Mit den ersten Sonnenstrahlen im Frühling beginnt auch das Gras wieder zu wuchern. Wöchentliches Rasenmähen ist angesagt.
Ätzend, oder?
Deutlich komfortabler lebt es sich mit einem Rasenmähroboter. Sie arbeiten effizient, selbständig und lassen sich je nach Modell sogar aus der Ferne steuern.
Tatsächlich ist mein Mähroboter für mich eine der besten Anschaffungen der letzten Jahre gewesen.
Darüber hinaus konnte ich in den letzten zwölf Monaten bei Nachbarn und Familie über vier verschiedene Modelle unterschiedlicher Hersteller ausprobieren.
Basierend auf meiner Recherche und Erfahrung verrate ich euch, was ihr beim Kauf beachten müsst, und welche zwei Mähroboter ich uneingeschränkt empfehlen kann.
Das müsst ihr bei Mährobotern beachten - 10 Tipps für den Kauf
Größe des Gartens
Das ist der Ausgangspunkt eurer Kaufentscheidung, denn jeder Mähroboter hat eine maximale Arbeitsfläche.
Habt ihr einen eher kleinen Garten, tut es auch ein kleiner Mähroboter beziehungsweise ein Modell mit kleinerem Akku.
Müsst ihr dagegen ein riesiges Feld bearbeiten, braucht es ein Gerät mit mehr Power.
Viele Hersteller versehen ihre Modelle daher mit Quadratmeterangaben, an denen ihr euch orientieren könnt.
Beschaffenheit des Gartens
Neben der Größe spielen auch Unebenheiten, Steigungen sowie enge Flächen oder eckige Winkel eine Rolle.
Kleinere Gefälle machen einem Mähroboter nicht's aus. Steilere Winkel hingegen schon.
Hier kann der Roboter abrutschen und beschädigt werden - besonders bei Nässe eine potenzielle Gefahr.
Habt ihr Steigungen oder eckige Winkel, könnt ihr diese gegebenenfalls mit dem Begrenzungsdraht aussparen und per Hand mähen.
Andernfalls solltet ihr euch ein Modell suchen, das beide Tücken meistern kann.
Auch mit engen Flächen kann nicht jedes Gerät umgehen. Gardena-Geräte etwa benötigen einen Mindestabstand zwischen den Begrenzungsdrähten, Worx dagegen nicht.
Navigation
Je nach Beschaffenheit eures Gartens solltet ihr euch für einen Roboter mit oder ohne Begrenzungskabel entscheiden.
Mit Kabeln seid ihr flexibel und könnt Bereiche aussparen. Sie können euch aber auch viel Nerven kosten, je nachdem, wie "kompliziert" euer Garten aufgebaut ist.
Das Verlegen der Kabel selbst ist zwar einfach, doch die anfängliche Planung braucht etwas Hirnschmalz.
Darüber hinaus verhindern sie nicht, dass euer Mäher gegen potenzielle Hindernisse stößt. Daher gibt es Modelle, die Sensoren, Kameras oder GPS für die Navigation nutzen.
Meiner Erfahrung nach funktioniert kein System perfekt, mit einem Kabelgeführten Roboter - der zudem im Schnitt etwas günstiger ist - macht ihr aber nichts verkehrt.
Und keine Sorge:
Die Kabel sind isoliert und wachsen mit der Zeit so tief ins Rasengeflecht, dass ihr sie nicht mehr seht und schon gar nicht darüber stolpert.
Batterielaufzeit
Richtet sich eher an die Maximale Bearbeitungsfläche und ist daher zweitrangig.
Denn:
Der Roboter arbeitet nicht, bis sein Akku leer ist, sondern lädt zwischendrin immer mal wieder nach - je nach Größe der Gartenfläche.
Sonst würde er Gefahr laufen, dass ihm der Saft ausgeht, falls er mal das Leitkabel oder die Station nicht findet und etwas länger nach Trial-and-Error-Prinzip fahren müsste.
Ein Mähroboter mit größerem Akku bringt euch auf einem kleinen Grundstück daher nur bedingt etwas.
Sicherheit
Wie bei jedem autonom arbeitenden Gerät ist Sicherheit immens wichtig. Noch viel mehr, wenn ihr Kinder oder Haustiere habt.
Prüft daher, ob euer gewünschtes Modell Sensoren zum Erkennen von Hindernissen sowie einen Not-Aus-Schalter hat.
Viele Geräte pausieren sofort den Betrieb, wenn sie den Kontakt zum Boden verlieren (zum Beispiel, weil sie angehoben werden).
