U.S.-Politikthread - Biden jetzt Trump(f)?

Du hast gar nichts diesbezüglich geschrieben, insofern wollte ich nicht riskieren, dass dieser wichtige Kontext untergeht.

 

Das ist keine Denkweise, ich habe nur den bestehenden Zustand beschrieben. Ich bin kein Freund der Zustände in den USA und mag unseren Kündigungsschutz und unser Kurzarbeitergeld. Hoffe damit ist das Missverständnis ausgeräumt.

 

Gut, aber dann frage ich mich immer noch warum du es für nötig hieltest den Kündigungsschutz als Problem darzustellen.

 

Du hast sehr hohe Erwartungen.

Dazu müsste man erstmal wissen, was Viren und Bakterien sind, wie die sich unterscheiden, u.s.w.

Es ist doch schon eine Leistung, wenn man Krankheiten auf bestimmte Erreger zurückführen kann und nicht auf "Miasmen", böse Zauber oder ähnliches.

Und? Davon bleibt nichts hängen.

 

Der Ausdruck "wage slaves" für ganz besonders billige Lohnarbeiter kommt aus dem amerikanischen Wirtschaftssystem und ist -obwohl bestimmt 100 Jahre alt- immer noch im allgemeinen Sprachgebrauch.

 

Nö, das sind keine wirklich hohe Erwartungen; man sollte schon wissen wo gegen ein Antibiotikum wirkt. So schwer ist das nun wirklich. Und dafür bedarf es kein Medizinstudium noch muss man genau wissen was ein Bakterium ist und was ein Virus. Hilfreich ist es aber, wenn man das weiß.

Echt? Wie gehst du zum Arzt? Hauptsache der verschreibt dir irgendwas und der Rest ist egal?

Ich finde es aber sehr interessant, dass hier damit indirekt versucht wird, die Unwissenheit eines Präsidenten noch ins Positive zu kehren. Selbst wenn er das nicht weiß, müsste er aufgrund der aktuellen Krise es wissen. Es ist ja nicht so, dass er genug Berater hat, die ihm das erzählen. Es scheint ja nur bei ihm oben im Kopf nicht wirklich hängen zu bleiben.

 

Doch, wirklich. Dafür muss man schon einiges an Bildung genossen haben - Mikrobiologie, u.s.w., ansonsten kann man vielleicht einen Satz auswendig lernen, aber ohne Verständnis bleibt da nichts hängen.

Wie gesagt: Empathie. Nicht das eigene Wissen, das eigene Denken, die eigene Bildung als universell und selbstverständlich ansehen.

Nein, aber man muss zumindest mal Biologieunterricht gehabt haben.

Nein, weil meine akademischen Grade auch etwas medizinisch/biologisch angehaucht sind.

Das wird nicht versucht. Eine Tatsache kann man auch objektiv beschreiben. Man muss sie nicht mögen oder auch nur bewerten.

Trump hat sich mit einer Blase aus Jasagern umgeben. Das liebt er. Widerspruch oder lange Erklärungen (besonders dann, wenn andere Leute reden! Ein Narzisst hört sich gerne selber zu) mag er nicht und dafür hat er eine Aufmerksamkeitsspanne im Millisekundenbereich.

Um was zu lernen, müsste man erst einmal zuhören. Das kann er nicht.

 

Es macht einen Unterschied, ob man dumm ist, weil man nicht die selben Chancen im Leben hatte wie andere oder aus Ignoranz. Da Trump es zumindest zum Bachelor of Science gebracht hat in den 60er-Jahren, wird es bei ihm wohl eher Ignoranz sein. Ihn interessieren die Fakten schlichtweg nicht, nur die eigene Ideologie. Das findet sich in den USA leider in beiden Spektren des politischen Lagers. Sanders hat die Vorwahlen nicht verloren, weil seine Ideen wie Medicare for All nicht mehrheitsfähig sind, sondern weil viele seiner Anhänger in sozialen Medien, Reddit, ResetEra etc. total selbstgerecht und moralinsauer aufgetreten sind und vor allem bei Missbrauchsvorwürfen kein Interesse an berechtigten Zweifeln haben (siehe die Aufregung um Woody Allen letzen Monat).

