Der Extremsport der Trollbekämpfung

Von Bakefish · 4. Januar 2016 · Aktualisiert am 7. Januar 2016 ·
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  1. Jeder kennt sie, fast jeder liebt sie, nicht wenige verachten sie. Vom Phänomen haben sie sich längst zum berüchtigten Kult gemausert, sie bringen ganze Communitys zum Kochen, sie lassen sich aber auch gerne mal auf das Provozieren Einzelner ein. Die Rede ist von Trollen.

    Nun soll dieser Blogeintrag nicht den einzelnen Arten von Trollen gewidmet sein, das habe ich schon vor langer Zeit getan. Allerdings wird darauf aufgebaut. Wer also nochmal lesen möchte, welche Arten von Trollen es gibt, hier steht es.

    Vorrangig ist dieser Eintrag dem Verhalten gegenüber Trollen gewidmet. Wie man sie erkennt, wie man mit ihnen umgeht, wie man sie vielleicht mundtot macht. Und vor allem: Wie man das allzu leichte Füttern unterlässt. Dieser Eintrag ist gleichwohl als Appell zu verstehen, denn bedauerlicherweise ist der Anteil derjenigen, welche sich auf Trolle einlassen, noch definitiv zu hoch.



    Den Troll erkennen



    Bedauerlicherweise muss dieser Eintrag gleich mit der am schwierigsten zu beantwortenden Frage begonnen werden. Woran erkenne ich einen Troll? Wahrlich eine Kunst, sie zu entlarven. Oder zumindest: Einige davon.

    Es muss systematisch vorgegangen werden. Doch wo anfangen? Die Antwort hierauf ist vergleichsweise einfach. Beim Namen!

    Unglaublich viele Trolle versuchen, ihre wahren, pöbelhaften Ziele hinter einem äußerst kreativen Namen zu verstecken. Und gewiss mag dies auch so einigen Trollen gelingen. Doch leider greift der Fanatismus, der den Troll in allen Bereichen lenkt, regelmäßig auch auf dieses Attribut über. Und somit kommt es namentlich zu sehr kreativen Auswüchsen wie „xxxIScHBUmmSEDeiNeMUDDA111“, „Scheißhaufen51“ (Namen frei erfunden, jegliche Ähnlichkeiten mit toten oder lebenden Personen sind rein zufällig)oder durchaus auch „Fickbert Schnitzel“ (es sei an dieser Stelle erwähnt, dass jeder Name tatsächlich existierte… sogar auf GameStar!!!). Die Reaktion einiger Mitglieder von Otto Normalforum liegt nun darin, hemmungslose Wutangriffe Richtung Troll zu feuern, allerdings prallen diese an seinem Gleichgültigkeitsschild ab. In der Regel wird der Troll auf seine doch verstörende Namensgebung aufmerksam gemacht, er solle sich doch mal bitte umbenennen, wer nehme ihn denn sonst ernst?

    Der Name sei an dieser Stelle allerdings nicht als DAS Merkmal schlechthin zu bezeichnen. Durchaus gibt es auch Mitglieder einer Community mit überaus obszönen Namen, welche allerdings die Fähigkeit zur konstruktiven Diskussion aufweisen, und umgekehrt gibt es auch Nutzer mit- in Anbetracht der Weiten des Internets- „normalem“ Namen, die da aber schnell ihr vermeintlich zivilisiertes Verhalten gegen typisches Trollen eintauschen. Damit kann man sich bei der Identifizierung leider nicht auf den Namen beschränken, es steckt noch mehr dahinter.

    Doch was ist dieses „ typische Trollen“ eigentlich? Es reiht sich in den Kontext der Trollerkennung ein. Und damit weiter im Vorgehen.

    Gehen wir vom Namen nun zum Text über, bleiben aber dabei vorerst beim äußeren Teil. Nämlich dem Ausdruck.

