Vor zehn Jahren begann der Untergang der SMS - Whatsapp feiert Geburtstag

Whatsapp wird zehn Jahre alt. Zum Geburtstag des weltweit erfolgreichsten Messengers blicken wir auf eine ereignisreiche Entwicklungsgeschichte zurück.

Whatsapp feiert zehnjähriges Jubiläum. Whatsapp feiert zehnjähriges Jubiläum.

Als Jan Koum und Brian Acton am 24. Februar 2009 ihr Start-Up Whatsapp Inc. gründeten, hätten sie wohl kaum damit gerechnet, welchen kometenhaften Aufstieg ihre Messenger-App während der nachfolgenden zehn Jahre erleben sollte - oder dass sie selbst beim zehnjährigen Firmenjubiläum nicht mehr mit an Bord sein würden.

Zum zehnten Geburtstag von WhatsApp nutzen weltweit jeden Tag 1,5 Milliarden Menschen die App und verschicken dabei 65 Milliarden Nachrichten. Und weil es gefühlt alle nutzen, kann sich kaum noch jemand der Software entziehen.

Der Siegeszug von Whatsapp basiert dabei auf der Unlust der US-amerikanischen Smartphone-Nutzer, sich teure Textnachrichten per SMS (»Short Message Service«) oder noch teurere MMS (»Multimedia Messaging Service«) mit Medieninhalten zu schicken.

Koum und Acton entwickeln eine App, die genau diese Lücke füllen soll. Im Gegensatz zu SMS können Nutzer mit Whatsapp kostenlos Nachrichten in beliebiger Länge verschicken und sogar Fotos und Videos anhängen.

Facebook kauft Whatsapp für 22 Milliarden US-Dollar

Neben Whatsapp hat Facebook auch andere Unternehmen wie Instagram oder Oculus übernommen. Neben Whatsapp hat Facebook auch andere Unternehmen wie Instagram oder Oculus übernommen.

Nachdem Koum und Acton vor der Gründung ihres eigenen Startups noch mit einer Bewerbung bei Facebook gescheitert waren, erkennt die Social-Media-Plattform bald das Potential des Messengers.

2014 kauft Facebook den beiden Gründern ihre Firma für 22 Milliarden US-Dollar ab, davon vier Milliarden in bar und die übrigen 18 Milliarden US-Dollar in Facebook-Aktien, wie Heise berichtet. Whatsapp bringt es zu diesem Zeitpunkt auf 450 Millionen Nutzer.

Während Whatsapp auf die wachsende Kritik von Datenschützern reagiert und in Kooperation mit Open Whisper Systems alle verschickten Inhalte (Nachrichten, Medien, Anrufe) durch eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung schützt, wächst die Zahl der Nutzer zunächst bis 2016 auf eine Milliarde und bis Anfang 2018 auf 1,5 Milliarden Anwender.

Bruch mit den Gründern - #deletefacebook

Weil Facebook mit Whatsapp allerdings zunehmend mehr Geld verdienen will, kommt es ab 2017 zum Bruch mit den Gründern Koum und Acton: Facebook hatte nach dem Kauf von Whatsapp die Abo-Gebühr von 89 Cent pro Jahr abgeschafft und strebte eine Finanzierung mittels Werbung an.

Im September 2017 stieg Brian Acton bei Whatsapp aus zu verzichtete auf Facebook-Aktien im Wert von 850 Millionen US-Dollar - eine »moralische Entscheidung«, wie er selbst sagte. Koum folgte seinem Freund Acton im August 2018, ebenfalls unzufrieden mit der Werbestrategie, die er als intelligenzbeleidigend empfand.

Als im März 2018 der Skandal um Cambridge Analytica Fahrt aufnahm, empfand Brian Acton offenbar nachträgliche Genugtuung und twitterte »It is time. #deletefacebook«. Facebook selbst hält derweil an seinem Kurs fest und will noch 2019 erste Werbeanzeigen in Whatsapp einführen. Die sollen aber vorerst ausschließlich in den Statusmeldungen erscheinen.

Alternativen gibt es in den App-Stores inzwischen viele, etwa mit einem Fokus auf Datenschutz wie im Falle von Signal. So erfolgreich wie Whatsapp wird so schnell aber wohl kein anderer Messenger sein, allein aufgrund der extrem starken Konkurrenz durch Whatsapp.

GameStar TV: Facebook kauft Oculus VR - Folge 212014 Video starten PLUS 14:58 GameStar TV: Facebook kauft Oculus VR - Folge 21/2014

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