Übrigens: Um nachtaktive Tiere wie Igel nicht zu gefährden, bieten einige Modelle einen Nachtschutz und vermeiden daher das Mähen nach Sonnenuntergang. Ihr solltet aber dennoch darauf achten, euren Mäher nachts in der Station zu lassen.
Lautstärke
Einige Modelle sind durchaus laut, andere fast flüsterleise. Diesen Faktor solltet ihr von euch und euren Nachbarn abhängig machen.
Der Roboter selbst mäht, während ihr auf Arbeit seid. Aber gilt das auch für alle anderen?
Besonders leise Modelle wie den Gardena Minimo Sileno könntet ihr auch problemlos am Wochenende fahren lassen, da er quasi nicht zu hören ist.
Generell sind Mähroboter mit rund 60-70 Dezibel aber für ihren geringen Geräuschpegel im Vergleich zu Akku- (80 Dezibel) oder gar Benzinrasenmähern (90 Dezibel) bekannt.
Beachtet:
Man sagt, dass etwa 10 Dezibel mehr wie eine Verdopplung (!) der Lautstärke wahrgenommen werden. Ein Benzinmäher ist somit durchaus sechs mal so laut wie ein Mähroboter.
(Smarte) Bedienung
Nicht unbedingt wichtig, aber durchaus hilfreich: Teurere Geräte verbinden sich nicht nur via Bluetooth, sondern zusätzlich über WLAN - und lassen sich somit gegebenefalls ins Smart Home-Netzwerk einschleusen.
Das hat den Vorteil, dass ihr auch aus der Ferne in der App benachrichtigt werdet, wenn es ein Problem gibt, und den Roboter sogar von unterwegs aus steuern könnt.
Mein Gardena Minimo Sileno hat leider nur Bluetooth-Unterstützung mit begrenzter Reichweite, weswegen mich mein Nachbar anrufen musste, als sich der Roboter im Urlaub mal am Klettergerüst meines Sohnes festgefahren hatte.
Ärgerlich.
Denn ein festgefahrener Roboter mäht keinen Rasen - und im Zweifel bekommt ihr es nicht mal mit.
Wichtig ist aber auch, wie intuitiv die Bedienung funktioniert. Gibt es ein Display mit Tasten am Gehäuse, oder setzt der Roboter ausschließlich auf eine App?
Das kann ebenfalls entscheidend für euch sein.
Wartung
Ja, auch Roboter brauchen Pflege. Mähroboter sollten regelmäßig von Rasenschnitt befreit und gereinigt werden. Die Klingen solltet ihr ebenfalls mehrmals pro Jahr austauschen.
Es schadet daher nicht, sich vorher zu informieren, was Ersatzteile und Zubehör kosten - und ob sie auch von Drittherstellern kompatibel sind.
Außerdem gibt es Unterschiede beim Wartungsaufwand.
Einige Modelle lassen sich einfach mit einem Gartenschlauch abspritzen, andere brauchen mehr Handarbeit mit einem feuchten Tuch, da sie keinen hohen Wasserdruck vertragen.
Diebstahlschutz
Einige Roboter sind PIN-gesichert, der regelmäßig eingegeben werden muss. Manche Roboter besitzen sogar eine Alarmfunktion.
Die günstigen Modelle verzichten teils auf einige Sicherheitsfunktionen. Dann könnt ihr euch aber selbst helfen und zum Beispiel einen GPS-Tracker installieren.
Ich habe etwa an meinem Mähroboter einen AirTag angebracht.
Zwei Modelle, die ich empfehlen kann
Jetzt, wo ihr wisst, worauf ihr beim Kauf achten müsst, empfehle ich euch zwei Modelle, mit denen ich gute Erfahrung gemacht habe.
Bedenkt aber, dass der "beste Mähroboter" wie erwähnt immer von den individuellen Bedürfnissen und Gartenbegebeneheiten abhängt.
Gardena Sileno City
Ich habe ja schon erzählt, dass mein Gardena-Mähroboter zu den besten Anschaffungen der letzten Jahre zählt.
Im Gegensatz zu meinem Minimo würde ich euch jedoch direkt zum City-Modell raten.
Der Gardena Sileno City vereint ebenfalls die Gardena-Stärken, das heißt der Roboter kann auch bei Regen mähen und leicht mit einem Gartenschlauch gereinigt werden. Er ist mit 58 Dezibel verflucht leise, arbeitet zuverlässig und sieht, wie ich finde, im Konkurrenzvergleich auch mit am schicksten aus.
Darüber hinaus unterstützt er bei Bedarf WLAN, ihr könnt ihn also auch aus der Ferne steuern und Fehlermeldungen einsehen. Und er besitzt im Vergeich zum Minimo ein Display, eine stufenlose Schnitthöhenregelung und schafft steilere Steigungen.