    Intelligente Individuen verfügen dabei über die Möglichkeiten, sich durchaus gewählt auszudrücken. Noch intelligentere Individuen scheinen dabei aber eine Sprache gefunden zu haben, welche der allgemeine Pöbel nicht zu verstehen vermag. Die Intelligenzbestien bedachten aber nicht, ihre Sprache in unsere zu übertragen, denn leider fassen wir diese Sprachelemente als Beleidigungen auf. Unwissenheit schützt aber vor Strafe nicht. Und sollte ein überaus intellektuelles Geschöpf wieder einmal auf die Idee kommen, seinen Kontrahenten solch intelligenten Aussagen wie „Du gehirnamputierte Missgeburt!“ oder Ich *****disch und ***** dein MUhdda in *****! ******** **! 1!! 111!!!!!!“ (Zensur vom Autor vorgenommen) auszusetzen, sei an dieser Stelle die Möglichkeit empfohlen, entsprechendes Subjekt schleunigst zu melden, auf dass er in Zukunft den Pöbel nicht weiter mit seinen unverständlich intelligenten Ansichten zur Weißglut treiben sollte. Ich selbst als „traumtänzelnder Vollidiot“ habe dies schon getan- es hat durchaus geholfen.

    NICHT zu berücksichtigen ist dabei allerdings die Rechtschreibung. Da die deutsche Rechtschreibung einem Minenfeld gleichkommt und Menschen jeder Intelligenzstufe Probleme mit der Kommasetzung, dem Unterschied zwischen das und dass, Satzzeichen, Groß- und Kleinschreibung, dem Wörtchen wegen und Anglizismen haben, kann die Rechtschreibung nur selten als Indiz zur Erkennung eines Trolls herhalten. Man beachte dabei auch, dass die Rechtschreibung im Internet allgemein oft vernachlässigt wird.

    Anders gesagt: Ein respektvoller Umgangston verbietet Beleidigungen in jedem Aspekt. Und wer sein Gegenüber ausnahmslos beleidigt und persönlich wird, sei an dieser Stelle gleich als Troll zu deklarieren. Ob ihm nun nur die Zunge ausgerutscht ist oder es eine allgemeine Eigenschaft seinerseits ist, sei an dieser Stelle zu vernachlässigen. Denn das konstruktive Element schließt Beleidigungen kategorisch aus. Eine schlechte Rechtschreibung allerdings nicht.

    Name? Überprüft. Form? Überprüft. Jetzt gehts ums Eingemachte, um den schweren Teil, nämlich den Inhalt der Aussagen eines Trolls. Trotz vernünftigem Namen und äußerlich gut geratener Form kann man immer noch gut herauslesen, dass ein Troll… nun ja, eben ein Troll ist. Nun muss man den Text durchlesen und Satz für Satz zerstückeln, stets auf der Suche nach verdächtigen Elementen. Hier eine Aufzählung einiger Beispiele.

    1.) Der Troll empfindet eine gewisse Sache als ausnahmslos schlecht. Was auch kein Problem wäre, gäbe es da nicht das Problem der mangelnden Begründungen. Also zu vergleichen mit einem „Ist scheiße, is halt so“.

    2.) Aufstellen simpler Behauptungen ohne jegliche wissenschaftliche bzw. nachvollziehbare Grundlage. Vom Thema generell eher unabhängig, auf sehr viele Bereiche zutreffend. Beispiel: „Schwule werden uns aussterben lassen, deshalb mag ich sie nicht.“

    3.) Aufstellen von Behauptungen mit Grundlage, welche allerdings sehr zweifelhaft ist. Das zweifelhafte Element mag sich auf unseriöse Quellen beziehen, die als Untermauerung der vermeintlich gültigen Aussage herangezogen werden, sei es nun in Form sehr unseriöser Seiten (das bezieht auch diverse berüchtigte Foren wie 4chan etc. ein) oder ein „Abah dea Jusäh haht dahs aouch ma gesahgt!“

    4.) Schubladendenken. Gerade bei Diskussionen über komplexe Themen wie die Homo-Ehe, Flüchtlinge, PC gegen Konsole und vielen weiteren Themen, eigentlich fast jedes Thema, neigen beide Seiten oft dazu, zu verallgemeinern, zu pauschalisieren, bestimmte Gruppen von Menschen allesamt unter einen Mantel zu stecken. Mal ganz ehrlich, liebe Leser: Im 21. Jahrhundert sollte die Menschheit doch eigentlich so weit gekommen sein, dass das Schubladendenken obsolet geworden sein sollte.

