Der Sony SRS-XV800 ist ein großer Bluetooth Partylautsprecher mit einer großen Menge an Funktionen. Ich habe in der Vergangenheit schon viele Audioprodukte des Unternehmens getestet, besessen und verwendet und wurde nur selten enttäuscht.
Sony hat mir freundlicherweise den SRS-XV800 für zwei Wochen für Testzwecke zur Verfügung gestellt. Im Gegensatz zum SRS-XP700, den ich selbst besitze, bietet das größere Modell mehr Funktionen.
Ich sage euch, für wen sich dieser Lautsprecher lohnt, was er richtig macht und was meine Körpergröße mit einem Nachteil des Gerätes zu tun hat.
Was hat mir gefallen?
Gut verarbeitet und robust
Über die Verarbeitungsqualität des Partylautsprechers kann ich mich absolut nicht beschweren. Das Gehäuse ist aus Kunststoff und macht einen robusten Eindruck. Der Lautsprechergrill besteht aus Metall. Auf der Unterseite befinden sich gummierte Streifen, die für einen sicheren Stand sorgen.
In vertikaler Position hat das Gerät eine IPX4-Zertifizierung und ist somit spritzwassergeschützt. Ich habe in meinen zwei Wochen, in denen ich den Lautsprecher getestet habe, durch Schneefall und Regen transportiert - ohne Probleme.
In horizontaler Position hat der SRS-XV800 immerhin noch eine IPX2-Zertifizierung: Schutz gegenüber Wassertropfen und leichtem Regen.
Sehr gute Soundqualität
Wer bei Bluetooth-Lautsprechern nach einer sehr guten Soundqualität sucht, die auch bei hoher Lautstärke erhalten bleibt, macht mit dem Sony SRS-XV800 nichts falsch. Ich habe ihn über die zwei Wochen in verschiedenen Szenarien, unterschiedlicher Musik und an unterschiedlichen Orten getestet und in keinem von diesem war ich unzufrieden mit dem Klang.
Bei mir zuhause habe ich ihn als Heimanlage, Karaokemaschine und zeitweise als TV-Lautsprecher verwendet. Die Soundqualität ist nicht nur schön klar und detailliert, der Bass ist besonders kräftig und druckvoll - vor allem bei angeschlossenem Stromkabel und aktiviertem Mega-Bass-Feature.
Auf der Vorderseite befinden sich zwei große Tieftöner, die auch für die Mitten zuständig sind, und drei Hochtöner. Auf der Rückseite strahlen zwei weitere Hochtöner seitlich ab. Somit hört sich der SRS-XV800 auch gut an, wenn man hinter oder neben ihm steht - optimal ist natürlich das Hören von vorne.
Alles in allem erhält man mit diesem großen Partylautsprecher eine ausgezeichnete Klangqualität, an der sich andere tragbare Bluetooth-Lautsprecher messen können. Das einzige Manko beim Sound: Mit nur einem Lautsprecher gibt es kein echtes Stereo-Feeling, auch wenn mehrere Treiber vorhanden sind.
Vollgepackt mit Features und vielseitig einsetzbar
In all den Jahren habe ich gelernt, dass Sony seine Produkte gerne voll mit verschiedenen Funktionen und Features schaufelt - egal ob Handys, Kopfhörer oder Kameras. Partylautsprecher wie dieser sind hier keine Ausnahme.
Um das ganze sinnvoll und übersichtlich darzustellen, ist hier eine Liste der Features und wie sie in der Praxis funktioniert haben:
Bluetooth-Verbindung mit LDAC, SBC und AAC-Codec: Dank Sonys LDAC-Codec werden Audiodaten mit einer sehr hohen Bitrate übertragen, was für einen detailreichen Klang sorgt. Auch die Latenz ist mit diesem Codec angenehm niedrig. Beim Anschauen von Videos war keine nennenswerte Verzögerung für mich spürbar.
Toslink-Anschluss: Man kann den SRS-XV800 mit einem Toslink-Kabel auch mit dem Fernsehr verbinden und so den Partylautsprecher als eine sehr dicke Soundbar verwenden. Sony legt der Verpackung sogar das nötige Kabel bei.
In der Praxis funktioniert das wunderbar. Man kann sogar mit einem TV-Sound-Booster-Feature den Ton von Fernseher und Partylautsprecher gleichzeitig ausgeben. Hierfür muss die App verwendet werden, die Funktion zu aktivieren.
