Zur See, an Land und in der Luft

Von Bastius · 4. Juli 2011 · Aktualisiert am 5. Juli 2011 ·
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  1. Der Online-Rollenspieler vereint alle nötigen Fähigkeiten, um universell einsetzbar zu sein. Diese Flexibilität tauschen die Protagonisten gegen Ideenlosigkeit und daraus folgender Überflüssigkeit eben dieser Fähigkeiten ein: Hat die Unterwasserwelt in MMOs einen echten Mehrwert?

    Guild Wars 2 möchte mit Unterwassergefechten punkten: Statt mit Gewehren sollen Spieler Harpunen benutzen, Feuerzauber verdampfen nur Wasser, müssen also auch ausgetauscht werden und natürlich werden aus Schwertern Speere, die schon die Walfänger benutzten.
    Am grundsätzlichen Spielgefühl wird sich kaum etwas ändern, eine rein kosmetische Abwechslung bleibt übrig. Eine Ausnahme gibt es dann doch: Der Spieler kann sich nun auch in eine dritte Richtung frei bewegen. Im Kampf wird das jedoch kaum Auswirkungen haben, eher etwas für Erkunder, nur die werden zunehmend vernachlässigt.
    Die Unterwasserwelt ist dabei viel aufregender und auch bedrohlicher, denn die Menschen (oder andere spielbare Völker) sind schlicht für einen Unterwasseraufenthalt nicht gemacht. Warum verzichtet ein Fantasyspiel völlig auf die Möglichkeiten, die unter der Meeresoberfläche lauern?
    Licht durchbricht den sanften Wellengang, doch verstummt zunehmend bis den Taucher nur noch kleine, leuchtende Meeresbewohner vor der totalen Finsternis bewahren. In Schwärmen schwirren sie, den Meeresboden färbend, um versunkene Tempelanlagen, an dessen zerbrochenen Säulenstümpfe Seetang der Strömung folgend wogt. Vermutlich das klassische Bild einer Unterwasserlandschaft und so ähnlich wird sie es wohl auch ins Spiel schaffen. Bewohnt werden sie dann von Unterwasserwesen, mit denen es die Evolution nicht allzu gut meinte, denn nur einen echten Vorteil haben sie: Sie können ohne Hilfsmittel unter Wasser überleben.
    Einen Vorteil, den sie im Gefecht gegen die Spieler kaum ausspielen können. In ihrem natürlichen Lebensraum stellen sie keine größere Gefahr für den Spieler dar als jene, die der Spieler ohnehin in wiederrum seinem natürlichen Lebensraum begegnet. Die Unterwasserlebewesen sind weder blitzschnell und lassen sich kaum fassen, aufgrund ihrer angepassteren Bewegungsform, noch nutzen sie Verstecke. Stattdessen stellen sie sich dem Spieler, der Spielmechanik geschuldet, gegenüber und kämpfen wie sie es über Wasser täten, wenn sie dort denn lebten.

    In der Luft aber kämpft man tatsächlich etwas anders: In Moorhuhnmanier, daher wohl auch knapp dosiert, schießen Bordschützen in World of Warcraft auf angreifende Fledermäuse. Oder versuchen in einer wilden Verfolgungsjagd das Fluggefährt des Feindes zu entern und ihn anschließend ganz klassisch Mann gegen Mann zu erlegen. Fliegen ist eben eigentlich nur eine Möglichkeit zum schnellen Reisen.
    Es gibt aber auch Ausnahmen, in denen sich verschiedene Arten des Gefechtes deutlich unterscheiden und zu einem echten Feature werden: In Star Trek Online lenkt man ein ganzes Raumschiff, in Allods Online einen Zwitter aus Segel- und Panzerschiff samt Spielercrew und in Pirates of the Burning Sea ein Piratenschiff.
    Soetwas erwartet man natürlich nicht von Guild Wars2 oder WoW, aber auch in ihrer Spielmechanik wäre mit etwas mehr Facettenreichtum ein wesentlich lebendigeres Unterwasser und besonders ein dort einzigartigeres Spielgefühl möglich.
    Apropos Feuer und Wasser: Wäre ja eigentlich keine schlechte Methode, um schnell an die Wasseroberfläche aufzusteigen. Einfach einen Ballon aufspannen und darunter ein wenig Wasser verdampfen.


    Ich hoffe man entschuldigt die schlechte Bildqualität, in Bewegung ist es im jüngsten Vorschau-Video zu Guild Wars 2 hier zu betrachten: http://www.gamestar.de/index.cfm?pid=1589&pk=18830

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