    5.) Reden, des Redens wegen. Was das konkret bedeutet? Man versteht in keiner Weise, worauf der Troll nun hinaus möchte, er redet um das Thema, bezieht keine Stellung, wird nicht konkret.

    Längst sind nicht alle Eigenarten aufgezählt worden, und längst taugen sie noch nicht vollständig zur Definition eines Trolls. Doch wer es nicht vermag zu diskutieren, sollte es in dem Falle einfach unterlassen. Denn ansonsten kann er sehr schnell zum unfreiwilligen Troll werden.

    Abseits dessen gibt es noch einige weitere Fakten, die stets bedacht werden sollten. Renommierte Mitglieder einer Community sind meistens schon mehrere Jahre auf einer Seite angemeldet, Trolle jedoch oft erst seit wenigen Tagen bzw. Wochen. Auch ein Blick auf die Liste der Kommentare eines Forennutzers kann überaus hilfreich sein. Sollten sonstige Kommentare eines Nutzers ebenso niveaulos sein, ist es in diesem Falle legitim, die Diagnose „Troll“ zu stellen. Natürlich lassen sich auch gerne mal bekannte und vernünftige Nutzer auf ein Späßchen ein und piesacken andere Mitglieder, das sei an dieser Stelle allerdings zu verzeihen. Jeder hat schließlich eine dunkle Seite, die mitunter etwas Luft benötigt.


    Damit sei der Leser nun etwas besser gerüstet in der alltäglichen Herausforderung der Trollerkennung, ob es sich dabei nun um freiwillige oder unfreiwillige Trolle handelt, spielt dabei keine Rolle. Doch nun zu einer weiteren Hürde im Kampf gegen die Trolle. Natürlich sei noch gesagt, dass für oben genannte Vorgehensweisen keine Garantie und schon gar keine Haftung übernommen werden. Benutzung auf eigene Gefahr!



    Den Troll bekämpfen



    Welche Erkenntnis! Dann handelt es sich beim Subjekt also tatsächlich um einen Troll! Doch was nun? Wie neutralisiert man den Troll jetzt möglichst effektiv? Nun, das kommt ganz auf die Art des Trolls an.

    Ein immer noch weit verbreitetes Problem im Netz wird durch die Reaktion der restlichen Mitglieder einer Community auf einen Troll gekennzeichnet. Dieses Verhalten kennen wir als das berühmte Füttern des Trolls. Unabhängig davon, worauf der Troll nun hinaus will; seien wir doch ehrlich, zu oft bekommt er es leider doch. Da mokieren sich diverse Nutzer über diesen ominösen „Peter Enis“ aufgrund seines Namens, da fühlen sich einige gleich direkt angegriffen, wenn mal wieder eine Person jeden AMD-Nutzer als „hirnverbrannten Volldödel“ pauschalisiert, und so weiter und so fort. Von genau dieser Attitüde kann gar nicht genug abgeraten werden, da sie genau im Interesse des Trolls liegt. Zugegebenermaßen ist es oft sehr schwer, sich am Riemen zu reißen und ruhig zu bleiben, schließlich wagt es doch irgendeine Person, mich unter dem vermeintlichen Deckmantel der Anonymität als „dummschätzenden Visionär“ zu betrachten aufgrund meiner bejahenden Einstellung zur Homo-Ehe. In solchen Momenten darf man sich allerdings keineswegs der Wut hingeben, denn wie auch sonst stellt sie an dieser Stelle kaum mehr als eine sinnlose Emotion dar.

    Stattdessen gibt es eine ganze Reihe an Alternativen, die alle ihre Daseinsberechtigung besitzen. Hier die bekanntesten aufgelistet.

