Langjährige Windows-User erinnern sich vielleicht: Bei Windows 95 "vergaß" Microsoft damals, bei der Einrichtung des DFÜ-Netzwerks die Bindung der Datei- und Druckerfreigabe an den DFÜ-Adapter zu lösen. Die lokalen Dateifreigaben des Computers wurden damit auch über den DFÜ-Adapter und somit weltweit angeboten, jeder User konnte ihnen auf die Festplatte gucken, sobald der PC mit dem Internet verbunden war. Der Fehler wurde für Microsoft-Verhältnisse schnell mit einem Update gefixt.
2004: Das Servicepack 2 für Windows XP ist da und macht alle Windows-PCs sicherer denn je zuvor...... wirklich? Die Kollegen unserer Schwester-Publikation PC-Welt haben herausgefunden, dass der oben beschriebene Fehler nach einer Installation des SP2 auf einer ganz bestimmten Rechner-Konfiguration wieder vorhanden ist. Im SP2 kommt es mit einem aus SP1 übernommenen plus einem neuen Bug in der Firewall-Konfiguration zu einem fatalen Fehler. Die SP2-Installation übernimmt die Einstellungen für die Firewall: War sie für den DFÜ-Adapter aktiv, ist sie es nun auch für alle integrierten Netzwerk-Adapter. Wer jetzt seinen Rechner startet und mit dem Internet verbindet, gibt seine lokal freigegebenen Ordner dem Internet preis!
Testweise Scans der PC-WELT ergaben, dass diese spezielle PC-Konfiguration keineswegs selten oder exotisch ist: Ohne größere Mühe und in nur kurzer Zeit fanden sich private Dokumente auf leicht zugänglichen Rechnern im Internet. Es ist davon auszugehen, dass sich deren Besitzer in der trügerischen Sicherheit wiegen, dass ihre Freigaben nur im internen Heimnetz sichtbar wären, da oft nicht einmal ein Passwort-Schutz zu überwinden war.
Der Bug lässt sich mit ein paar Einstellungen an der Windows-Firewall wieder beheben, die Kollegen der PC-Welt beschreiben die Vorgehensweise in einem Online-Artikel. Trotzdem bleibt ein bitterer Nachgeschmack: Moderne Rechner mit Win XP und SP2 sind genauso sicher wie Windows 95? Bis zum nächsten Service-Pack.
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