“Games as a Service” haben wir in den letzten Monaten sehr oft gehört. Es erscheint fast wie ein weiterer Zug, auf den die Publisher aufspringen. Aber was bedeutet das genau und welche Auswirkungen kann es haben?
Lasst uns mit der ersten Frage beginnen. Was ist GaaS? Nun, es ist im Grunde eine Bindung des Publishers/Entwicklers an ein spezifisches Produkt. Allein das ist schon eine gravierende Änderung des Verhaltens der Entwicklung gegenüber. Hier geht es nicht mehr darum das „Spiel“ fertigzustellen und dem Kunden anzubieten, sondern darum das Spiel zu einer andauernden Dienstleistung auszubauen. Und das bringt einige Herausforderungen mit sich, welche so viele weitere Fragen aufwirft.
Wie kann man ein fertiges Produkt zu einer Dienstleistung umformen? Allein diese Frage verlangt nach einem eigenen Blog. Für einen Publisher oder Entwickler ist es relativ neu, denn allein die oben gestellte zusätzliche Frage verlangt eine Umstellung der Erkenntnis, wie man Spiele macht. Sogenannte „Best Cases“ funktionieren nicht mehr, weil sich das komplette Umfeld und die Bedingungen verändert haben. Und genau das öffnet für die Spieler ein Tor der Möglichkeiten. Wenn man eine Dienstleistung anbietet, dann funktioniert das nur auf gegenseitigem Austausch zwischen Anbieter und Empfänger. Wo früher Spiele im geheimen Kämmerlein entwickelt wurden, passiert das mittlerweile immer mehr in der Öffentlichkeit.
Ein Blick auf die aktuelle Entwicklung unterstützt diese Annahme. Man blicke auf die Anno Union, wo ein ganzes Portal dazu genutzt wird die Spieler an der Entwicklung von Anno 1800 zu beteiligen. Oder man blickt auf die recht frühe Ankündigung von The Elder Scrolls VI. Das passiert nicht einfach so, sondern aus einem ganz bestimmten Grund. Bethesda wird in diesem Bezug noch von sich hören lassen.
Es ist ein wenig ironisch zu sehen, dass recht viele Single Player Titel genau hier mitmischen, aber allein das Thema kann locker einen eigenen Blog vertragen.
Lasst uns stattdessen zurück zu dem Thema der Möglichkeiten gehen. Was bietet GaaS für uns Spieler? Das ist einfach: Meinungsäußerung und –austausch. Wir als Spieler bekommen nun die Möglichkeit unsere Meinung bereits zur Entwicklung zu äußern, statt erst, wenn das Spiel raus ist. Das gibt uns die Möglichkeit konstruktiv zu der Entwicklung beizutragen, damit es ein Spiel wird, was wir spielen wollen. Und das ist der große Vorteil für uns als Spieler. Wir haben eine Plattform, wo wir unsere Wünsche und unsere Bedenken äußern können, wo wir unsere Vorlieben zeigen können, damit diese auch gesehen werden.
Das kann natürlich nur funktionieren, wenn auf der anderen Seite jemand zuhört, und genau das ist die Krux. Auf der anderen Seite sitzen nicht nur die „Schlipsträger“ sondern auch die engagierten Menschen, die großen Wert darauf legen, ein herausragendes und spaßiges Spiel zu machen.
Um diese Entwicklung richtig zu nutzen müssen wir als Spieler lernen mit unseren Wünschen nicht die Firma zu adressieren, sondern die Leute, die das Spiel entwickeln. Kein abstraktes Konstrukt, sondern die Leute direkt, denn diese Leute hören auch zu. Das allerdings erfordert ein Umdenken. Wir müssen uns klar werden, dass wir Personen ansprechen und nicht Konstrukte und uns entsprechend verhalten. Beleidigungen haben hier keinen Platz. Morddrohungen haben hier keinen Platz, denn damit schrecken wir die Menschen nur davon ab sich unsere Meinung anzuhören.
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