Cyberpunk-Debakel

Dieses Thema im Forum "Fragen an die Redaktion" wurde erstellt von Nick2000, 18. Dezember 2020.

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  1. Yeager

    Yeager
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    1. Weil wenn du mal was gelesen hättest, da ne ganze Menge stand, auch von anderen. Ich habe dir sogar geschrieben von wem.

    2. Wenn es dir darum nicht geht, dann nochmal die Frage: Was sollte dann dein Kommentar mit der 120? Und warum war der an mich gerichtet?

    3. Ich habe es dir jetzt 2x mitgeteilt, warum ich hier etwas schrieb. Du brauchst mir gar nix zu glauben. Ist dann halt so.

    4. Ebenfalls zig mal schon erklärt worden durch diverse Posts diverser Leute hier: Die Wertungszahl ist ein gefühlter Einschätzungswert basierend auf subjektiven Eindrücken des Spielspaßes. Sie ist kein Wert, den man mit einem Zollstock misst, man kann sie nicht aufrechnen durch Einhaltung von Versprechen, Häufigkeit von Features oder sonstigen Dingen. Ausserdem macht nicht jeder dieselbe Erfahrung mit derselben Software, weil nicht jeder dieselbe Hardware hat. Ausserdem ist die Einschätzung davon, wann etwas als unfertig oder unausgegoren gilt extrem subjektiv, ob du es dir nun vorstellen kannst oder nicht.

    Wenn du persönlich CP77 eine 10-Punkte-Wertung geben willst, oder 40, oder 60 oder was auch immer: meinen Segen hast du, niemand wird dich daran hindern, niemand wird dir sagen, dass du richtig oder falsch liegst. Es ist deine Sicht, deine Empfindung, basierend auf deinen Prämissen. Etwas ganz anderes ist es aber, wenn du das bei anderen nicht akzeptierst, sondern deine Sicht über die Sicht aller anderen stellst und erwartest, dass, weil du etwas so siehst, jeder andere das auch so sehen müsste. Kannst du das verstehen?
     
    Zuletzt bearbeitet: 7. Januar 2021
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  2. mad_layne

    mad_layne
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    Echt jetzt?

    Deine Antwort ist: Es ist kein Zollstock und es geht um Spielspaß. :lol:

    Was ein easy opt-out, erbärmlich und lächerlich. :KO:
    ---

    Dann braucht man es auch gar nicht erst, man hat den Text und am Ende Einschätzungen der Redakteure, Punkt.
    Hier geht es aber auch um gewissermaßen ein Archiv und Datenbank und eine Art Einschätzung, dies kann man dann aber ohne eine 1-99 Skala machen, dein Punkt macht überhaupt kein Sinn.

    Echt nur noch Witzbolde im Forum. :fs:
     
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  3. Nick2000

    Nick2000
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    Hmm, ich glaube nicht, dass es so einfach ist. Im Kern geht es ja hier nicht um deine Wertung, oder meine Wertung oder die von mad_layne oder wem auch immer, sondern um die der "Fachpresse". Und bei der Wertung der GameStar geht es halt nicht nur um Spielspaß, sondern auch um die Autorität, mit der diese Wertung vergeben wird. Da hängt ja einiges dran. Und deswegen muss die "Wertungsmeinung" der GameStar auch nachvollziehbarer sein, als die von Hinz und Kunz. Meiner einer darf sagen, "Cyberpunk das olle Drecksgame" oder "Cyberpunk ist der Messias in Spielegestalt" und ob das dann nur mein verdrehter Geschmack ist oder Anspruch auf Allgemeingültigkeit erheben kann, ist tatsächlich schnurz, weil es nur "meine Sicht, meine Empfindung, basierend auf meinen Prämissen" ist. Bei Wertungen der Fachpresse sieht das aber anders aus. Mit deinem Argument "gefühlter Einschätzungswert basierend auf subjektiven Eindrücken" willst du wohl sagen, dass die Wertung der GameStar nicht diskutiert werden darf? Sehe ich anders. Die GameStar beansprucht für sich Expertise in Wertungsfragen und die darf (vielleicht sogar muss?) hinterfragt werden.

    Aus der Diskussion über die konkrete Höhe halte ich mich aber raus, habe CP noch nicht gespielt. Rein inhaltlich soll es ja sehr toll sein. Ich halte mich aber vorerst an die Kaufwarnung von Peschke und Gebauer bzw. die Empfehlung von Maurice Weber ("Wartet noch"). The Witcher 3, das ich für das beste Spiel halte, das ich je gespielt habe, habe ich auch erst in der Komplettfassung mit allen Addons/DLCs gespielt und das war genau richtig.
     
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  4. Dimitry Halley Mitarbeiter

    Dimitry Halley
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    Müssen wir in so ner despektierlichen Art miteinander umgehen? Finde ich sehr bitter.
     
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  5. Michael Graf GAMESTAR Mitarbeiter

    Michael Graf
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    Was wir daraufhin selbstverständlich bei Bethesda angemahnt und unterbunden haben. Die Verwendung unserer Zitate erfolgt auf unsere Erlaubnis hin und kann widerrufen werden. Falls ihr irgendwo Werbung mit irreführenden Zitaten von uns seht, seid ihr jederzeit eingeladen, das an uns zu melden, damit wir reagieren können.
     
  6. Mary Marx Lead Community Management Mitarbeiter

    Mary Marx
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    Ich gehe gleich einen Schritt weiter als Dimi und erteile dir hiermit die permanente Threadsperre und V+1. Auf so eine Diskussionsebene begeben wir hier uns erst gar nicht.
     
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  7. Cyon

    Cyon
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    Ich habe festgestellt, dass in den meisten Fällen die Gamestarbewertung bei mir funktioniert. Nur etwas anders: bewertet GS die Spiele niedrig oder schlecht (Warhammer 40K Inquisitor:Martyr oder Marvel Avengers) habe ich eine Menge Spaß mit denen. Aktuelles Beispiel ist AC Valhalla, mein erstes AC. Hat hier und da paar Schwächen (Bugs, einige Kämpfe), aber macht mir eine Menge Spaß, die Weltevents finde ich besonders gelungen und lustig. Zudem interessiere ich mich mehr für den geschichtlichen Hintergrund seit dem Spiel (weiß jetzt, dass London ein Kollosseum hatte). Andere Spiele, die GS gut bewertet (Borderlands 3 - kostenloses Wochenende hat mir gereicht, Metro Exodus, Division 2 - mein größter Fehlkauf der letzten Jahre) finde ich langweilig und öde, dabei habe ich die Vorgänger geliebt. Daher halte ich den Inhalt eines Test für wichtig, gerade auch wegen der Spielbarkeit (Bugs, Glitches, Systemvorraussetzungen).