Da er ohne GPS oder Kameras auskommt und quasi blind durch den Garten fährt, um Begrenzungs- oder Leitkabel zu finden, rumpelt er auch mal gegen Hindernisse - bei mir etwa das Klettergerüst meines Sohns oder die Feuerschale.
Das hinterlässt natürlich Gebrauchsspuren, vor allem an Roboter selbst, was er aber sehr gut wegsteckt. Ansonsten mäht er sehr gleichmäßig, abgesehen von den Rasenkanten, die er aufgrund der Bauweise nicht sauber mähen kann.
Hier lege ich dann regelmäßig selbst mit einem Rasenkantenschneider Hand an.
Der Gardena Minimo City bietet auch einen austauschbaren Akku sowie einen Frostsensor, allerdings keinen Regensensor.
Heißt:
Wenn es regnet, fährt er nicht automatisch in seine Station. Er ist dafür gebaut, bei Regen auch zu mähen.
Wollt ihr das nicht, müsst ihr wohl oder übel manuell den Mähvorgang bei schlechtem Wetter pausieren.
Bei Regen zu mähen, ist jedoch nicht immer ein Vorteil. Der Roboter rutscht bei Nässe öfter aus und hinterlässt durchaus schlammige Spuren im Rasen, wenn die Räder durchdrehen.
Etwas tricky ist auch das Begrenzungskabel, das einen Mindestabstand von 60cm haben muss. Dadurch könnt ihr nicht so einfach wie Gartenbereiche miteinander verbinden wie bei meiner nächsten Empfehlung.
Spartipp: Solltet ihr sparen wollen, macht ihr aber auch mit dem Gardena Sileno Minimo nichts verkehrt.
Worx Landroid Plus (WR165E)
Auch der Worx Landroid Plus setzt auf eine WLAN-Unterstützung und bietet einen ähnlichen Funktionsumfang in der App wie der Gardena-Roboter.
Der große Vorteil:
Die Rasenkantenschneidefunktion "Cut to Edge".
Seine Messer sind nicht mittig, sondern seitlich angebracht und er fährt seitlich am Begrenzungsdraht entlang, um die Rasenkante zu schneiden.
Das funktioniert super, es bleiben trotzdem einige Stellen übrig, die der Roboter nicht sauber mäht, zum Beispiel in engen Kurven.
Die Cut to Edge-Funktion lohnt sich aber allemal, wenn ihr zum Beispiel Begrenzungssteine oder wenig Abstand zur Rasenkante habt.
Darüber hinaus lässt sich der Worx mudolar erweitern.
So könnt ihr zum Beispiel optionale Scheinwerfer oder ein Antikollissionssystem (ACS) anbringen, wenn ihr etwa viele Hindernisse im Garten habt, die ihr nicht mit dem Begrenzungsdraht aussparen wollt.
Meiner Erfahrung nach funktioniert das ACS aber nur bei größeren Objekten wie Bäumen oder Menschen. Kleinere Blumentöpfe werden ja nach Winkel trotzdem angeschubst.
Er ist mit circa 67 Dezibel deutlich lauter als das Gardena-Pendant, hat dafür aber einen Regensensor. Er sucht bei Regen seine Station auf und pausiert das Mähen bis zum nächsten Zeitplan.
Das ist auch gut so, da er sehr große Räder mit tiefem Profil aufweist, die zwar bei Trockenheit für Grip sorgen, bei einer Regensintflut aber den halben Garten umgraben.
Ein weiterer Vorteil gegenüber dem Gardena:
Der Begrenzungsdraht verlangt keinen Mindestabstand. Auf diese Weise konnte ich im Garten meiner Mutter zwei durch Gehwegplatten getrennte Gehwegbereiche verbinden (siehe Bild). Der Worx fährt über die Platten in den Nebenbereich.
Beim Gardena Sileno wäre das nicht möglich.
Solltet ihr Wert auf das modulare System und die Rasenschneidekantefunktion legen, empfehle ich euch den Worx Landroid Plus.
Spartipp: Bei schmalerem Geldbeutel tut's auch der Worx Landroid S300, der zuzdem mit 63 Dezibel leiser und etwas kompakter ist, allerdings keine Kantenmähfunktion besitzt.
Fazit
Sowohl der Gardena Sileno City als auch der Worx Landroid Plus bieten ausgereifte Apps, eine gute Bedienbarkeit und arbeiten zuverlässig im Alltag.
Die größten Unterschiede liegen bei der Rasenkantenfunktion und dem Geräuschpegel im Betrieb.
In jedem Falle solltet ihr meine eingangs erwähnten Tipps beherzigen und euch ein Modell raussuchen, dass zu euren Bedürfnissen passt.
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