Software
Treibertechnisch profitiert die Radeon HD 4850 X2 von der Pionierarbeit des schnelleren Modells. Bei der Einführung der HD 4870 X2 streikte unter anderem in World in Conflict der Crossfire-Modus. Statt der vorhandenen zwei Grafikchips wurde nur einer genutzt. Allerdings bleibt das grundsätzliche Problem dahinter bestehen: Findet der Treiber keine zu dem jeweiligen Spiel kompatible Einstellung, arbeitet er lediglich mit einem Grafikchip. Das betrifft hauptsächlich neue erschiene Spiele oder solche, die wegen eher niedriger zu erwartender Verkaufszahlen nicht im Fokus von AMD oder Nvidia stehen. Der zweite Grafikprozessor liegt dann solange brach, bis entweder ein angepasster Treiber oder ein entsprechender Patch für das Spiel erscheint. Da AMD und Nvidia verstärkt auf die Spieleentwickler einwirken, Mehrkerngrafikkarten bei der Entwicklung zu berücksichtigen, könnte sich hier langfristig etwas bewegen -- zumal Grafikkarten mit zwei oder noch mehr Grafikchips künftig Normalität werden.
Weil die Treiber von Radeon HD 4870 X2 und HD 4850 X2 technisch identisch sind, kann sich die neue Karte in ein gemachtes Bett setzen. Eine Ausnahme sind die sogenannten Mikroruckler: Sowohl bei AMDs Crossfire als auch bei Nvidias SLI berechnen die vorhanden Grafikchips jeweils ein Bild des Spiels im Wechsel. Durch bestimmte technische Faktoren kommen die Einzelbilder in unregelmäßigen Abständen beim Monitor an, was dem Auge als störendes Ruckeln auffallen kann. Vor allem im Bereich unterhalb von 30 fps sind die Mikroruckler wahrnehmbar, bei schnellen Bildwiederholraten bemerken Sie in der Regel nichts. In den meisten aktuellen Spielen und Detaileinstellungen erreicht die Radeon HD 4850 X2 ausreichend hohe fps-Raten, um das Problem zum umgehen (siehe Benchmarks).
Testparcours
Um dem High-End-Anspruch der getesteten Grafikkarten gerecht zu werden, messen wir alle Spiele zunächst in der für 22-Zoll-Monitore gängigen Auflösung von 1680 mal 1050 Pixeln. Anschließend testen wir die Geschwindigkeit in der typischen 24-Zoll-Einstellung 1920x1200 und dann im 30-Zoll-Modus 2560x1600. Zudem schalten wir in einem weiteren Benchmark-Durchlauf vierfache Kantenglättung und achtfache anisotrope Texturfilterung hinzu, da alle Platinen genug Leistungsreserven für diese optisch deutlich sichtbaren Bildverbesserungen bieten.
So mancher Leser fragt in diesem Zusammenhang, warum wir in solchen scheinbar unrealistischen Einstellungen testen -- schließlich habe doch kaum ein Spieler so große Monitore. Viel wichtiger wären Tests in der 19-Zoll-Auflösung 1280x1024. In der Tat haben sich 19-Zöller wesentlich häufiger verkauft als 24- oder gar 30-Zöller. Allerdings erreichen die meisten High-End-Grafikkarten bereits in 1680x1050 die Leistungsgrenze unserer pfeilschnellen Referenz-CPU Core 2 Quad QX6850 mit vier 3,0 GHz getakteten Rechenkernen. Das Testsystem komplettieren 2,0 GByte Arbeitsspeicher und das P35-Mainboard Foxconn Mars. Erst höhere Einstellungen wie 1920x1200 oder gar 2560x1600 offenbaren die Unterschiede zwischen den Platinen. Außerdem: Wer Grafikkarten für 500 Euro kauft oder womöglich eine SLI- oder Crossfire-Kombination für 1.000 Euro, der wird bei einem 24-Zoll-TFT-Preis von um 400 Euro ebenfalls zuschlagen. Für 22-Zoll-Display mit 1680x1050 reichen Karten wie die Radeon HD 4870 oder eine Geforce GTX 260 vollkommen aus.
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