    CP 2077 habe ich eine Woche vorher storniert, da die ganze Crunch, Goldstatuslüge usw. mich am Spiel und Entwickler zweifeln lassen haben. Ich warte lieber, bis der Großteil ausgebügelt ist. Was mich hier mehr ärgert ist, dass CDPR nicht mal aus dem Witcher 3 Debakel gelernt hat und dafür auch nicht mal von der Fachpresse kritisiert wurde. Auch der Crunch, der jetzt nicht weniger für die Mitarbeiter wird, thematisert kaum einer. Immerhin hat GS bei den Bugs eine Abwertung vorgenommen, wenn auch diese, im Verhältnis zu anderen Spielen mit weitaus weniger Bugs, niedriger ist.
     
  8. Yeager

    Yeager
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    Nur auf den ersten Blick, denn eine Wertung kann niemals etwas anderes sein als eine persönliche Meinung und ist damit immer subjektiv.

    Schau es dir an:

    "Der MS FlugSim 2020 ist ein Flugsimulator."
    (Flugsimulator = objektiv, denn was soll ein Flugsimulator anderes sein als ein Flugsimulator? Das ist er für jeden.)

    "Der MS FlugSim 2020 ist ein großer Flugsimulator."
    (Großer = subjektiv, wenn auch nicht explizit wertend, denn groß kann positiv, neutral oder negativ aufgefasst werden. Trotzdem subjektiv, denn was bedeutet groß hierbei? Sehen das alle so? Das ist er vielleicht nicht für jeden.)

    "Der MS FlugSim 2020 ist ein großer Flugsimulator, der aussergewöhnlich viel Spaß macht."
    (Aussergewöhnlicher Spaß = Wertung, stark subjektiv, denn diesen Spaß hat vielleicht nicht jeder. Es ist nicht mal klar, was aussergewöhnlich viel Spaß überhaupt bedeutet. Wie könnte das also objektiv sein?)

    "Der MS FlugSim 2020 ist ein großer Flugsimulator, der aussergewöhnlich viel Spaß macht, sagen die Spezialisten vom AeroGamesMag (fiktiv)."
    (Spezialisten = Subjektivität, die Objektivität suggeriert, denn selbst wenn sie wirklich Spezialisten sind, selbst wenn jedem klar wäre, was ein Spezialist in diesem Kontext wissen und können muss, wäre es niemals möglich, dass ihre Expertenmeinung (!) etwas anderes wäre, als eine Meinung. Und das ist so, weil ein einziger Spieler, der nicht aussergewöhnlich viel Spaß mit dem Spiel hätte, reichen würde, um die vermeintliche Absolutheit zu kippen. Und das ist widerum so, weil nicht alle Spieler gleich ticken, nicht die gleichen Präferenzen haben, nicht dieselben Erfahrungen machen, nicht dieselbe Sicht auf die Dinge haben, nicht dieselbe Hardware besitzen, et cetera, et cetera.

    Spaß ist kein unumstößlicher Fakt, der immer und auf dieselbe Art und Weise auf alle Personen der Welt wirken würde. Das trifft auf Gravitation zu, aber mit SIcherheit nicht auf Spaß. Spaß ist hochgradig subjektiv. Spaß ist nicht mal temporal konsistent innerhalb ein und derselben Person! Auf Deutsch: Eine Sache, die dir vor 10 Jahren wahnsinnig viel Spaß gemacht hat, kann dir heute eher meeh vorkommen oder gar keinen Fun mehr machen. Spaß ist auch nicht verlässlich oder prognostizierbar. Du kannst jahrelang der Meinung sein, dass dir Game X oder Genre Y keinen Spaß machen. Du bist davon überzeugt, denn du hast solche schon gezockt und es war immer für dich scheiße. Dann zockst du es aber noch einmal - und bist überrascht, dass sie es plötzlich doch tun. Oder auch nicht. Also ist die Bemessung von Spaß (ein anderer Begriff für Wertung) das ebenfalls:
    eine rein subjektive Momentaufnahme.

    Was heißt das jetzt also für die Aussage:
    "Der MS FlugSim 2020 ist ein großer Flugsimulator, der aussergewöhnlich viel Spaß macht, sagen die Spezialisten vom AeroGamesMag (fiktiv)." ?

    Ist sie falsch, ist sie richtig? Sind das gar keine Spezialisten? Haben sie keine Ahnung? Haben sie keinen Bock gehabt ihren Job zu machen? Oder kann man diese Aussage auf jeden und alles übertragen und das wird dann schon so richtig sein - für alle?

    Nada, niente, nix davon.

    Die Spezialisten können sehr erfahren sein, sie können im Laufe der Jahre ein Gefühl dafür entwickelt haben, was Zocker von Flugsimulationen mögen. Genauer: wie viele Zocker, also die Mehrheit, gemessen daran, wie Vergleichbares bisher ankam. Zusätzlich haben sie noch eine eigene Sicht der Dinge, die sich auf ihrer Erfahrung gründet und ihren persönlichen Präferenzen. Zusätzlich lassen sie im Test das Gesamte auf sich wirken. Und dann kommen sie zu einem Ergebnis.

    Das können sie dann auch in Zahlenform, Daumenform, Bilderform, was auch immer ausdrücken und es auch begründen. Sie lassen Negatives nicht weg, es fließt mit ein. Sie beschönigen nichts, werden aber auch nichts schlechtreden, das positiv auf sie wirkte. Sie werden versuchen die Dinge so zu schildern, dass möglichst viele Leute sich ein möglichst genaues Bild davon machen können und abgleichen können mit ihren persönlichen Präferenzen. Zur leichteren Orientierung vergeben sie dafür zahlenbasierte Wertungsbereiche.

    Und stimmt das dann? Im Großen und Ganzen ja. Also genauer: In einer Vielzahl der Fälle, vermutlich der klaren Mehrheit der Fälle wird ihre Meinung mehr oder weniger, plusminus, d'accord gehen mit der Mehrheit der Spieler. Falls die Bewertungsphilosophie dahinter sich daran orientiert. Falls sie sich daran nicht orientiert, sondern an der rein persönlichen eigenen Meinungen, können die Differenzen stärker ausfallen, dafür schimmert aber die eigene Meinung stärker durch. Beides kann Vertrauen und Einschätzbarkeit erzeugen, aber nur eine Philosophie ist machbar und wird durchgezogen, sonst gäbe es Kuddelmuddel.

    Und nun das dicke Aaaaaber:

    Ihre Wertung, ihre Einschätzung, ihr Ergebnis sollen nur der Orientierung dienen!
    Sie verstehen sich nicht als ehernes Gesetz absolutistischer Art, das nun für alle und jeden und für alle Zeiten gilt!


    So etwas ist weder wünschenswert, noch möglich. Also kann man selbstverständlich völlig anderer Meinung sein. Man kann die Dinge komplett anders sehen, ganz anders gewichten, persönlich zu einem völlig anderen Ergebnis kommen. Das ist vollkommen normal und völlig okay. Doch zwischen dem und dem Vorwurf der Ahnungslosigkeit, Blödheit oder Bestechlichkeit liegen Welten.

