ANNO 2160 - Teil 5

Von cardhumalt · 6. Juni 2021 ·
Kategorien:
  1. Nahrung
    Wie in jedem ANNO müssen die Menschen ernährt werden. Für den Anfang auf der leeren Insel sollte die Selbstversorgung ausreichen. Jedes Haus hat einen kleinen Garten, in dem Gemüse angebaut wird und vielleicht ein paar Hühner gehalten werden. Etwas Fisch gibt es vom Fischer an der Küste, einem Fluss oder Binnensee. Werden die Gebäude größer und beherbergen mehr Menschen reicht die Gartenfläche aber nicht mehr aus und es müssen zusätzliche Gewächshäuser für Obst und Gemüse angelegt werden sowie Farmen für Getreide und Vieh. Die künftige Ernährung ist aber auf geringen Fleischkonsum ausgelegt. Stattdessen könnten energiereiche und schmackhafte Neuzüchtungen der Gärtner und Biologen die Kundschaft erfreuen. Diese könnten in großen Tanks aus Algen hergestellt werden, dies auch im oder unter Wasser. Später kommen aber auch Importe bislang nicht verfügbarer Lebens- und Genussmittel aus anderen Regionen hinzu, ggf. als noch zu verarbeitender Rohstoff. Wichtig ist aber immer, daß überall dort, wo Nahrung erzeugt wird, auch genügend Wasser vorhanden ist, wobei der konkrete Bedarf von der Pflanze bzw. dem Tier abhängt und von gelegentlichem Regen bis zur aufwendigen Bewässerung reichen kann.

    Da die Bevölkerung egalitär ist und es keine berufsabhängigen Bedürfnisse gibt stehen die Waren allen Bevölkerungskreisen zur Verfügung und werden von allen ständig nachgefragt. Die Stimmung sinkt aber, wenn nicht immer mal wieder etwas Neues hinzukommt oder nicht in ausreichender Menge angeboten wird. Manche Berufszweige könnten aber durch ein auf sie zugeschnittenes Angebot besser arbeiten.

    Die Verteilung von Lebensmittel (und auch von anderen Bedarfsgütern wie Kleidung oder Elektrogeräte) sollte nicht wie z.B. bei ANNO 1800 über einen zentralen Markt erfolgen. Stattdessen sollte jedes Haus in einen Laden für eine bestimmte Ware umgewandelt werden können. Diese Ware steht den Einwohnern in einem bestimmten Umkreis zur Verfügung. Dies hat optisch den Vorteil, daß durch geringe Änderungen in der Fassade (Schaufenster und Schild an der Straßenfront) das Straßenbild insgesamt abwechslungsreicher gestaltet wird. Dabei müssen die Läden immer im Umfeld eines Lagers liegen, welches optisch ebenfalls den umliegenden Bauten angepasst ist.

    Auch einige verarbeitende Betriebe sollten in passenden Stadthäusern angesiedelt sein und nicht in Fabriken außerhalb. Für eine Schneiderei oder Goldschmiede bedarf es keiner rauchenden Schlote wie in ANNO 1800.

    Recycling
    Rohstoffe aller Art sind in ANNO 2160 sehr knapp. Ein wichtiger „Produktionszweig“ ist daher das Recycling nicht mehr benötigter Materialien, aber auch von nicht mehr anderweitig verwendbaren Ruinen.

    Sämtliche zu ersetzenden oder aus anderen Gründen abzubrechende Gebäude und Ruinen werden als Bauschutt zum nächsten Lager transportiert. Reichen die Lagerplätze hierfür nicht aus kann ein Gebäude zwar abgerissen werden, der Bauschutt bleibt aber liegen und die Fläche kann nicht anderweitig genutzt werden. Bauschutt entsteht auch, wenn, wie bei ANNO 1800, ein Gebäude nur aufgewertet wird. Das neue Gebäude kann zwar als Blaupause stehen bleiben, kann aber nicht genutzt werden, solange die Reste des alten Gebäudes nicht entfernt wurden. Im Bauschutt sollte die ursprüngliche Materialzusammensetzung des Gebäudes codiert sein.

    Irgendwann ist es Zeit, eine Bauschuttrecyclinganlage aufzubauen. In dieser werden mineralische Stoffe z.B. in Form von Sand oder Schotter gewonnen, diese werden als Neumaterial für die Herstellung von Ziegeln oder Beton verwendet. Weiter werden die im Gebäude eingesetzten Metalle wie Stahl und Aluminium aussortiert und den jeweiligen Schmelzöfen wieder zugeführt. Vielleicht lassen sich durch Verbesserungen irgendwann weitere Materialien wie Glas oder Kunststoffe zurück gewinnen.

    Eine zweite Form der Recyclinganlage wird für alle Arten von Maschinen benötigt, egal ob Windkraftanlagen, Stromturbinen, Maschinen in Produktionsanlagen, Schiffe oder Fahrzeuge. Sie werden dort, wenn möglich, repariert. Alles was nicht reparaturfähig ist wandert als Schrott (Stahl, Aluminium, ggf. andere Metalle oder Kunststoffe) in die Schmelzöfen.