 

Scheint ernster zu werden, Tara Reade hat nun auch Strafanzeige gegen Biden erstattet und immer mehr Medien berichten darüber:

https://www.newsweek.com/joe-biden-sexual-assault-police-tara-reade-1497391

Auf Twitter geht es innerhalb und rund um die #metoo Bewegung, die Biden mit seinem "Believe Women" mitgeprägt hat, schon ordentlich rund. Es wirkt als ob die Demokraten den gleichen Fehler wie 2016 machen.

 

Genau gleich wie die Reps gibt es auch innerhalb der Demokraten unterschiedliche Ausrichtungen der eigenen Prinzipien. Stichwort Tea-Party, beispielsweise. Oder eben bei den Dems Sanders, AOC usw. Das ist das Hauptproblem des Zweiparteiensystems, als WählerIn muss man automatisch auch Leute mitwählen, die man ansonsten eigentlich nicht auf der gleichen Bühne haben will.

Wäre mal interessant zu wissen, wie sehr links und rechts die USA wirklich so ist. Ich plädiere schon lange für eine Abspaltung der "Extremen" beider Seiten. Wobei ich die "extreme" Linke, übertragen auf uns, eher als gemässigte Linke einteilen würde. Mit ein paar wenigen Ausnahmen.


Was genau wäre denn der gleiche Fehler? Gehen die Dems der Sache nicht nach, heisst dies, es würde vertuscht werden. Sollen jene, welche sich der #metoo-Bewegung zugehörig fühlen, nun über den Schatten springen und überhaupt nicht reagieren? Und so die eigenen Grundsätze missachten, sich also korrumpieren? Ausserdem, noch sind es reine Anschuldigungen. Die wir seit Beginn der #metoo-Bewegung öfters mit Verbindungen aus dem rechtem Lager hatten, ohne dass am Ende irgendwie was dran war. Was es dann umso schwerer macht, überhaupt noch irgendwie Anschuldigungen gegen Dems zu trauen.

Traue ich andererseits Biden solche Übergriffe zu? Ja. Aber ich glaube, er macht es nicht mal bewusst, sondern weil er einfach seine Gefühle nicht im Zaum hat, und mit den heutigen Begebenheiten überfordert ist. Gehört dies trotzdem angeprangert? Unbedingt. Wir sind im Jahr 2020, nicht um die 2000er, oder noch früher, rum. Heute sollte jeder genug mitbekommen haben, was im zwischenmenschlichem Bereich angebracht ist, und was eben nicht. Sehe ich Biden deshalb als unfähig an, die Präsidentschaft innezuhaben? Auch hier, ja. Genau gleich wie Trump, nebenbei.

Schon alleine von ihrer Verfassung her machen beide nicht den Eindruck, dieses Amt richtig ausführen zu können. Das Thema "Altersschwäche" hatten wir aber wirklich nun genug oft behandelt. Sollte bei BEIDEN noch sexuelle Übergriffe dazukommen (etwas, womit Trump schon vor Mikros selbst prallte), dann wäre dies noch erschwerend dazu.

 

Fände ich auch interessant.

Wieder einen Kandidat ausgesucht zu haben, der aus den verschiedensten Winkeln dermaßen angreifbar ist und von der eigenen Basis - im Gegensatz zu damals etwa einem Obama - nicht einheitlich unterstützt wird.

Naja "seine Gefühle nicht im Zaun haben" kann man vielleicht noch auf die allgemeinen, creepy und ausreichend dokumentierten oberflächlichen Berührungen von Frauen und Mädchen beziehen. Aber hier soll es ja um mehr als das gehen.

Ich würde mir wünschen, Beto / Buttigieg oder jemand Ähnliches wäre noch im Rennen.

 

Trump ist aber nicht Horst Müller aus gelsenkirchen. Er hat einen Stab aus Experten aller Bereiche und Zugriff auf nahezu alles wissen der Welt. Er muss schon absichtlich weghören um so dumm zu bleiben.

 

Aus welchem Post liest du das denn heraus? Dann kann ich das sicher aufklären.

 

Das dürfte doch selbst in den USA in der Highschool Pflichtstoff sein.

 

Naja...