    Handelt es sich beim Troll um ein beleidigendes und nicht besonders konstruktiv denkendes Prachtexemplar, sei an dieser Stelle wieder der durchaus hilfreiche Melde-Button empfohlen. Auf diversen Internetseiten sind bestimmte Administratoren geradezu versessen darauf, Trollen den Garaus zu machen. Dieser eine Button dürfte wahre Wunder bewirken!

    Doch nicht nur bei Beleidigungen sei auf den Melde-Button verwiesen. Sehr oft gibt es da noch rassistische Äußerungen, Werbung, Spam und andere nicht besonders sachbezogene Posts diverser Nutzer, welche leider manchmal gar nicht erst bereit sind einzusehen, dass ihre Kommentare an dunkleren Stellen des Internets doch deutlich besser aufgehoben wären. Ist der Troll dann gemeldet, sei es dem Nutzer, welcher meldete, an dieser Stelle selbst überlassen, ob er den Troll noch freundlich auf die Meldung hinweisen möchte oder nicht.

    Eine weitere Möglichkeit ist so einfach wie effektiv, erfordert auf Dauer aber durchaus starke Nerven. Es handelt sich um das simple Ignorieren des Trolls.

    Wird gar nicht erst auf das äußerst provokante und geradezu destruktive Verhalten des Trolls eingegangen, entzieht man ihm schon fast im wahrsten Sinne des Wortes das Futter. In der Regel erkennt das Exemplar, dass es an dieser Stelle nichts zu trollen gibt und verschwindet damit wieder in die Weiten des Internets. Hartnäckigere Individuen begreifen allerdings nicht gleich, dass ihre Versuche hier keine Früchte tragen werden und trollen daher oft noch fröhlich weiter. Mitunter mag das die Diskussion mit anderen Mitgliedern daher oft ins Wanken bringen bzw. erheblich stören. An dieser Stelle muss allerdings das konsequente Handeln im Vordergrund stehen. Schon bald wird der Troll sich der Tatsache bewusst sein, dass er hier keine Nahrung findet.

    Die Königsdisziplin steckt allerdings nicht im Melden oder gar Ignorieren der Trolle, sondern in der Diskussion mit ihnen. Oft genug ist sie eher müßig und sinnlos, daher sollten die anderen beiden Methoden in jedem Fall vorgezogen werden (wenn sie nun angebracht sein sollten). Perfekt geeignet ist diese Methode allerdings, wenn man den Spieß umdrehen möchte, den Troll zum Getrollten degradieren will, ihn bloßstellen will.

    Vorsicht sei an dieser Stelle geboten, denn beim Zurücktrollen gilt ein Grundsatz: Der Zurücktrollende sollte sich niemals auf das Niveau des Trolls herunterbegeben. Mit anderen Worten: Keine diffamierenden Äußerungen, schon gar keine Beleidigungen, mit Niveau, also sachbezogen und konstruktiv diskutieren und dabei den Troll entblößen. Es muss eindeutig klargestellt werden, dass der Troll eben nicht mehr als ein Troll ist. Bei sehr schlechten, und allgemein intelligenzarmen Trollen funktioniert dies kaum, da sie sich plötzlich in einer völlig anderen Welt wiederfinden und somit offenkundig verwirrt werden. Bei solchen Exemplaren, welche sich hingegen für die vor Intelligenz geradezu überquellenden Alphatiere halten, kann diese Methode wahre Wunder bewirken. Schnell verlieren sie ihre Grundlage, eine Welt bricht zusammen, sie müssen sich mit harten Tatsachen auseinandersetzen.

    Bei einem Troll, der allerdings durchgehend konstruktiv bleibt und mit kleinen, gemeinen Aussagen dem roten Tuch gleichkommend sein Gegenüber langsam in den Wahnsinn treibt, kann man diese Methode allerdings ebenfalls nicht anwenden, denn hier haben wir es mit einem der wenigen guten Trolle zu tun, welche Leben in das Netz bringen, mit Humor würzen, geradezu künstlerisch agieren.