    Recycling funktioniert nie zu 100%. Es verbleibt immer ein nicht verwendbarer Rest. Für diesen muss eine Deponie angelegt werden. Keine komplizierte Angelegenheit, da es sich um mineralische Reste handelt und z.B. keine umfangreiche Sickerwasserleitungen oder Gaserfassung gebaut werden müssen. Aber für diese ungeliebten Anlagen werden knappe Flächen benötigt, und irgendwann ist die Deponie voll. Einfach ins Meer kippen geht nicht, und sie darf auch nicht in den alten Flusstälern gebaut werden, da sie dort irgendwann überflutet wird. Der Anteil der Reste kann aber im Laufe der Zeit durch verbesserte Recyclingtechnologien reduziert werden. Recycling hat einen hohen Energiebedarf!

    Wichtig ist auch, daß Baustoffe und andere Produkte so entwickelt werden, daß sie tatsächlich recycelt werden können. Es hat z.B. wenig Sinn, einen tragfesten Beton mit definierten Lagen aus Kohlefasern herzustellen, dessen Recycling später viel zu aufwendig oder gar nicht möglich ist.

    Da Städte und Anlagen mit Wasser versorgt werden müssen entsteht auch Abwasser. Auch hierfür müssen nach und nach Leitungen gebaut werden, die zu einer Kläranlage führen. Diese muss nach und nach dem Wachstum der Bevölkerung angepasst und in ihrer Reinigungswirksamkeit verbessert werden. Der erzeugte Klärschlamm kann als phosphorhaltiger Dünger in der Landwirtschaft verwendet werden. Denn anders als heute ist er durch die umweltverträgliche Wirtschaftsform fast nicht mit Schadstoffen verunreinigt. Das gereinigte Abwasser kann in Flüsse oder Meere geleitet werden oder aber zur Bewässerung zur Verfügung stehen. Bei der Anlage von Kläranlagen und Abwasserleitungen (und auch Wasserleitungen) muss das natürliche Gefälle der Landschaft beachtet werden. Notfalls sind Pumpen erforderlich.

    Wetter
    Das Wetter spielt bei allen ANNO-Versionen nur eine sehr untergeordnete Rolle. In ANNO 1800 regnet es zwar hin und wieder, das hat aber keinerlei Auswirkungen und es gibt nicht einmal graue Wolken am Himmel. Bei ANNO 2070 fegt hin und wieder ein zerstörerischer Tornado durch die Landschaft.

    Dies ist bei ANNO 2160 anders. Zwar ist es anfangs recht trocken und es regnet wenig, der Regen lässt aber die Landschaft für eine Weile etwas ergrünen, auf Ackerflächen wächst Getreide schneller und die Flüsse führen mehr Wasser. Größere Gebäude sollten mit Zisternen ausgerüstet sein, in denen das kostbare Nass gespeichert werden kann.

    Ziel ist der Klimarückwandel. Damit ändert sich selbstverständlich auch allmählich das Wetter. Es wird, ganz langsam, kühler und es regnet öfter. Da kann es auch schon mal zu Überschwemmungen kommen. Stürme können Schäden anrichten und insbesondere in Meeresbuchten zu Hochwasser führen. Aber mehr Regen bringt auch mehr Wasser, und damit mehr Möglichkeiten für Produktion und Bevölkerungsversorgung.

    Kultur
    Auch in ANNO 2160 möchten die Menschen nicht nur hart arbeiten, sondern sich an kulturellen Aktivitäten erfreuen. Anfangs wird dies nur in kleinem Rahmen möglich sein, wofür ein kleiner Festplatz mit Getränkeausschank und Brathähnchen ausreicht. Künstler und Architekten entwickeln nach und nach Parkanlagen, die allmählich aufgebaut werden und als grüne (bewässerte!) Oasen in der Stadt dienen. Musiker spielen allein oder in kleinen Gruppen alte Hits und neu komponierte Stücke. Der Unterhaltung diesen auch die in der „Halle der modernen Technik“ ausgestellten Items (s.u.).

    Erst wenn der Meeresspiegel deutlich zurückgeht, dabei neues Land und mehr Ressourcen erschlossen werden können auch größere Gebäude für mehr Menschen errichtet werden, z.B. Museum und Konzerthaus.

    Auch in Zukunft wollen die Menschen nicht ständig zu Hause hocken, sondern etwas von der Welt sehen. Fernreisen sind schon mangels Transportmittel tabu. Aber ein schönes Strandbad, ein Wanderheim in den Bergen oder ein auf Retro gemachter Biobauernhof können für ausreichend Urlaubsgefühle sorgen. Später können auch Vergnügungsparks mit diversen Fahrgeschäften und Erlebniswelten hinzukommen. Die Techniker haben da sehr viel Spielraum für Ihre Erfindungen.