 

Nachdem Walsh, oder wie der Troll auch immer heissen mag, das Spiel bereits dreimal gespielt hat, habe ich mich nicht über die Vorwürfe gegen Biden informiert. Es ist mir viel zu sehr "textbook", wie auch damals gegen Kavanaugh zu Beginn. In dem Sinne, ich weiss nicht um was es genauer geht. Und es ist mir, ganz ehrlich, auch völlig egal, solange es nicht zu eidesstattlichen Aussagen kommt. Ich bin generell kein Freund von Biden, also tangiert es mich nur sekundär.

Was die (Vor)Wahl Bidens betrifft, hier hat leider schlicht die Mehrheit am Ende entschieden. Die demokr. Partei hat auch alles unternommen, damit es so kommt. Und ich verstehe nur teilweise, warum sich dies Sanders erneut angetan hat. Aber eben, Zweiparteien-System. Nicht erstaunlich, dass die Dems Biden gepusht haben, da Sanders ja eigentlich ein unabhängiger Kandidat ist. Solange die Dems Millionenbeiträge aus der Industrie und Konsorte bekommen, so lange wird es wohl auch das Establishment geben und sich am Leben halten können. Doch wer sollte da was dagegen unternehmen können, man beisst nun einmal nicht die Hand, die einen füttert.

 

Moment, um zu wissen, dass Antiobiotikum nur bei Bakterien wirkt und nicht bei Viren, Bedarf es kein Wissen der Mikrobiologie. Das kann man auch einfach wissen ohne die genauen Vorgänge kennen zu müssen. Es hilft natürlich, wenn man ein gewissen Verständnis für die Sache mitbringt. Aber das dürften wohl die wenigsten haben und dennoch weiß die breite Bevölkerung, dass ein Antiobiotikum nicht bei Viren wirkt.

Und hör mit diesem Empathie-Quatsch auf; mir fehlende Empathie unterstellen zu wollen, weil ich einen gewissen Bildungsstand beim Präsidenten der USA erwarte, ist schon sehr schräg.

 

Man kann den Satz auswendig lernen, ja. Das ist dann aber irgendwo zwischen Trivia, Voodoo und Cargo-Cult und kein gefestigtes, einsatzbereites Wissen.

Wenn du nicht das Hintergrundwissen hast, um selber nachvollziehen zu können, warum das so ist, dann kann dir jederzeit eingeredet werden, dass das doch gar nicht stimmt und Antibiotika natürlich gegen jeden Krankheitserreger wirken, Punkt. Wenn dein einziges Argument "Das hab' ich aber mal von einer schlauen Person ganz anders gehört!" ist, dann hast du eigentlich schon verloren.

Nein, die breite Bevölkerung weiß das nicht. Für die ist ein Antibiotikum was gegen Infektionen. Wenn sie weiß, was eine Infektion ist, ansonsten "was gegen Krankheiten".

 

"Highschool" kann dort alles bedeuten. Von "knapp unter Hauptschulniveau" bis "fast gymnasiales Niveau".

Da gibt's Zeugs wie "Consumer Math".

 

Und wir wissen auch alle dass Obama diese Probleme nicht hatte.

na rate mal. Den Post den ich als neoliberale Propaganda bezeichnet habe.

 

Ah, du warst das. Dann musst du den Post falsch verstanden haben, dort beschreibe ich den Zustand in Deutschland doch ausdrücklich positiv.

 

Na dann ist es ja gut...

Ich dachte als du die Kündigungsschutz Rechte der Arbeitnehmer als Hürden für die Wiedereinstellung bezeichnetest wäre das etwas Negatives.

 

Hm, je höher der Kündigungsschutz desto tendenziell vorsichtiger werden Arbeitgeber beim Einstellen sein. Aber (unter anderem) durch den Kündigungsschutz bei uns verlieren die Arbeitnehmer glücklicherweise derzeit (und auch sonst) gar nicht erst so in Massen den Arbeitsplatz, und das ist doch eindeutig positiv.

 

Das alles begann mit Tightpants Grafik hier und der etwas zynisch wirkenden Antwort darauf, welche die Nuancen des US Lebens außer Acht zu scheinen lässt.