    Das hat auch nix mit GameStar zu tun.
    Wenn ich einen CP77-Test geschrieben hätte (worauf ich bisher keinen Bock hatte) und hätte mir den Wolf gekritzelt wie ich etwas sehe, warum ich das so und nicht anders sehe und was ich denke, wie die Allgemeinheit das vermutlich sehen wird - und bekomme dann gesagt, ich hätte keine Ahnung, wäre ein blöder Fanboy oder Hater oder würde Kohle von CDPR dafür kassieren, wäre ich genauso sauer. Und ich habe auch nie jemanden kennen gelernt, dem es dabei anders gehen würde.

    Mir hat CP77 bisher viel Laune gemacht, sonst hätte ich es auch nicht so lange gezockt. Das kann mir glauben oder nicht, mit dieser Aussage kann man anfangen, was man will oder auch nix. Es ist mir vollkommen egal. Wenn jemand das komplett anders sieht, ist das seine Sache. Wenn jemand gar keinen Fun damit hatte, tut's mir für ihn leid, aber ich glaub ihm das. Kann ich persönlich für mich zwar nur schwer nachvollziehen, weil meine Erfahrung eben eine andere war, aber meine Erfahrung und Meinung ist genauso subjektiv, wie die eines jeden anderen.

    Wir unterhalten uns hier über Spiele!
    Nicht über Naturgesetze.
     
    Zuletzt bearbeitet: 8. Januar 2021
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  9. Nick2000

    Nick2000
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    Du schreibst das Offensichtliche, gehst aber nur ganz am Rande mit einem Satz auf mein Argument ein. Vielleicht habe ich mich aber auch nicht klar genug ausgedrückt. Im Selbstverständnis der GameStar ist die Wertung gerade nicht "hey, nur unsere Meinung und ohne Anspruch auf Allgemeingültigkeit, sondern nur ne Orientierungshilfe für euch." Das fängt nämlich schon beim Namen an, den man dem ganzen gegeben haben: "Test" und "Wertung". An das Ergebnis wird dann sogar noch ein Lineal angelegt und bei Erreichen bestimmter "Messpunkte" werden "Awards" vergeben. Redakteur*innen diskutieren in Wertungskonferenzen lange und ausführlich darüber, ob ein Spiel eine 89 oder eine 90 kriegt. Wenn sie es nur eine als "Orientierungshilfe gedachte, subjektive Meinung" verstehen würden, könnten sie es sich auch einfacher machen. Aber ihr Anspruch ist ja: "Wir sind Experten und ihr könnt auf unser Urteil vertrauen. Es macht einen Unterschied, ob wir einem Spiel ne 89 oder ne 90 geben.".

    Du schreibst:

    "Ihre Wertung, ihre Einschätzung, ihr Ergebnis sollen nur der Orientierung dienen!
    Sie verstehen sich nicht als ehernes Gesetz absolutistischer Art, das nun für alle und jeden und für alle Zeiten gilt!"


    Stimmt. Habe nie was anderes behauptet. Denk doch bitte nicht nur in Extremen. Ich sagte nicht "Die Wertung der GameStar soll 100% objektiv sein". Aber deine These, die ich wohl mit "Die Wertung ist 100% subjektiv, egal wie sie zustande kommt und mit welchem Anspruch sie vergeben wird" zusammenfassen kann, ist halt auch nicht richtig. Wenn überhaupt könnte man sagen, eine Wertung der "Fachpresse" ist der Kompromiss, der auf dem Durchschnitt verschiedener Empfindungen mit einer höheren Gewichtung des Expertenurteils der "Haupttester" beruht und dem angenommenen, Durchschnittsempfinden der Mehrheit möglichst Nahe kommt. Da es aber demnach ein Kompromiss zwischen verschiedenen Ansichten ist, kann es schon von vornherein nicht mehr komplett subjektiv sein.

    Deswegen bleibe ich dabei: Wenn jemand als Geschäft die Bewertung ("Tests", sic!) von Spielen betreibt, also nicht nur seinem Kumpel erzählt, das ihm Spiel XY gefällt und wenn dieser Jemand Etiketten an das Ergebnis seiner Tests klebt und dazu sagt, dass man seinem Urteil vertrauen kann, dann hat dieses Etikett einen anderen Stellenwert als die Meinung von Hinz und Kunz, denn das eine ist wirklich nur ne Meinung und das andere ein Testergebnis (natürlich mit mit subjektiver Komponente). Schon der Name "Wertung" nimmt Objektivität für sich in Anspruch. Und am Rande: In jede Wertung fließen ja auch objektive Kriterien ein, vor allem was die technische Qualität der verschiedenen Bestandteile eines Spiels anbelangt.

    Und wenn der Experte dann sagt, dass Cyberpunk trotz kleinerer Schwächen großartig ist und eine 91 und einen Award vergibt, kann man anhand des konkreten Tests nachvollziehen, wie die Wertung zustande gekommen ist. Und das ist in gewissen Grenzen ja auch überprüfbar. Wird im Test Feature X angesprochen und eingeordnet? Hat der Tester erkannt und berücksichtigt, dass Feature Y fehlt? Werden Bugs behandelt und im Hinblick auf ihre Schwere bewertet? Das sind alles objektive Aspekte, die in die Wertung einfließen und hinterfragt werden können. Natürlich ist die Gewichtung der einzelnen Teilbereiche dann wieder punktuell subjektiv, aber das Gesamtergebnis versteht sich als "Expertenurteil". Das sieht man z.B. auch bei Guilty Pleasures: Spiele, die von der GameStar eine mäßige Wertung bekommen, vom Tester aber sehr gerne gespielt werden. Nach deinem Verständnis müsste die Wertung dann ja ca. ne 90 sein, weil der Redakteur so viel Spaß mit dem Spiel hat. Trotzdem vergibt die GameStar dann aber nur ne 71, weil sie weiß, dass die Mehrheit das anders anders sehen wird. Und für die Mehrheit vergibt sie ihr Expertenurteil.

    Wenn das anders wäre und die Wertung der GameStar nur und zu 100% den Spielspaß des Testers wiedergeben und die GameStar das auch selbst so sehen würde, würde ich keine Tests mehr lesen, sondern nur noch gucken, was Maurice Weber und Michael Graf so spielen, da ich mich geschmackstechnisch bei den beiden am ehesten wiederfinde. Wofür dann überhaupt noch Wertungen, wenn sie nichts bedeuten? Ich bin sowieso gegen Wertungen, aber wenn sie schon vergeben werden, dann soll man sie auch als das behandeln, was sie sind.

    Ich verstehe auch nicht, worauf genau du hinaus willst. Dürfen GameStar-Wertungen deiner Meinung nach generell nicht hinterfragt werden, weil sie "100% subjektiv" sind?
     
