Die schnellste Fähre der Welt hat 48.000 PS und karrt 150 Autos übers Wasser

Aus dem Guinness-Buch der Rekorde: Passagierschiff mit wahnsinniger Geschwindigkeit fährt von Argentinien nach Uruguay.

Die Francisco: schneller als Sandra Bullock in »Speed 2: Cruise Control«? (Bild-Quelle: incat.com.au) Die Francisco: schneller als Sandra Bullock in »Speed 2: Cruise Control«? (Bild-Quelle: incat.com.au)

Ein Passagierschiff mit einer Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h und höher? Das ist der Katamaran-Fähre »Francisco«, benannt nach Papst Franziskus.

Sicher, Speedboote wie beispielsweise die »Spirit of Australia« beeindrucken mit einer Spitzengeschwindigkeit von über 500 Kilometern pro Stunde. Aber kann eine »Spirit of Australia« auch über 1000 Menschen und 150 Autos aufnehmen – und verfügt über gigantischen Duty-Free-Shop? Der Super-Katamaran »Francisco«, dem der 266te Bischof von Rom als Namenspaten vorstand, kann und hat all das.

Aber was steckt wirklich in diesem vielleicht beeindruckendsten Riesen-Katamaran der Welt, der sich mit einer Spitzengeschwindigkeit von fast 110 Kilometern pro Stunde als »schnellste Fähre der Welt« im Guinness-Buch der Rekorde verewigt hat?

Der Wasserweg: eine 225 Kilometer-Strecke von Buenos Aires nach Montevideo

Das Hochgeschwindigkeitsschiff fährt auf einer Wasserstrecke von »Buenos Aires« und nach »Montevideo«. Buenos Aires ist die Hauptstadt Argentiniens, bei Montevideo hingegen handelt es sich um die Hauptstadt von Uruguay. Genauer verkehrt die Francisco entlang der sogenannten »Río de la Plata«. Die Flussmündung verläuft zwischen Argentinien und Uruguay, mündet in den Atlantischen Ozean. Für Argentinien und Uruguay dient die Mündung, die auf Deutsch übersetzt übrigens »Silberfluss« heißt, als wichtiger Handelshafen.

Die auf dem Río de la Plata zurückgelegte Strecke hat eine Gesamtlänge von 225 Kilometern. Die auf dem Río de la Plata zurückgelegte Strecke hat eine Gesamtlänge von 225 Kilometern.

Die technischen Daten des Super-Schiffs

Die Dimensionen des Katamarans sind kolossal. Francisco hat eine Länge von insgesamt 99 Metern, eine Tragfähigkeit von 450 Tonnen, und eine Spitzengeschwindigkeit von 58,1 Knoten – was ungefähr 108 km/h entspricht.

Zum Vergleich: Ein Fußballfeld hat ungefähr eine Länge von 100 Metern, während das größte lebende Tier unserer Erde, der Blauwal, ein Maximalgewicht von bis zu 200 Tonnen erreichen kann. In Relation gesetzt, ist die Francisco also so lang wie ein Fußballfeld, könnte – rein bezogen auf das Gewicht – mehr denn zwei voll ausgewachsene Blauwale in sich aufnehmen.

In der Realität bringt die Francisco maximal 1.024 Menschen unter, womit Passagiere und Mitglieder der Crew gleichermaßen gemeint sind. Aber was sich Touristen-Kreuzer schimpft, beherbergt natürlich auch Platz für die Freuden des Konsums, wie ihr im nachstehenden Schnappschuss sehen könnt.

Wie funktioniert die Francisco - und wer hat sie gebaut?

Im Schiff verbaut sind ein zugleich leichtes aber auch robustes Aluminium.

Angetrieben wird das Schiff von zwei Gasturbinen des Typs GE Energy LM 2500. Diese treiben die Wassertriebwerke Wartsila LJX 1720 an, durch die das Schiff vorwärts bewegt wird. Die Gasturbinen haben jeweils eine Leistung von 22 Megawatt, was umgerechnet 22.000.000 Watt entspricht. Um diese Dimensionen verständlich zu machen, ein Vergleich aus dem Alltag: Eine alte Glühbirne hat eine Leistung von etwa 60 Watt. 22 Megawatt wären also genug Energie, um über 360.000 Glühbirnen zugleich zum Leuchten zu bringen.

Hinter dem Katamaran mit den Dimensionen der Superlative steckt eine Firma namens »Incat Tasmania«. Die Firma aus Australien hat sich dem Bau sogenannter Hochgeschwindigkeitsfähren verschrieben. Gebaut wurde die Fähre für die uruguayische Firma »Buquebus«, deren unternehmerisches Schwerpunkt auf Schiffsfahrten von Buenos Aires, nach Montevideo und Colonia liegt.

Mit der Francisco ließ Incat sein bisher achtes Schiff zu Wasser – und seinen größten Katamaran jemals. Davor war »Juan Patricio« die schnellste von Incat gebaute Fähre. Diese erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von fast 54 Knoten, was 100 km/h entspricht.

Übrigens: Schnell sind nicht nur Schiffe, sondern auch E-Scooter - beweist dieser Hyperscooter, der in Deutschland nicht zugelassen ist.

Mal sehen, welche beeindruckenden Gefährte Incat Tasmania und Buquebus demnächst auf die Weltmeere setzen werden.

Faszinieren hoch die unwahrscheinlichen Geschwindigkeiten dieser Fähre aus Südamerika – oder wart ihr sogar selbst mal auf einem solchen Schiff als Tourist unterwegs? Könntet ihr euch vorstellen, eine Fahrt auf einer solchen Fähre der gigantischen Dimensionen zu buchen? Schreibt uns eure Meinung dazu gerne in die Kommentare.

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