Für den Informatik-Professor und Kryptologen Rüdiger Weis ist Windows 10 nichts Anderes als ein Botnetz und er begründet diese Behauptung damit, dass über das Betriebssystem » fremde Leute ohne Genehmigung auf meinem System Code ausführen können«. Das sei die Definition eines Botnetzes und Windows 10 erfülle sie, da die Updates für das Betriebssystem nicht mehr verhindert, sondern nur verzögert werden könnten. Weis gibt allerdings auch zu, dass es zumindest aus Sicht von Microsoft Sinn mache, den Durchschnittanwender auf diese Weise zu Updates zu zwingen, auch wenn man so mit Endkunden nicht umgehen dürfte.
Weis sparte bei seinem Vortrag nicht an relativ drastischen Formulierungen und warf Microsoft beispielsweise vor, schon seit der Testversion von Windows 10 praktisch alle Rechte »außer dem Erstgeborenen« gefordert zu haben. Da Microsoft nun von den PC-Hersteller auch einen Chip für TPM 2.0 einfordert, um die Sicherheit kontrollieren zu können, ist ein solcher Rechner laut Weis nur noch »geleast«. Dabei habe gerade Microsoft seit Jahren und auch 2015 gezeigt, dass das Unternehmen Probleme mit der Sicherheit habe.
Weis sieht dabei allerdings keinen Grund für Verschwörungstheorien, sondern vor allem »handwerkliche Katastrophen«. Wenn bei seltsamen Updates URLs wie hckSLpGtvi.PguhWDz.fuV01.gov auftauchen, steht für Weis fest, dass hier » kein menschliches Wesen reingeguckt« habe, aber wohl auch kein elektronisches. Microsoft äußere sich aber zu den Mängeln bei der Qualitätskontrolle nicht. TPM zusammen mit einem signierten Bootloader sei zudem eine Bedrohung für freie Software, eine Art Fußfessel und ganz nebenbei auch noch »ein Traumchip für die NSA«. Rechner mit solchen Hintertüren müsse man eigentlich »einschmelzen«. Daher fordert Weis aufgrund der Dominanz von Windows-Rechnern eine internationale und kartellrechtliche Kontrolle über den TPM-Herstellungsprozess.
Quelle: Heise
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