    Zuletzt bearbeitet: 8. Januar 2021
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  10. Husky666 Mit Schleife

    Husky666
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    Irgendwie fällt immer Bethesda damit auf?

    Bei Wolfenstein The New Order gabs ja auch das Zitat von euch "Wolfenstein ist in der Gewalt ungeschnitten" auf der Vorderseite der Packung. Was man aber mittlerweile weiss nicht stimmt, den Wolfenstein hat durchaus einen Gewaltcut.
     
  11. Ich finde Sie sollen und müssen hinterfragt werden. Aber der Punkt ist das WIE.

    Nehmen wir doch das hervorragende Beispiel vom Flugsimulator 2020.

    Der SImulator bildet die ganze Welt in einem bisher nie gemachten Detailsgrad ab. Alles ist wirklich da wo es hingehört. Das ist toll. Auf der anderen Seite sind die Flugzeuge von der Avionik extrem simplifiziert und viele erfahrene Simmer die von XPlane oder DCS kommen sind darüber massiv enttäuscht, das man in den Flugzeugen fast garnix machen kann.

    SpielerTyp A haben jede Menge Spielspaß darin einfach nur rumzufliegen. Die Avionik und der Realismus sind egal. Teils aus Unwissen, Teils weil man einfach nicht den Schwerpunkt hat.

    SpielerTyp B ist sehr enttäuscht von dem Simulator und hat ihn (sofern ich von Bekanntenkreis gehört habe) Refundet weil es für Sie ein Grafikblender ohne Tiefgang ist.

    Wer hat Recht? Wer nicht? Beide Seiten haben objektiv gesehen Recht, aber der Spielspaß der sich daraus ergibt ist extrem subjektiv gewichtet. Und hier ist es wichtig das der Redakteur seine eigene Erwartungshaltung offenlegt, womit wir bei Cyberpunk und der Polizei sind.

    Dimi hat für seine Erwartungshaltung festgelegt, dass die Stadt nur eine Kulisse ist in der die Story stattfindet. Statisten und Kulissen wie beim Film. Etwas wo man vorrübergeht oder Vorbeifährt sich aber nicht lange aufhält. So wie es in vielen anderen Spielen auch gemacht wird. Entsprechend wenig Einfluss haben diese OpenWorld Probleme auf seine Spielerfahrung. Klar das Polizei nicht gut reagiert ist doof. Ändert aber nichts an Dimis Spielspaß, genausowenig wie es den Hobbypiloten interessiert ob man den Flugplan und ILS Frequenzen manuell eingeben kann oder nicht.

    Anderes Beispiel ist der Luftraum und die Fluglotsen. Die kommunizieren nach amerikanischem System mit amerikanischen Begriffen. Manche merken es nicht mal, andere die echte Piloten sind reißt es vollkommen raus da es quasi sehr schlecht übersetzte Dialoge sind.

    Wichtig ist das der Tester seine Erwartungshaltung transparent macht im Test. Tut er das nicht, kann man das kritisieren und ansprechen. Nur so lernen die Redekteure was Sie besser machen können.

    Abr als Leser sollte man diese Erwartungshaltung auch akzeptieren und dahinter nicht gleich Verschwörungstheorien, Industrieabsprachen oder Unfähigkeit wittern. Ein Test ist nicht allgemeingültig und es bedeutet nicht das man sich da immer wiederfinden muss.
     
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  12. Nick2000

    Nick2000
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    Das ist auch meine Meinung. Das sollte aber ohnehin selbstverständlich sein. Bei Yeager klang es aber so, dass Hinterfragen gar nichts bringen soll, weil eben 100% subjektive Meinung des testenden Redakteurs und daher nicht hinterfragbar.

    Und weil du wieder auf die Wertung von CP abstellst, noch mal zur Klarstellung: Zu der kann und will ich nichts sagen, habe CP noch nicht gespielt. Eigentlich ging es mir bei der Erstellung des Threads ja auch um was ganz anderes, das Thema hat hier hat schon lange nichts mehr mit meinem ursprünglichen Anliegen zu tun.
     
  13. Yeager

    Yeager
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    Das Eine widerspricht doch nicht dem Anderen.

    Wenn du eine Redaktion mit 5 Spezialisten hast, hast du 5 verschiedene Sichtweisen. Hat deine Redaktion 10 Spezialisten, sind es schon doppelt so viele und entsprechend sind deine Chancen näher dran zu sein an dem, was die Mehrheit der Spieler wohl auch so empfinden wird.

    Das ist die quantitative Ebene, doch auch bei der qualititativen ist es kein Widerspruch:

    Wenn du einen Tester an ein Game dran setzt, der in seinem Leben bei dem dazugehörigen Genre 5 Spiele dieser Art zockte, ist es ganz anders, als wenn du einen Tester dran setzt, bei dem es 50 dieser Art waren. Wenn dein Tester Dinge im Game findet und beim Namen nennt, die die Mehrheit der Spieler so auch empfinden, ist es etwas anderes als wenn du einen hast, bei dem es nicht so ist. Hast du jemanden, der auf eine ähnliche Weise die Dinge gewichtet, wie Otto Normalo, bist du näher dran am Otto Normalo - als wenn du jemanden hast, der ganz anders gewichtet. Das bedeutet nicht, dass Letzterer keine Ahnung hätte, er hat nur eine sehr spezielle Sichtweise. Ob die am Ende die Mehrheit so auch hat und wie du dazu stehst, wenn die Mehrheit dir sagt, du wärst zu eigen in deiner Sichtweise, steht auf einem anderen Blatt.

    In keinem dieser Fälle gibt es eine Garantie dafür, dass der- oder diejenigen richtig liegen. Was heisst überhaupt richtig? Richtig heisst hierbei nur, dass sie näher dran liegen an dem, was die Mehrheit wohl so auch empfindet. Das ist toll für jemanden, der zu dieser Mehrheit gehört - aber vielleicht kacke für jemanden, bei dem es nicht so ist. Vielleicht, vielleicht aber auch nicht, das kommt wirklich darauf an. Man kann es unmöglich allen recht machen, wie sollte das gehen?

    Ausserdem kommt es auf die Begründung an, ob man damit für sich selbst etwas anfangen kann oder nicht.

    Wenn dein Tester z.B. schreibt:

    (A) "Das Lootsystem ist völliger Murks. Man wird mit Loot tot geworfen, das macht keinen Spaß, deswegen gibt es da Abzüge in der Wertung."

    ... ist das weniger verständlich. Jede Menge Leute werden dabei aufmucken und denken:

    "Hä? Was ist schlecht daran, wenn es viel Loot gibt? Mir macht die Looterei Spaß, dem Tester hier nicht und deswegen wertet er ab, wohingegen ich aufwerten würde! Unbrauchbarer Test für mich."