Ich persönlich habe das Feature nur für diesen Test ausprobiert. In meiner Wohnzimmerlandschaft ist einfach kein Platz für einen so großen TV-Lautsprecher und ich präferiere zwei Regallautsprecher, die ich links und rechts vom Fernseher platzieren kann.
3,5mm-Aux-Klinkeneingang: Auf der Rückseite befindet sich eine 3,5mm-Klinke. Somit kann man allerlei Geräte an den Lautsprecher anschließen.
USB-Anschluss für Speichergeräte und Strom: Auf der Rückseite des Geräts befindet sich ein USB-Anschluss, an den Speichermedien für die Musikwiedergabe angeschlossen werden können. Hierbei gilt es zu beachten, dass es je nach Länge des angeschlossenen Gerätes nicht mehr möglich sein könnte, die Gummiklappe der Rückseite zu schließen. Dann ist das Gerät nicht mehr spritzwassergeschützt.
Der SRS-XV800 unterstützt drei Dateiformate: MP3, WMA und WAV - leider kein FLAC oder andere High-Res-Formate.
Eine Alternative ist die Verwendung des USB-Anschlusses zum Aufladen anderer Geräte.
Mikrofon und Gitarrenanschluss: Auf der Rückseite befinden sich zwei 6,3mm-Anschlüsse für Mikrofone. Einer der beiden Anschlüsse kann auch für das Verbinden einer Gitarre verwendet werden. Darüber befinden sich Regler für den Pegel der angeschlossenen Geräte.
Sehr erfreulich: Es gibt eine Taste, die Echo für euer Mikrofon einschaltet. Diese kann in drei Stufen eingestellt und durch erneutes Drücken der Taste gewechselt werden. Diese Funktion fehlt beim etwas günstigeren SRS-XP-700.
Ich habe in den zwei Wochen zwei Karaoke-Sessions mit Freunden gemacht und muss sagen: es hat richtig Spaß gemacht! Das Echo hat uns beim XP-700 echt gefehlt.
Und was ist mit angeschlossenen Instrumenten? Ich habe leider keine E-Gitarre, aber dafür eine Kalimba mit Tonabnehmer (eine Kalimba ist ein Daumenklavier - das für mich perfekte Instrument, da man es spielt und hält wie einen Gameboy). Auch das hat wunderbar funktioniert: wer hätte gedacht, wie laut eine Kalimba klingen kann.
Party-Connect: Mit der Party-Connect-Funktion ist es möglich, den SRS-XV800 mit anderen Sony Lautsprechern zu verbinden. Dazu müssen alle Lautsprecher der Gruppe auf die aktuelle Firmware aktualisiert werden. Sonst funktioniert es nicht.
Ist Party-Connect eingerichtet, spielen die gruppierten Lautsprecher dieselbe Musik ab und die Lautstärke wird gemeinsam über das verbundene Gerät gesteuert. Ich habe das Feature mit dem Sony SRS-XP700 ausprobiert und gerne genutzt. Um ein echtes Stereo-Paar zu bilden, muss man allerdings zwei identische Lautsprecher paaren.
Key-Control: Wenn ein Mikrofon angeschlossen ist, kann die Tonhöhe des gesungenen Liedes verändert werden. Auf diese Weise ist es möglich, Lieder so klingen zu lassen, als ob ein Streifenhörnchen oder ein Dämon das Lied singen würde.
Lange Akkulaufzeit
Die Akkulaufzeit des Party-Lautsprechers ist lang genug, um jede Party zu überdauern. 25 Stunden gibt Sony an. In meinem zweiwöchigen Test, habe ich den Lautsprecher bei zwei Karaoke-Partys bei moderater Lautstärke, zwei zweistündigen Trainingseinheiten in der Turnhalle bei voller Lautstärke und daheim als Heimanlage mit Party-Connect und niedriger Lautstärke verwendet.
In allen Szenarien ohne Stromkabel.
Ich habe ihn in diesem Testzeitraum nur einmal aufladen müssen. Auch Schnellladen wird unterstützt: 10 Minuten Aufladen reichen für etwa 3 Stunden Musik.
App mit vielen Funktionen
Über die Music-Center-App von Sony lassen sich sehr viele Einstellungen ändern beziehungsweise einige nur mit dieser aktivieren. So ist es zum Beispiel möglich, zwischen neun verschiedenen LED-Effekten zu wechseln, DJ-Effekte wie Isolator und Flanger einzustellen oder den Sound an die eigenen Bedürfnisse anzupassen.
Insgesamt ist die App auch sehr übersichtlich und einfach zu bedienen.
