Windows Defender & Co.: Wie sich Anti-Malware auf die Systemleistung auswirkt

Software wie der Windows Defender schützt nicht nur vor Viren und Malware, sondern wirkt sich auch auf die Leistung eures PCs aus, wie ein Vergleichstest zeigt.

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Wer heutzutage regelmäßig online unterwegs ist, nutzt oft ein Anti-Malware-Programm, und sei es »nur« der in Windows enthaltene Defender. Aber warum und wie stark beeinflusst derartige Software die Leistung des PCs?

Der Youtuber Linus Tech Tips hat sich ausführlich mit diesen Fragen beschäftigt und erklärt in einem aktuellen Video die Gründe für potentielle Performance-Einbußen durch Anti-Malware. Wir fassen seine Test-Ergebnisse für euch zusammen.

Wie hoch ist der Einfluss auf die Leistung?

Linus hat seinen Test mit einem Gaming-Setup durchgeführt, das auf eine Vierkern-CPU von Intel und eine ältere Einsteiger-Grafikkarte von Nvidia setzt:

Als Anti-Malware-Programme kamen der Windows Defender, McAfee und Norton zum Einsatz. Linus verglich dann die Leistung des PCs für jede Software und ohne irgendeine Anti-Malware in verschiedenen Prozessen und Benchmarks:

  • alltägliche Prozesse - Download von Dateien aus dem Internet, Installation und Launch von Apps, Dateien entpacken und übertragen, Windows hochfahren
  • Spieleleistung - Rocket League
  • Benchmarks - Cinebench R20 (Single- und Multi-Thread)

Leistung mit und ohne Anti-Malware

Die Testergebnisse in Spielen und Benchmarks unterscheiden sich klar von den Messungen der anderen Anwendungen.

Während sowohl Spiele als auch Benchmarks kaum von einem Leistungsabfall durch die drei Tools betroffen waren, sah das bei den Windows-Prozessen etwas anders aus:

  • Hochfahren von Windows 10: bis zu 4,24 Sekunden länger
  • Installation von Apps am Beispiel von VLC Media Player: bis zu 5,08 Sekunden länger
  • Launch von Steam: bis zu 6,14 Sekunden länger
  • Launch von Adobe Photoshop: bis zu 1,28 Sekunden länger
  • Launch von Adobe Premier Pro: bis zu 2,28 Sekunden länger
  • Datei entpacken: bis zu 1,44 Sekunden länger
  • Datentransfer 1GB SSD auf Server: 4,13 Sekunden länger
  • Datentransfer 1GB Server auf SSD: 12,68 Sekunden länger

Gerade die Verzögerungen beim Hochfahren von Windows und beim Übertragen von Daten fallen durchaus nennenswert aus, insbesondere dann, wenn es um größere Datenmengen geht.

Der Windows Defender beeinflusste die Leistung des PCs dabei von allen drei Programmen am wenigsten, lediglich bei der Installation des VLC-Players und beim Launch von Steam schnitten Norton und McAfee besser ab als Microsofts Eigenkreation.

Wer mehr über die Features des Windows Defenders und sein Sicherheitspotential wissen will, kann die Details in unserer News zu einem unabhängigen Vergleichstest solcher Software nachlesen:

Warum dauern Windows Prozesse mit aktivierter Anti-Malware mehrere Sekunden länger? Prozesse unter Windows beanspruchen zwar deutlich weniger CPU-Leistung als vor fünf oder zehn Jahren, und Cloudbasierte Malware-Datenbanken sorgen dafür, dass Anti-Malware-Programme ebenfalls weniger CPU-Leistung benötigen.

Trotzdem muss die Software übertragene Dateien und Apps scannen, um euch vor Viren und Malware zu schützen, die sich darin möglicherweise verbergen. Das beansprucht Systemressourcen - und zwar je nach Software unterschiedlich viel.

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