    Schreibt dein Tester hingegen:

    (B) "Das Lootsystem ist völliger Murks. Man wird mit Loot tot geworfen, der sich nicht nennenswert voneinander unterscheidet, nie ist etwas Besonderes dabei, es artet schnell in Arbeit aus. Das macht keinen Spaß, deswegen gibt es da Abzüge in der Wertung."


    ... wirkt das schon ganz anders.

    Das bedeutet nicht, dass einzelne Leute es nicht trotzdem so sehen, wie oben in der roten Schrift.
    Nur eben wahrscheinlich weniger Leute!

    Und spätestens hier unterscheidet sich der durchschnittliche Gelegenheitstester vom durchschnittlichen professionellen:
    Ersterer neigt zu Aussage A, Letzterer zu B. "Professionell" heisst hierbei: "erfahren". Das trifft auf so manchen Lets-Player zu, auf so manchen privaten Tester, aber eben auch auf Redakteure in Spiele-Mags. Das heisst aber nicht, dass der Gelegenheitstester nicht auch Recht haben könnte. Die Frage ist nur, ob er das auch so formulieren kann, dass es die breite Mehrheit genauso auffassen wird.

    Genau diesen Fall inklusive Begründung hat es z.B. bei Maurice Weber beim CP77-Testvideo gegeben. Er sagte sinngemäß:
    "Ein Kleidungssystem, das dann am besten ist, wenn man es nicht sieht, ist einfach kein gutes Kleidungssystem."

    Das macht Sinn, das siehst du wahrscheinlich genauso, das sehe ich genauso, das wird die Mehrheit wohl auch so sehen.
    Also kann man mit dieser Aussage schon mal etwas anfangen. Nun bleibt nur noch die Frage, wie das im GESAMTEN zu sehen ist. Wie stark beeinflusst also dieser eine Murks (weil was anderes ist es ja nicht) den gesamten Spielspaß. Das muss sich ein Tester rückblickend selbst fragen. War es so schlimm, dass er keinen Bock mehr hatte weiter zu zocken? War es medium-schlecht, sodass er zwar weiter zockte, es ihn aber kontinuierlich bis zum Schluss so stark störte, dass es das ganze Gamefeeling runter zog? War es nach einer Zeit nicht mehr ganz so schlimm, fiel unter den Tisch? Wurde es ausgeglichen durch irgendwas? Wie ist das in der gesamten Spielerfahrungszeit zu sehen? Wie sah er (oder sie) das? Denkt er oder sie, dass andere das auch so oder ähnlich wahrnehmen werden?

    Und dann geht's ans Werten, basierend auf den Antworten auf genau diese Fragen. Und das für alle Dinge, für die gesamte Spielerfahrung. Es geht also am Ende darum: Machte das Spiel (trotz oder wegen) einzelner Punkte im Großen und Ganzen Spaß und wenn ja, wieviel und vermutlich wem? Es geht nicht um die Frage, ob jeder das am Ende genauso sieht.

    ... Fortsetzung im nächsten Kommentar ...
     
  14. Yeager

    Yeager
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    Habe nie etwas anderes behauptet, sehe ich genauso.

    Wobei es wie gesagt noch eine andere, mögliche Philosophie gibt im Rahmen des New Game Journalism: nämlich einfach einen feuchten Kehricht darauf zu geben, was Hinz und Kunz möglicherweise denken werden, sondern ausschließlich aus eigener Sicht zu berichten und zu werten. Also streng subjektiv mit Fokus aufs Subjektive.

    Beispiele:

    "Ich finde das Klamottensystem toll. Nicht weil es gut wäre, sondern weil es schlecht ist! Weil es mich dazu bringt in völlig bekloppten Klamotten rum zu laufen, die ich im Leben nicht SO kombiniert hätte. Da aber das System völlig undurchdacht ist, erzeugt es unfreiwillig Laune - weil ich die ganze Zeit lachen muss darüber, wie scheiße mein Avatar aussieht. Und Lachen macht mir Spaß. Wie ihr, liebe Leser, das seht, ist eure Sache.
    Persönliche Wertung: 97.

    oder:

    "Ich finde das Klamottensystem abgründig schlecht. Nie laufe ich rum, wie ich möchte, ich meide die Schulterperspektive, kann das aber nicht, wenn ich auf dem Bike sitze. Als begeisterter Harley Davidson Biker ist das besonders schlecht. Ich sehe aus, wie ein völlig durchgeknallter Typ aus den 90ern, was nicht zu meinem eiskalten Konzerner passt und mich aus meiner Immersion raus reisst. WIe ihr, liebe Leser, das seht, ist eure Sache.
    Persönliche Wertung: 37.


    Beides ginge. Gamestar hat sich aber für den Weg entschieden, den du nanntest - und das geht völlig klar. Man muss es halt nur wissen.

    Doch, natürlich.

    Du verwechselst hier Subjektivität (im Vorfeld!) mit Objektivität (im Nachhinein!).

    GameStar vergab im Vorfeld 91. Schauen wir uns mal die "Objektivität" (bewusst in Anführungszeichen) an, wie wertete also die Masse:
    Steam derzeit: 79 bei 311k Rezensionen. Dreimal so viele Leute wurden am Anfang als Zocker angegeben, also hat höchstens jeder Dritte eine verfasst, was schon sehr viel ist. Die Meinungen gehen dabei extrem auseinander. Von völliger Begeisterung bis hin zu maßloser Enttäuschung. Die 79 ist der Schnitt daraus, Steam sagt dazu: "größtenteils positiv".

    Wie sieht es bei MetaCritic aus? Durchschnitt der Tester lag bei 86, UserScore liegt bei 72. Also auch da Abweichungen, sowohl bei GameStar als auch vielen anderen Mags. Die User werten in beiden Fällen das Spiel schlechter.

    Nun die Frage:
    Konnte man das vorhersehen?
    Nein, denn es ist immer der Versuch einer Einschätzung und das kann sich auch jederzeit ändern.

    Nun die nächste Frage:
    Kann man sich darauf verlassen, dass jeder User wirklich gewissenhaft das Spiel bewertete, egal ob positiv oder negativ?
    Nein, denn die Motivationen der User gehen völlig auseinander: Einige würgen negative Wertungen rein, nur um anderen in die Suppe zu spucken. Andere loben alles in den Himmel, auch die schlechten Dinge. Ob sich das in beiden Fällen wirklich ausgleicht, weiß man nie.

    Bei einem Fachmagazin wie GameStar weiß man aber, dass das nicht der Fall ist!
    Weder wird GameStar alles in den Himmel loben, noch alles schlechtreden. Sie wird keinen Daumen runter geben, um CDPR eins auszuwischen, egal aus welchen Gründen, aber auch keinen Daumen hoch geben, um sich einzuschleimen.

    Das ist der Unterschied, der macht auch eine Menge aus.
    Objektiver wird das aber in keinem Fall, weder GameStar, noch anderer Mags, ja nicht mal der User!

