro-Timer in meinem Alltag

So viel zur Theorie - es wird Zeit für ein Praxisbeispiel: Wie sieht die Pomodoro-Technik in meinem Alltag aus? Zuallererst muss sie bei mir ohne tomatenförmigen Küchenwecker auskommen. Aktuell verwende ich stattdessen die kostenlose Android-App Focus To-Do (Google Play Store / Apple App Store). Für die Zukunft habe ich aber einen dieser schicken, wenn auch nicht effektiveren Pomodoro-Timer im Blick:

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Für die Arbeit stelle ich mir die App nach der morgendlichen Redaktionskonferenz auf die traditionellen 25 Minuten ein - und arbeite fokussiert an einem Artikel oder recherchiere neue Themen. Mails, Nachrichten in Microsoft Teams und Tweets beachte ich dabei so wenig wie möglich.

In den darauffolgenden 5 Minuten Pause stehe ich auf von meinem Platz, mache mir etwas zu trinken und bewege mich. Außerdem gönne ich mir einen kleinen Snack oder einen kurzen Blick aufs Handy.

Bevor ich mir den Timer erneut stelle, wird korrespondiert: Teams-Nachrichten und E-Mails werden entweder beantwortet oder auf später datiert. Und dann startet die nächste Runde. Auf die längere Pause verzichte ich während der Arbeitszeit - dafür mache ich ja länger Mittag.

In Focus To-Do, der Pomodoro-App meiner Wahl, lässt sich auch ein strenger Modus einrichten. In Focus To-Do, der Pomodoro-App meiner Wahl, lässt sich auch ein strenger Modus einrichten.

Es ist leider ein Fluch unserer Zeit, dass die Arbeit nach Feierabend nicht getan ist. Schließlich will da auch noch ein Haushalt geschmissen werden. Den erledige ich lieber gleich als später und verwende auch dabei meine Pomodoro-App.

Während der Arbeitszeit gehe ich dabei meine To-do-Liste von oben nach unten durch, bis alles abgehakt ist. Dann hat auch der Pomodoro-Timer Pause und ich kann ohne Gewissensbisse zocken, fernsehen oder ein gutes Buch lesen.

Die digitale Tomate: Moderne Alternativen zur Küchenuhr

Wenn ihr bereits einen klassischen Küchenwecker zu Hause habt, könnt ihr die Pomodoro-Methode natürlich auch ganz klassisch ausprobieren. Zum Reinschnuppern eignet sich aber auch ein einfacher Handywecker.

Wer es lieber etwas modernen und komfortabler hat, kann auf viele kostenlose Apps oder Webseiten zurückgreifen.

Wer es reduzierter mag, wird vielleicht mit dem Minimalist Pomodoro Timer glücklich. Wer es reduzierter mag, wird vielleicht mit dem Minimalist Pomodoro Timer glücklich.

Mir gefallen neben der von mir verwendeten auch die folgenden digitalen Alternativen, die ihr alle zumindest in der Basisversion kostenlos nutzen könnt.

Pomodoro-Timer: Empfehlenswerte Apps

  • Pomodoro Timer für alle, die einfach nur ein Pomodoro-Timer und sonst nichts suchen. (Google Play Store)
  • Forest: Focus for Productivity für alle, die ihre Produktivität lieber spielerisch angehen. Jede Pomodoro-Runde hilft euch dabei, euren Wald weiter wachsen zu lassen. (Google Play Store / Apple App Store)
  • Minimalist Pomodoro Timer für alle, die ein minimalistisches Design schätzen, aber trotzdem nicht auf Statistiken und Tags verzichten wollen. (Google Play Store)
  • Flow: Fokus & Pomodoro Timer für alle, die ihre App auf iPhone und Mac verwenden wollen (Apple App Store)

Pomodoro-Timer: Empfehlenswerte Browser-Addons und Webseiten

  • Pomofocus.io für alle, die eine Pomodoro-Webseite ohne Schnickschnack suchen (Webseite)
  • Study with me.io für alle, die beim Konzentrieren gerne Lofi-Beats im Hintergrund hören (Webseite)
  • Pomodoro Timer für Google Chrome für alle, die ihren Timer gerne als Chrome-Addon verwenden (Chrome-Erweiterung)

Ihr seid nach dem Artikel in einem Produktivitätsrausch und wollt noch mehr Tools? Dann schaut in die Addon-Empfehlungen für Browser von meinem Kollegen Jan.

Klingt die Pomodoro-Technik nach etwas, das euch im Alltag helfen könnte? Welche anderen Methoden nutzt ihr, um unangenehme Aufgaben abzuarbeiten und den Hintern hochzubekommen? Ich freue mich auf eure Tipps in den Kommentaren!

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