    Folgend nochmal eine kleine Liste mit den Arten von Trollen und der entsprechend besten Reaktion (Autor kann nicht für Folgeschäden haftbar gemacht werden):

    - Troll vom Typ bildungsresistenter Intelligenzallergiker, bei Diskussionen oder allgemein besonders auffällig durch Beleidigungen und generell respektloses Verhalten: Sofort melden, evtl. noch darauf hinweisen. Nicht auf die Beleidigungen eingehen. Ignorieren ist ebenfalls möglich, erfordert im Regelfall jedoch mehr Zeit und kann deutlich belastender sein.

    - Troll, welcher zwar aktiv diskutiert, bei der Diskussion jedoch sehr zweifelhafte bzw. gar keine Argumente hervorbringt: Höflich auf mangelnde bzw. sehr zweifelhafte Wissensgrundlage hinweisen und vormerken. Sollte der Troll weiterhin solche Aussagen treffen bzw. allzu bald persönlich werden, melden. Funktioniert bedauerlicherweise nicht immer, da Redaktionen nicht in allen Fällen den Meldungen nachgehen.

    - Troll, der Werbung betreibt oder allgemein nur Aufmerksamkeit erhaschen möchte: Ignorieren oder melden.

    - Troll, der hetzerische oder gar rassistische Äußerungen trifft: Sofort melden.

    - Troll, welcher gerade alle oben genannten Trolle trollt (auf selbige Art und Weise): In gleicher Weise verfahren.

    - Troll, welcher gerade alle oben genannten Trolle trollt (auf stilvolle Art): Phänomenale Arbeit! Fahre fort, doch nicht übertreiben!

    Gewiss mag obige Liste nicht für alle Arten von Trollen herhalten und gewiss lässt sich nicht jeder Troll so einfach in eine Schublade stecken. Doch zweifelsohne dürften zumindest einige Trolle diverse der genannten Merkmale aufweisen, sodass das Vorgehen erleichtert werden dürfte.



    Vom Trollsein zur Allgemeinheit



    Die regelrecht zu einem eigenen Miniuniversum angewachsene Trollkultur wird allerdings bei einigen Aspekten empfindlich gestört. So ist sich das Internet bis heute leider völlig uneinig, was genau denn nun eigentlich ein Troll ist. Auch die Definition seitens Wikipedia, wonach es sich beim Troll um eine Person handelt, welche Kommunikation im Internet fortwährend und auf destruktive Weise dadurch behindert, dass sie Beiträge verfasst, die sich auf die Provokation anderer Gesprächsteilnehmer beschränken und keinen sachbezogenen und konstruktiven Beitrag zur Diskussion enthalten. Dies erfolgt mit der Motivation, eine Reaktion der anderen Teilnehmer zu erreichen (Quelle: Wikipedia), hilft hier leider nur im ersten Augenblick weiter. Allzu oft nämlich kommt es vor, dass sich beide Seiten gegenseitig den Begriff „Troll“ an den Kopf werfen, ohne dass dabei wirklich offensichtlich wird, wer denn nun eigentlich der wahre Troll ist. In der Regel kann man hier sagen: Entweder gar keiner oder beide, oder halt nur einer.

    In Diskussionen werden nämlich auch sehr oft diejenigen als Trolle deklariert bzw. geradezu abgestempelt, die einfach nur eine andere Meinung als andere besitzen. Sei es nun das Thema Flüchtlingskrise, Griechenland, welche Art von Grafikkarte oder Klopapier, überall kommt es vor, dass plötzlich die kognitive Dissonanz bei den anderen zu greifen scheint und somit der Einzelne plötzlich zum Troll wird. Zu Recht? Die Frage ist nicht so einfach zu beantworten, wie man denkt.