    Es gibt schlichtweg keine Objektivität, weil weder alle Menschen gleich sind, noch gleich motiviert sind. Es kann immer nur auf Versuche hinaus laufen, so etwas halbwegs realistisch einzuschätzen, vernünftig zu begründen und es im Erfahrungskontext bisheriger Art verantworten zu können. Das heisst aber nicht, dass das am Ende dann für jeden und immer so gelten muss.

    Ja - und?

    Wenn Ocars für Filme und Schauspieler oder Crew, Machart usw. vergeben werden, kann man das akzeptieren. Ist auch begründet. Sehen viele wohl auch ähnlich. Ist dadurch das Ganze aber objektiv? Nein. Hätte nicht jemand anderes vlt. eher einen Oscar verdient? Kann schon sein. Sollte es deswegen also keine Awards geben, weil man nie alles wissen kann, weil es immer andere Meinungen geben wird? Ist ne philosophische Frage, ich meine nein, kann es ruhig geben. Nur sollte man die nicht mit "Gottesurteilen" verwechseln! Dasselbe mit Nobelpreisen. Dasselbe mit allen möglichen Awards in allen möglichen Dingen. Wieso sollte da also ein GameStar Award etwas hinkriegen, was sonst keiner hinkriegt, nämlich Objektivität? Wieso sollte er dann weniger wert oder interessant sein als all die anderen?

    Ich glaube, das Missverständnis kommt daher, weil einige am Ende so eine Art Stiftung Warentest für Spiele haben wollen. Steht am Ende was drunter und das haut auch so hin für alle. Nur ist sowas bei Spielen, Filmen, Büchern und weiteren Dingen, die man hochgradig subjektiv wahrnimmt, einfach nicht möglich.

    Ist alles richtig, aber das, was am Ende wirklich bewertet wird, ist es nicht.
    Nämlich Fun.

    Ein Game kann enorme technische Probleme haben, macht vlt. aber am Ende trotzdem richtig Laune - trotz allem. Ein anderes Game macht technisch alles richtig, macht aber trotzdem nur mäßig Spaß. Was bringt es also von objektiven Dingen (Technik) auf Subjektives (Spaß) zu schliessen? Sollte man deshalb Objektives weglassen? Nein, weil vlt. ein Leser, der sieht, dass das Ding hochgradig verbuggt ist, genau deswegen sich nicht darauf einlassen will. Möglicherweise ist da eine objektive Sache dabei, die so stark ins Gewicht fällt, dass der Tester in seinem Spaßerlebnis massiv darunter gelitten hat - das fließt dann wieder in die subjektive Spielspaßwertung ein. Umgekehrt funktioniert das aber nicht: Nur weil ein Tester keinen Bug gefunden hat, heisst es nicht, dass es keine gäbe oder dass er deswegen saumäßig viel Fun hatte.

    Ja, es ist nunmal so kompliziert, was kann ich dafür? :D

    Weil sie für einige schon etwas bedeuten, eine grobe Orientierung auf einen Blick.
    Weil man ohne sie den ganzen Text des Tests lesen und verstehen müsste und es absehbar wird, dass es keinen Monat dauert, bis eine riesige Masse an Usern sagen wird: "Nee, das ist mir too much, ich will kurz wissen, ob es gut ist.". Man kann es nicht jedem recht machen.

    Sehe ich nicht anders, schrieb ich auch - nur was bringt deine oder meine Sichtweise, wenn die Mehrheit das komplett anders sieht? Und das ist wohl der Fall.

    Doch, natürlich dürfen sie, schrieb ich doch, dass man eine andere Meinung haben kann.
    Worauf ich hinaus will, schrieb ich auch mehrmals:

    Einfach mal mit dem Gebashe von GameStar oder anderen aufhören. Man kann anderer Meinung sein, muss aber nicht dem Mag Ahnungslosigkeit oder Schlimmeres vorwerfen. Einfach mal aufhören Wunder zu erwarten, einfach mal den Test lesen, darüber nachdenken ob es was für einen selbst wäre. Darum geht's doch letztlich - oder nicht?
     
    Zuletzt bearbeitet: 8. Januar 2021
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  15. Fiesfee Mitmobsterin

    Fiesfee
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    Mir gehts dabei gar nicht um die Zahlenbewertung.
    Vielleicht liegt das auch nur am Format, welches etwas irreführend sein könnte: Der Test besteht aus den Beschreibungen und dann am Ende aus dem jeweiligen Fazit der (Haupt?)Tester.
    Durch dieses persönliche Fazit sehe ich den vorangegangenen Text als "möglichst objektive" Beschreibung der Spielinhalte.
    Und mich persönlich störte im Test nachdem ich es selbst gespielt hatte die Passage, dass CP2077 "ein Meisterwerk der Openworld-Kunst sei. In jeder erdenklichen Kategorie." Wenn ich das Spiel spiele sehe ich da eine hübsche, aber interaktionsarme und daher nur "zweckmäßige" (und bröckelige) Kulisse.
    Diese "Meisterwerks-Bezeichnung" dürfte dann gerne im persönlichen Fazit auftauchen (weil der/die jeweiligen Tester andere Prioritäten haben), aber ungern im halbwegs-objektivem Text. Denn in so manchen Kategorien ist diese OW nicht meisterlich. Obs den individuellen Spielspaß berührt ist eine andere Frage.
     
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  16. Yeager

    Yeager
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    Nick, kannst du mir bitte erklären, wie du darauf kommst, wenn ich vorher Folgendes schrieb:

     
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  17. Nick2000

    Nick2000
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    Puh. Viel Text. Auf alles kann und will ich nicht eingehen. Eigentlich auf kaum was. Denn meinen Hauptstandpunkt übergehst du ja erneut. Diese 100%-Subjektivität-Sichtweise hast scheinbar nur du. Die GameStar sieht das anders. Ich darf mal eben eben aus der Zeit der Einführung des neuen Wertungssystems zitieren:

    "Auch objektiv wollen wir nach wie vor sein. Okay, uns ist klar, dass es hundertprozentige Objektivität nicht geben kann. Unsere Tests werden immer noch von Menschen geschrieben, nicht von Robotern. NOCH nicht. Und Menschen sind immer ein wenig subjektiv. Aber wir wollen Spiele und Spieler immer fair behandeln. Fairness bedeutet beispielsweise, dass wir ein gutes Spiel nicht verteufeln, nur weil dem Tester ein bestimmter Aspekt persönlich missfällt. Wer Piraten nicht ausstehen kann, sollte ein gutes Piratenspiel trotzdem als gutes Spiel erkennen. Und wer die Piraten total dufte findet, muss noch lange nicht jedes Piratenspiel bejubeln, wenn es sich so spannend spielt wie Blinde Kuh ohne Augenbinde."