    Geld
    In wohl allen ANNO-Spielen war Geld das ausgleichende Zahlungsmittel für alles. Aber auch der arroganteste aller reichen Schnösel wird auf der neuen leeren Insel mit seinen Millionen an Bord nichts anfangen können – es gibt schlicht nichts zu kaufen, und es nützt daher auch nichts, wenn er seine Mannschaft mit einem Haufen Geld bezahlt. Geld in Form von Scheinen oder Münzen ist eh‘ antiquiert, und das generieren von Bitcoins o.ä. kostet ziemlich viel von der knappen Energie. Es muss aber dennoch eine Form von Zahlungsaustausch geben, da verschiedene Waren, Gegenstände, Baumaterialien etc. nicht nur Rohstoffe kosten. Dies gilt insbesondere dann, wenn Waren von außerhalb importiert werden oder nach anderswo exportiert werden. Diese „Währung“ könnte

    Wissen
    sein. Jeder Bewohner bringt ein gewisses Maß an Wissen ein, das durch Ausbildung in Schule und Universität erweitert wird. Dieses Wissen wird auf einem kollektiven Konto gespeichert. Damit wird die Entwicklung von allen möglichen Anlagen, Bauwerken, Datenanalysen, Verbesserungen, Kunstwerken etc. bezahlt. Der eigentliche Bau von Häusern und sonstigen Anlagen erfordert hingegen nur die reinen Materialkosten (und die Fachleute für Planung und Bau). Mit Wissen wird auch der Import von Waren bezahlt, schließlich wollen andere an unserem Wissen teilhaben. Genauso erhalten wir Wissen, wenn wir Waren an Dritte abgeben. Auch die Weitergabe von Kenntnissen und Techniken in Form von Items kann Wissen einbringen (Patentverkauf).

    Weiteres Wissen wird durch eigene Forschung generiert, die zielgerichtet ablaufen kann. Einen ganz wesentlichen Beitrag leistet aber die Entschlüsselung alter Datenträger. Dies könnte nach dem Zufallsprinzip ablaufen, so daß z.B. bestimmte Items generiert werden, die aber zunächst keine direkte Funktion haben. Erst in Kombination mit weiteren Items und auch eigenen Forschungen können daraus wichtige neue Erfindungen werden.

    Items
    ANNO 1800 lebt auch von den über 1.000 Items, von Tieren für den Zoo über Verbesserungen an Schiffen, einflussreichen Persönlichkeiten bis hin zu allerlei Kuriosa. Viele von diesen haben nur begrenzten Einfluss z.B. über die Rathäuser und sind dort nur für das Publikum unsichtbar gelagert. Auch in ANNO 2160 sollte es viele, viele Items geben, auch hier einige, die sich nur auf bestimmte Anlagen oder Einrichtungen auswirken. Auch Tiere für einen Zoo könnte es geben oder Pflanzen für einen „Garten der Vergangenheit“ (insbesondere dieser sollte aber bei Weitem nicht so viel Platz für eine einzelne Pflanze erfordern wie der Botanische Garten in ANNO 1800). Es könnte zwei Typen von Museen geben, einmal eine Halle für Gegenwartskunst, in der aktive Künstler ausstellen und wo die Ausstellung auch mal gewechselt werden, und einmal ein Museum der Vergangenheit, in das nur Gegenstände kommen, die bei Forschungen und Expeditionen zu untergegangenen Städten aufgefunden werden.

    Architekten und Techniker werden gewöhnlich mit der Entwicklung konkret notwendiger Dinge beauftragt. Haben sie gerade keinen Auftrag tüfteln sie in ihrer Freizeit herum. Dabei kommen allerlei nützliche Dinge wie wassersparende Hydrokultur für Gewächshäuser, Effizienzverbesserung beim Wasserstoffantrieb für Transportfahrzeuge, automatische Festeröffnung für Wohnhäuser, ein Looping „Spezial“ für ein Fahrgeschäft, Nachtsichtgeräte für Verteidigungsanlagen oder selbstsprechende Kommunikationsgeräte für den privaten Haushalt sein, aber auch Dinge wie eine automatische Kanarienvogel-Einfang-Drohne, der Saugstauber für den perfekten Hausmann oder eine kettenlose Kettensäge. Andere Items können von Dritten zugekauft werden.

    Viele dieser Items stehen allen zur Verfügung. Sie verbessern z.B. das Wohlbefinden der Einwohner, sparen Energie oder sind gut für die allgemeine Gesundheit. Solche Items werden öffentlich in der „Halle der modernen Technik“ ausgestellt. Davon kann es mehrere geben, die auch erweitert werden können, z.B. um eine bestimmte Sammlung zu erreichen. Die ausgestellten Items wirken aber allgemein auf alle eigenen Siedlungen bzw. Einrichtungen und sind nicht auf ein bestimmtes Umfeld beschränkt

Kommentare

Um einen Kommentar zu schreiben, melde dich einfach an und werde Mitglied!
Top