    Worauf der Autor damit hinaus will, ist relativ simpel gehalten. Egal, auf welche Art und Weise man diskutiert, ob Internet, Telefon oder über ein direktes Gespräch, ob zu zweit oder in der Gruppe, es ist unbedingt erforderlich, respektvoll zu agieren, auf die andere Seite einzugehen, beiden Seiten generell kritisch gegenüber zu stehen, vernünftige Argumente zu verwenden, den Umgangston immer milde zu halten und so zu bewahren. Die angebliche Anonymität sowie die allgemeine Tatsache, dass man sich nicht mit seinem Gegenüber im direkten Gespräch befindet, sollen und dürfen keine Entschuldigung dafür sein. Das gesamte Konzept beugt so auch Missverständnissen vor und fördert eine soziale Internetkultur ungemein. Das mag alles sehr selbstverständlich klingen, hapert aber leider immer noch bei viel zu vielen Mitgliedern diverser Communitys. Natürlich mag jeder mal die Beherrschung verlieren, natürlich kann es auch im Internet zu Streit kommen, doch wenn jeder von uns einen kleinen Teil leistet, mag das Internet vielleicht schon bald weniger von Stalkern, schlechten Trollen, Hetze und vielen anderen negativen Dingen durchsetzt sein. Manchmal funktioniert es eben einfach besser, wenn ein Nutzer sich etwas Zeit lässt, tief durchatmet, recherchiert, als blindlings und wütend, geradezu hasserfüllt drauf loszuschreiben.

    Zuletzt nochmal der Hinweis, dass die meisten genannten Tipps selbsterprobt sind und sich in vielerlei Hinsicht bewährt haben. Der Autor übernimmt keine Garantie in irgendeiner Weise und schon gar keine Haftung.

    Ansonsten die übrigen Dinge zum Ende. Ihr seid herzlich eingeladen, eure eigenen Meinungen und Erfahrungen in die Kommentare zu schreiben, sowie Lob und Kritik am Blog zu hinterlassen.

    Gruß Bakefish

    Über den Autor

    Bakefish
    Schwimmen, viiiiele Bücher, Zocken, Radfahren, Leichtathletik, die Natur genießen.
    Matt Gore gefällt das.

Kommentare

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  1. Bakefish
    Durchaus nachvollziehbares Argument. Es beruht eben auf einer logischen Tatsache: Hinter all den Accounts verbergen sich ganz normale Menschen und seine Angewohnheiten wird man im Internet nicht so schnell los. Oder besser gesagt: Gar nicht.
    Wann ein Troll nun ein Troll ist, ist eine schwierige Frage. Allerdings hättest du hier weiterlesen müssen, denn gegen Ende gehe ich auch dieser Problematik auf den Grund.
    Ist eben auch eine Frage der Reaktion, dass man sich nicht allzu leicht provozieren lässt etc.
  2. Beasthoven
    Ich hab deinen duchaus amüsant und gut geschriebenen Text irgendwo nach der Mitte abgebrochen.
    Grund: Deine Beschreibung trifft nicht nur auf die Meisten I-Net Kommentatoren, sondern auch auf die meisten Menschen zu, die ich kenne, inkl. mir selbst.
    Ich denke der Begriff Troll ist overhyped.
    Man darf bestimmt auch ********* sagen, oder ist man dann ein Troll?
    Eine höfliche Ausdrucksweise wird in vielen Subkulturen überhaupt nicht geschätzt. Übertreibung dient der Veranschaulichung und schon bei Kindern wird eine starke Reaktion einer schwachen vorgezogen. Keine Reaktion ist die Hölle. Ob die dann positiv oder negativ ausfällt ist meist egal.
    Hauptsache die anderen reagieren und die eigene Person rückt ins RAMPENLICHT.
    HIER ICH! HIER ICH HERR LEHRER! ICH WEISS WAS!
    Ich trolle jedenfalls je nach Stimmung und Thema ausgesprochen gern, wenn auch leider nur sehr selten besonders raffiniert.
    Das raffinierte Trollen, das ist eine hohe Kunst. Der mindfuck z.B. gehört dazu.
    Last but not least:
    Wenn man sich immer wieder auf völlig unbefriedigende Diskussionen mit anonymen Idioten einlässt nur um sich am Ende zu Fragen warum...
    dann ist doch nicht der Troll das Problem, sondern man selbst
    (was ja aber auch in deinem Text so ähnlich beschrieben steht)
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