    Die GameStar selbst sieht also ihre Wertung eher objektiv als subjektiv. Heiko Klinge dazu:

    "Wir sagen eben nicht nur »Daumen hoch» oder »Daumen runter«, sondern liefern ein präzises und differenziertes Urteil. DASS uns ein Spiel gut gefällt, ist uns zu wenig. Wir wollen auf den ersten Blick deutlich machen, WIE gut uns ein Spiel gefällt."

    "Spielspass" wird also objektivierbar und absichtlich in ein "präzises und differenziertes" Korsett gezwungen. Damit die User auf einen Blick sehen, welche Qualität ein Spiel hat.

    Und zu den Diskussionen über die Wertungen:

    "Aber wissen Sie was? Diese Diskussionen finden wir super! Nur wenn über Spiele kontrovers diskutiert wird, können sie sich als Kulturmedium weiterentwickeln. Denn selbstverständlich fällt es auch EA und Dice auf, dass der internationale Wertungsschnitt von Battlefield zuletzt mit jedem Serienableger weiter gesunken ist. Dagegen werden sie etwas unternehmen. Ob das erfolgreich sein wird, steht freilich auf einem anderen Blatt. Wir können nichts weiter tun, als Publishern und Entwicklern klare Signale zu senden. Eine Wertungszahl ist das klarste Signal, das es gibt. Und auch wir können uns nur verbessern, wenn wir uns ständig der Diskussion mit unseren Lesern stellen. Um Fehler zu erkennen und entsprechend zu reagieren, wie zuletzt etwa bei der nachträglichen Aufwertung von Alien: Isolation."

    Also brauchst du die GameStar gar nicht in den Schutz nehmen, sie finden es super, wenn wir über ihre Wertungen diskutieren ;-)

    Und da auch du wieder meinst, die Cyberpunk-Wertung verteidigen zu müssen: Die ist mir schnurz. Schreibe ich jetzt zum wiederholten Male. Kann ich nix zu sagen. Will ich nix zu sagen. Habe ich nicht kritisiert. Und wenn es dir nur generell darum geht, das "Gebashe" zu kritisieren, bin ich ebenfalls der falsche Adressat (Aber der Ton macht die Musik, das stimmt natürlich). Aber ich meine eh, dass es dir um was anderes geht. Und dabei sind wir halt verschiedener Meinung. Aber das ist ja nicht schlimm ;-)
     
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  18. Yeager

    Yeager
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    Nein, tue ich nicht.
    Ich ging sogar detailliert auf ihn ein.



    Ist nur eine andere Art und Weise das auszudrücken, was ich schrieb. Objektiv sein will jeder, im Sinne von: "erzählt mir keinen Quatsch, will mich nicht manipulieren, kennt sich halbwegs aus und ist nicht gekauft". Aber objektiv im Wortsinne (erinnere dich an das Beispiel mit dem FlugSim) wird es trotzdem niemals werden - und das sagt der zweite Satz aus.



    Du verwechselst schon wieder die Begrifflichkeiten, auch wenn du mir nun Wortklauberei unterstellen wirst. Differenziert heißt nicht objektiv, sondern "nur" differenziert. Das bedeutet, dass viele Infos aus vielen Perspektiven betrachtet werden, damit es möglichst keine Einseitigkeit gibt. Das erhöht also die Wahrscheinlichkeit, dass andere sich darin wiederfinden. Objektivität bedeutet aber die Darstellung von Zusammenhängen, die so und nicht anders sind und das für jeden.

    Wenn ich dir sage, dass es in Berlin saumässig kalt ist, ist das subjektiv und undifferenziert. Wenn ich dir sage, dass es in Berlin gerade saumässig kalt ist, es gestern zwischenzeitig aber wärmer war, aber auch nicht überall und nicht den ganzen Tag lang, dann ist das einigermassen differenziert - aber trotzdem weiterhin subjektiv, denn jemand, der gerade aus der Antarktis rüber kommt, wird es hier unvorstellbar warm finden. Wenn ich dir jedoch sage, dass es in Berlin gerade 2 Grad Celsius sind, dann ist das objektiv - auch für den Forscher aus der Antarktis.

    Ich nehme nicht nur GameStar in Schutz, sondern jeden mit einer differenzierten Meinung.

    Seit Jahren schon beobachte ich eine stark polarisierte Schwarz-Weiss-Entwicklung in der Gamer-Community, die die Tendenz hat sich in zwei Lager aufzusplitten, die Hater und Fanboys. Paradebeispiel Star Citizen. Man muss als interessierter Zocker wichtige Infos mit der Lupe suchen, weil die einen alles in den Himmel loben, die anderen alles schlecht reden und beide meinen, den heiligen Gral gefunden zu haben. Dazwischen unfassbar viel völlig überflüssiges Geflame von beiden Seiten.

    Differenzierung, also genau das, was z.B. GameStar betreibt, genau das, was ich selbst betreibe, fällt hinten runter. Doch genau die ist wichtig, damit man mal ne Chance hat sich in dem Ganzen wieder zu finden. Sonst kann man es auch ganz lassen und braucht gar keine Meinungen von niemanden mehr.

    Irgendwie verstehst du mich nur so semi, ich weiß leider auch nicht woran das liegt und werde es auch nie erfahren, wenn du meine Fragen nicht beantwortest, siehe mein letzter Kommentar. Ich verteidige nix, schrieb das nur abrundend dazu und das Gebashe warf ich nicht dir vor, sondern beantwortete nur deine Frage, die du mir stelltest. Der Ton ist mir egal, bin hart im Nehmen und Austeilen. Da sind die Moderatoren hier ganz anders, was ich aber nicht schlecht finde, weil es die Wahrscheinlichkeit auf Differenziertes erhöht. Und ob wir wirklich verschiedener Meinung sind, kann ich nicht sagen, weil ich nicht weiss, ob du mich wirklich verstehst. Du scheinst dich in meinen Augen sehr stark fest zu beissen an diesem Objektivitäts-Dingens und kritisierst entsprechend die Wertungen als solche. Ich finde zumindest Zweiteres völlig okay, Ersteres eigentlich auch, nur denke ich, dass es am Ende an diesem Begriff des Objektiven liegt. Nur ist das Problem halt so, wie ich schrieb, auf Wertungen kann man schlecht verzichten, selbst dann nicht, wenn sie Probleme erzeugen.

    Sonst gäbe es sie schon lange nicht mehr, wären schon vor zig Jahren verschwunden.
    Denn so alt sind die Diskussionen auch, da ist CP77 nur ein Beispiel von unzähligen.
     