 

Ich sehe nicht was daran zynisch wirkt. Die Börsen sind schwer abgestürzt, auch weil natürlich erwartet wurde das viele Arbeitnehmer ihren Job verlieren. Jetzt steigen die Kurse wieder, auch weil erwartet wird das Arbeitslose wieder eine Anstellung finden. In der Grafik wird jetzt ein Zusammenhang zwischen dem derzeitigen Kursanstieg und dem Anstieg der Arbeitslosigkeit hergestellt, aber das ist in meinen Augen eben einfach falsch.

 

Was soll man hier anders sagen, als dass sie das ultimative Böse sind? Was? Ich halte mich oft mit Superlativen zurück, versuche mehrere Seiten zu sehen...aber hier gibt es schlicht keine.

 

Ich will euch diese Youtube Perle nicht vorenthalten:

https://www.youtube.com/watch?v=GI7sBsBHdCk

 

Frage an Trump: "What metrics were used to make this decision*?"
Trump tippt sich an die Stirn: "The metrics right here. That's my metrics. That's all I can do."
Drei Viertel von Amerika vor dem Fernseher: "Oh shit, we're doomed."

*(Entscheidung zur Öffnung der Nation, sprich: das Aufheben aller Maßnahmen)

Glaubt ihr nicht?

https://www.youtube.com/watch?v=XW4OOeNqePY

 

Was übrigens Fox betrifft:

"Nielsen Media Research says the median age of Fox viewers is 67."

Holy Manoli, dagegen ist die Zuschauerschaft vom ZDF ja geradezu jung.

 

Mal Folgendes noch dazu - abgesehen davon, dass der Präsident im Idealfall etwas klüger sein sollte als das dümmste Drittel der Gesellschaft:
Er behauptet doch STÄNDIG, der KLÜGSTE und BESTE zu sein. Dazu muss man doch gar nicht durch irgendwelche Zitate wühlen - erst vor kurzem erzählte er doch, welch großes medizinische Wissen er hätte, er da ein natürliches Verständnis/ Genie hat.
Und da darf man nicht mal mehr entsetzt nachfragen, dass er nicht weiß, wogegen Antibiotika helfen und wogegen nicht - ohne direkt elitär zu sein? Mitten in einer PANDEMIE?

W

T

F

Hier übrigens noch das komplette "Zitat" - aber Achtung, Hirnschmelze möglich:
https://twitter.com/ddale8/status/1248811186432413707

/edit

Ach ja? Da er sich mit Händen und Füßen dagegen wehrt, alte Steuererklärungen zu veröffentlichen, sind das alles reine Spekulationen.

 

Dieser Ausdruck auf dem Gesicht des Moderators. Das ist, was die Amis einen "haunted look" nennen. Verständlich. Und ironischerweise war die Aussage Trumps, dieses Mal zumindest, nicht nur ehrlich, clever und eine erstaunlich genaue Analyse seiner selbst, die mich fast daran zweifeln lässt, dass er nicht so dämlich ist wie er tut: "Thats all I can do." Tragikomisch wie ein Tanzbär, der nur eine Nummer kann.

Diese Art von (klarem) Bewusstseinstrom hat beinahe die Qualität eines Joyce Romans.

 

So kann man spontanes unreflektiertes Gebrabbel auch nennen ...

 

Die helfen natürlich gegen alles, was Trump so erzählt, dass sie dagegen helfen.

Hey, auf Grund von Trumps Gebrabbel haben sich anscheinend schon Leute mit Cholorquin vergiftet. Das hat definitiv Cult-Leader-Qualität.

 

Ich bitte um Verzeihung, aber Trump wurde bereits von Ärzten dafür gelobt wie gut er dieses ganze Zeug verstehen würde, glaubt mir. Keiner versteht es so gut wie Trump.

 

Der Mann steht für mich eindeutig unter Drogeneinfluss und gehört in eine Entzugsklinik.

 

Das ist auch die Zielgruppe von covid19. Nicht klug Fox, nicht klug.

 

Es wäre irgendwie bizarr ironisch, wenn Trump die Wahl verliert weil seine Wähler wegen corona und chloroquin verrecken.

 

Das er überhaupt einen Uniabschluss hat wundert. Gut das wundert auch bei Bush Junior. Der Kerl konnte ja nicht mal unfallfrei einen Satz von sich geben.

 

Den hat er sich bestimmt ganz hart erarbeitet...