Was hat mir nicht gefallen?
Kein ausziehbarer Griff
Der meiner Meinung nach größte Nachteil des Sony SRS-XV800 ist nicht einmal ein technisches Problem. Das Teil wiegt etwa 19 Kilogramm und ist zwar tragbar, aber eher für kurze Strecken: von der Wohnung zum Auto zum Beispiel.
Um das hohe Gewicht ertragbarer zu machen, hat der Partylautsprecher integrierte Rollen auf der Unterseite. Soweit so gut! Das Problem: Es gibt keinen ausziehbaren Griff.
Ich bin 181 Zentimeter groß und muss mich beim Ziehen des Lautsprechers immer bücken, was auf Dauer weder ergonomisch noch sonderlich praktikabel ist - also habe ich ihn doch immer mit zwei Händen getragen.
Tragen ist allerdings auch nicht optimal: die beiden vorderen Griffe sind nicht komplett abgerundet und eine Kante drückt unangenehm in die Handfläche. Der hintere Griff ist hingegen abgerundet.
Wenn ihr kleiner als ich seid, dann dürftet ihr den SRS-XV800 problemlos mit den Rollen hinter euch herziehen können. Wenn ihr etwa so groß seid wie ich oder noch mehr, dann werdet ihr kaum Nutzen für die Rollen haben.
Touch-Tasten ohne haptisches Feedback
Die Touch-Tasten sind meiner Meinung nach keine Verbesserung gegenüber den taktilen Tasten des XP-700. Es gibt kein haptisches Feedback, wenn die Tasten gedrückt werden - aber das ist Jammern auf hohem Niveau.
Slot für Smartphones ist zu schmal
Auf der oberen Seite gibt es einen Slot, um euer Smartphone oder Tablet aufzulegen. Sehr praktisch, vor allem für Karaoke-Sessions mit einem großen Tablet, das die Lyrics anzeigen kann. Das Problem dabei: Wenn euer Gerät in einem Case steckt, könnte es eng werden oder auch gar nicht reinpassen. Der Slot ist eine nette Ergänzung, sollte aber breiter sein.
Für wen ist der Sony SRS-XV800 geeignet?
Wer auf der Suche nach einem lauten Bluetooth-Lautsprecher ist, der nicht nur auf Partys, sondern auch zu Hause als TV-Lautsprecher oder Stereoanlage eingesetzt werden kann, für den könnte der Sony SRS-XV800 genau das Richtige sein.
Jedoch müsst ihr dabei eines beachten: Für die Dinge, die dieser Partylautsprecher ersetzen kann, gibt es bessere dedizierte oder viel praktischere Geräte.
Ich persönlich präferiere Regallautsprecher an meinem Fernseher. Eine andere Person will vielleicht lieber eine kompakte Soundbar. Für Karaoke ist vielleicht eine spezielle Karaokemaschine besser geeignet, und für die Stereoanlage zu Hause bevorzugen andere eine »richtige« HiFi-Anlage.
Der Sony SRS-XV800 ist für euch besonders gut geeignet, wenn ihr nach so einem All-in-One-Gerät sucht und die Primärfunktion als Bluetooth-Partylautsprecher am wichtigsten ist - denn das kann er hervorragend.
Wenn ihr von etwas größerer Statur seid, dann solltet ihr außerdem dazu bereit sein, den Lautsprecher eher zu tragen, als zu ziehen - oder wählt euch einen Lautsprecher aus, der einen ausziehbaren Griff anbietet, wie zum Beispiel die JBL Partybox 310.
Fazit
Bis auf den etwas umständlichen Transport, gibt es nur sehr wenig, was man an dem Sony SRS-XV800 bemängeln kann. Der Sound ist spitze, der Funktionsumfang groß, die Akkulaufzeit lang und die Einsatzmöglichkeiten vielseitig.
Wer auf der Suche nach einem Partylautsprecher ist, der nicht nur gut klingt, sondern auch außerhalb von Partys eingesetzt werden kann, trifft mit diesem eine ausgezeichnete Wahl. Hätte er noch einen ausziehbaren Griff, hätte ich ihm die volle Punktzahl gegeben.
Wer die Zusatzfunktionen nicht braucht, kann getrost zum günstigeren Sony SRS-XP700 greifen: Er klingt sehr ähnlich, hat ebenfalls eine beachtliche Akkulaufzeit, bietet aber keinen Toslink-Anschluss, keine Key-Control, kein Echo und keine integrierten Rollen. Dafür kostet es noch ein gutes Stück weniger.
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