Kurioses Handy-Gadget: Wenn das Smartphone lauter wird als der Gaming-PC

Mobiles Spielen erfreut sich großer Beliebtheit. Razer hat für diesen Einsatzweck jetzt einen neuen Kühler für iPhones und Android-Smartphones im Angebot.

Der Gaming-Hardware-Hersteller Razer ist vor allem für Mäuse, Headsets, Tastaturen und Laptops bekannt. Mit dem Phone Cooler Chroma hat das kalifornische Unternehmen nun auch einen Lüfter für euer iOS- oder Android-Smartphone auf dem Markt. Kenner sehen schon am Namen: Der Lüfter ist mit Razers Chroma-RGB-Technologie ausgestattet. Er kühlt also nicht nur, er leuchtet auch in bis zu 16,8 Millionen Farben.

Die Funktionsweise des Kühlers ist ganz einfach: Habt ihr ein iPhone, nutzt ihr den MagSafe-Magneten, um es an der Rückseite eures Smartphones zu befestigen. Für Android-Smartphones kommt Android Clamp zum Einsatz. Das ist eine Vorrichtung, die den Lüfter per Klammer am Rücken eures Smartphones befestigt.

Gedacht ist das Handy-Gadget zum Preis von 70 Euro vor allem für das Spielen auf dem Smartphone, weil die Komponenten dabei am heißesten werden und die Leistung durch zu hohe Temperaturen sinken kann. Neben der Frage, wie viel der Kühler wirklich bringt, könnte aber auch die Geräuschkulisse ein Knackpunkt sein.

Apropos mobiles Spielen: Wenn ihr noch auf der Suche nach einem schnellen Smartphone seid, mit dem ihr auch unterwegs zocken könnt, findet ihr in unserer oben verlinkten Kaufberatung bestimmt das richtige Gerät.

Wie laut wird der Smartphone-Kühler?

Die elektronische Peltier-Kühlkachel mit Kühlkörper soll die Wärme von eurem Smartphone abführen, wo der 7-blättrige Lüfter die heiße Luft dann verteilt. Laut Razer ist das Gadget dabei nur 30 dB leise. Zur Einschätzung dieses Wertes fehlen aber wichtige Angaben wie die anliegende Drehzahl des Lüfters oder der Abstand des Messgeräts.

Die Kombination aus kleiner Lüftergröße (eine genaue Zahl nennt Razer nicht, aber die Smartphone-Anbringung sowie das Gehäuse mit RGB-Beleuchtung bieten nur begrenzt Spielraum - siehe auch das folgenden Bild) und hoher Drehzahl von maximal 6.400 Umdrehungen pro Minute stimmen uns sehr skeptisch, was einen wirklich leisen Betrieb angeht.

Der Blick ins Innere des Chroma-Kühlers von Razer lässt erahnen, dass der Lüfter sehr klein ausfällt. Der Blick ins Innere des Chroma-Kühlers von Razer lässt erahnen, dass der Lüfter sehr klein ausfällt.

Vergleich mit Gaming-Hardware: In unseren Grafikkarten-Tests messen wir bei bei größeren Lüftern und deutlich niedrigeren Drehzahlen im Bereich von meist 1.000 bis 2.000 Umdrehungen pro Minute bereits Werte oberhalb von 40 dB, ermittelt aus einem Abstand von 25 Zentimetern. Bei gleichem Abstand gehen wir im Falle des kleineren Razer-Kühlers mit höherer Drehzahl von einer deutlich lauteren Geräuschkulisse aus.

Ebenfalls fraglich ist, wie viel der Kühler wirklich bringt. Schließlich kann er nur in einem kleinen Bereich für ein indirekte Kühlung der entscheidenden Komponenten sorgen, weil er nur die Außenseite des Gehäuses direkt erreicht. Sowohl in puncto Lautstärke als auch Kühlleistung können aber letztlich nur Tests Klarheit bringen.

Ihr müsst mit kürzerer Akkulaufzeit rechnen

Zum Energieverbrauch und einem möglichen Akku gibt es in den technischen Daten keine Angaben. Das bedeutet, dass die Energie für den Lüfter wie im Bild unten zu sehen per Kabel kommen muss, entweder von eurem Smartphone oder von einer anderen Stromquelle wie einem PC oder einem passenden Netzzteil. Der Lüfter hat einen USB-C-Anschluss und ihr bekommt ein USB-C-auf-USB-C-Kabel mitgeliefert. 

Egal ob iPhone (links) oder Android-Gerät (rechts): Für den Betrieb des Lüfters ist ein Kabel nötig. Egal ob iPhone (links) oder Android-Gerät (rechts): Für den Betrieb des Lüfters ist ein Kabel nötig.

Wenn ihr mit eurem Smartphone in Bus und Bahn Videospiele zockt und dabei noch den Lüfter mit 12-RGB-LEDs antreibt, wird das die Akkuleistung des Handys spürbar verringern. Dazu verbraucht das Zocken auf dem Handy auch schon viel Strom.

Außerdem zu bedenken: Wenn dann der Lüfter noch USB-C-Buchse belegt, könnt ihr nicht einmal gleichzeitig laden und den Lüfter betreiben. Wenn ihr ein iPhone habt, könnt ihr dank MagSafe zumindest gleichzeitig das Handy über den Lightning-Anschluss laden und den Kühler über die kabellose Ladetechnologie betreiben. 

Was haltet ihr von Razers Kühler für Smartphones? Sinnvolles Extra, überteuert und nicht nötig oder etwas dazwischen? Schreibt es gerne in die Kommentare!

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