Der neue Ultraschall-Fingerabdrucksensor
Eine weitere Neuerung gegenüber den Vorgängern ist der Ultraschall-Fingerabdruck-Sensor (Galaxy S10 und S10+), der unter dem Display zu finden ist. Einen Vorteil der Technik beschreibt Computerbild folgendermaßen: »Er funktioniert auch mit feuchten Fingern, im Test gelang das Entsperren sogar in einigen Fällen unter dem laufenden Wasserhahn.«. Die Chip kommt wie auch PC-Welt zu ähnlichen Ergebnissen.
Wenn man einmal den genauen Punkt gefunden hat, den es zu berühren gilt, klappt das Entsperren laut Computerbild zuverlässig. Allerdings ließ sich der Sensor leicht mit künstlichen Fingerabdrücken überlisten - was nicht überraschend ist. Gleiches gilt für das Entsperren per Gesichtserkennung, die CB mit Nachbildungen aus dem 3D-Drucker erfolgreich täuschen konnte.
Trusted Reviews hat laut eigenen Angaben bisher nicht so gute Erfahrungen mit der Ultraschall-Technik gemacht und beschreibt sie als »ziemlich schwach«. In ersten Tests mit dem S10 habe die Erkennung aber zuverlässig funktioniert, wobei die Einrichtung länger dauern würde als von Smartphones mit anderen Techniken zur Erkennung von Fingerabdrücken gewohnt. GSM Arena meint schließlich, dass der Sensor »ordentlich« funktioniert, er dürfe aber gerne etwas schneller und zuverlässiger arbeiten.
Problemfall Akku?
Auch wenn der Akku des Galaxy S10 im Vergleich zum Vorgänger etwas größer ausfällt (3.400 mAh statt 3.000 mAh), sind die ersten Tests eher weniger angetan davon, sowohl mit Blick auf die Laufzeit als auch in Sachen Ladezeit.
Bei GSMarena heißt es, dass sich Samsung in beiden Disziplinen hinter der Konkurrenz einordnen müsse, Trusted Reviews nennt das »Adaptive Fast Charging« des Galaxy S10 »beinahe veraltet«. Laut Angaben von Notebookcheck.com könnte es außerdem ein Problem mit dem Verbrauch im Standby geben.
So habe der Akku des S10+ nach über 14 Stunden etwa ein Drittel seiner Ladung verloren, während das iPhone XS im selben Zeitraum nur zwei Prozent verloren hat. Das soll auch für das Galaxy S10 gelten, Informationen zum S10e gebe es dagegen noch nicht.
Positivere Aussichten finden sich bei der Computerbild: Sie geht nach »starken Laufzeiten des großen Bruders Galaxy S10 Plus im Akku-Test« davon aus, dass das S10 ebenfalls gute Werte liefern werde. Chip hat bislang noch keine konkreten Messwerte zum Akku im Angebot.
Langsamer Prozessor für Europa
Einen regionalen Unterschied gibt es mit Blick auf die CPU, was laut Chip unter anderem an Patentrechten und Lizenzfragen liegen soll. In den USA, Südamerika und China nutzen die S10-Modelle den Snapdragon 855, in anderen Regionen kommt dagegen Samsungs Exynos 9820 zum Einsatz.
In Benchmarks von Anandtech schneidet der 9820 etwas schlechter ab, immerhin hat sich die Leistung aber gegenüber dem Vorgänger 9810 klar verbessert. Das macht sich laut Chip in einem deutlich flotteren Öffnen eines großen Test-PDFs bemerkbar, außerdem reagiere das S10 »bei allen Aufgaben immer sehr flott« - alles andere wäre in Anbetracht der hohen Kosten aber auch nicht akzeptabel.
Positiv findet außerdem häufig der immer noch vorhandene Anschluss für 3,5-Millimeter-Kopfhörer Erwähnung. Eher negativ sind dagegen die Reaktionen zu dem seitlichen »Bixby-Button« für Samsungs Sprachassistenten, den viele Tester wohl nicht vermissen würden. Immerhin soll sich die Funktion der Taste aber mit einem kommenden Update auf Wunsch ändern lassen.
Bislang erwecken die Praxistests zum Galaxy S10 damit den Eindruck, dass es sich um ein sehr gutes, aber auch sehr teures Smartphone handelt, das gegenüber dem Vorgänger zwar einige klar sicht- und durchaus spürbare Neuerungen wie das Infinity-O-Display oder den Ultraschall-Fingerabdrucksensor bietet, die aber keine Must-Haves oder eine wirklich entscheidende Abhebung gegenüber der Konkurrenz darstellen würden. Man könnte wohl auch sagen: »Same procedure as every year«.
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