  19. Nick2000

    Nick2000
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    Nein, leider nicht. Ausnahmslos alles an Beitrag #330 ging an meinem Post vorbei (war aber richtig, trifft halt nur nicht den Punkt), dessen Anfang du auch nicht zitierst. Du verstehst mich nicht. Ich wies bereits darauf hin, dass ich Wertungen an sich ablehne (eben wegen der Subjektivität). Wenn man aber Wertungen nutzt und an alles eine Zahl klatscht und dabei sagt, dass das ganze objektiv gemeint ist (und das tun alle Spielemagazine), von "Urteilen" spricht und ab 85 und ab 90 Awards vergibt, Wertungskonferenzen abhält usw., dem ganzen also klar objektivierbare Komponente gibt (und eben nicht nur, wie du meinst, eine reine "Meinung" vergibt), dann ist dieses "Wertungsurteil" auch überprüfbar. Wegen der immer noch vorhandenen subjektiven Komponente nicht wie ein multiple-choice-Test, aber in gewissen Grenzen schon. Siehe mein Beispiel zu "Guilty Pleasures".

    Nein, das ist was komplett anderes. An keiner Stelle in den seitenlangen Begleittexten der GameStar zu der damaligen Einführung des neuen Wertungssystems oder im GameStar Kodex wirst du was finden, das sinngemäß aussagt: "Unsere Wertungen sind rein subjektiv und sollen nur als Orientierungshilfe dienen." An vielen Stellen wird aber von "differnzierten Analysen", von "Urteilen", oder von "Objektivität" usw. gesprochen. Es geht mir um die Expertise und den Anschein von Objektivität, die Redakteur*innen für sich in Anspruch nehmen (und ja auch dürfen). Der Satz "Okay, uns ist klar, dass es hundertprozentige Objektivität nicht geben kann." betont das sogar noch. "Hundertprozentig nicht. Aber so nah dran wir wir ist keiner."

    Der erste Teil von Post #331 hat keinen ersichtlichen Bezug zu meinem Standpunkt bzw. steht dazu in keinem Widerspruch.

    Nein. Auch alles was folgt, was sich ja nur mit der Cyberpunk-Wertung beschäftigt, widerspricht meinem Standpunkt nicht. Es geht nicht um vorher/nachher. Wenn ich Erkenntnisse, die erst später vorliegen, der GameStar-Wertung zum Zeitpunkt des Tests vorwerfen würde, wäre das natürlich unfair. Mache ich aber nicht. Nochmal: Es geht nicht darum, ob man die Userwertung von Steam oder Metacritic "vorher erwarten" konnte. Ob die 91 in Ordnung geht und ob die GameStar richtig liegt, war und ist nicht mein Thema, Herr Gott noch eins.

    Whataboutism. Und noch mal: Nirgendwo habe ich von der GameStar 100% Objektivität verlangt. Im Gegenteil, ich finde meine Meinung eigentlich richtig differenziert. Deine "100%-Subjektivität-Meinung" teile ich halt nur nicht.

    Nicht nach dem Selbstverständnis der GameStar. "Fun", das weiß die GameStar nämlich, lässt sich nicht "bewerten". Und zwar unabhängig vom Begriff "Spielspasswertung", denn das ist nur der Oberbegriff. Frag mal Michael Graf oder Heiko Klinge, ob sie nur den Spaß bewerten, den ein Titel ihnen persönlich macht.

    Weil du die subjektive Komponente der Wertung immer so betonst. Und das du andere Meinungen über die Wertung von Cyberpunk tolerierst, ist löblich. Setze ich aber irgendwie auch voraus und spricht ja nicht gegen meinen Standpunkt? Wenn ich dich aber falsch versteh und wir eigentlich einer Meinung sind, dann muss ich auf dem Schlauch stehen ;-)


    Zum Abschluss:

    Ich "verbeiße" mich nicht im Begriff Objektivität, das tust nach meinem Eindruck du. Es ist nicht möglich, dem Spielspaß eine objektive Wertung beizumessen. Das machen Spielejournalisten aber auch nicht, habe ich auch nie behauptet, der GameStar auch nie vorgeworfen, usw. Was aber geht, ist die handwerkliche Leistung, die hinter einem Spiel steckt, zu prüfen und darauf basierend eine Einschätzung der Qualität eines Spiels abzugeben. Und das nennt die GameStar dann "Urteil" oder "Spielspaßwertung". Und diese Prüfung der handwerklichen Leistung kann, genau wie die Frage, ob die darauf beruhende Einschätzung, also das "Urteil" nachvollziehbar ist, wiederum selbst Gegenstand einer Überprüfung sein. Wertungen der Fachpresse sind also in Grenzen objektivierbar. Das ist mein Standpunkt. Deiner ist wohl, dass das kein Gegenstand einer Überprüfung sein kann, weil eben zu 100% subjektiv. Und da sind wir halt anderer Meinung. Einfach nur zu sagen: "Lasst die GameStar in Ruhe, ist doch klar, dass das nur deren subjektive Meinung ist" greift aus meiner Sicht zu kurz und würde auch dem Selbstverständnis der GameStar nicht gerecht werden.
     
    Zuletzt bearbeitet: 8. Januar 2021
  20. Yeager

    Yeager
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    Nee, kann auch an mir liegen.
    Jetzt bin ich nämlich verwirrt und werde gleich nochmal in aller Ruhe deinen Kommentar lesen, geht gerade nicht :)
     
  21. Nick2000

    Nick2000
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    Kein Ding, lass dir Zeit, bin jetzt eh weg und werde erst am Montag wieder ins Forum schauen. Wochenende gehört der family Cheers! ;-)
     
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  22. Yeager

    Yeager
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    Also, wenn ich dich richtig verstehe, ist der Kernpunkt, um den es dir geht, das hier:

    Mit anderen Worten:
    Als Institution zu wirken, unser Urteil ist Gesetz.

    Richtig?

    Aber jetzt mal ehrlich, hast du wirklich erwartet, dass dort steht:

    "Hey, uns gibt es zwar schon seit über 20 Jahren, aber vor uns gab es schon welche, nach uns erst recht und wir sind nur eine von vielen, geben uns aber Mühe die Besten zu sein, was auch immer das heissen soll, wie jeder andere auch.

    Wir sind erfahrene Zocker, Noobs, die nicht mal nen geraden Satz hinkriegen und für die alles supertoll oder superscheiße ist, nehmen wir nicht, aber trotzdem sind wir natürlich nur Menschen. Wir recherchieren viel, gucken uns an, wie Dinge auf Leute wirken, wie der Markt auf Dinge reagiert, gucken, wie uns selbst die Dinge gefallen, diskutieren darüber, hauen uns zuweilen auch den Kopf ein, versuchen eine Gewichtung hin zu kriegen, die im Großen und Ganzen hinhaut, können aber gemessen an dem, was die Masse denkt und erst recht an dem, was Einzelne denken, völlig anders liegen. Wir können sogar meilenweit daneben liegen.

    Wir begründen viel, wir packen es auch in solche Sätze, dass es gerne gelesen wird, was nicht selbstverständlich ist seitdem das Internet boomte, die Printmedien überall an Land verlieren und die Anzeigenpreise fallen. Wir zerbrechen uns oft den Kopp, wie man nun das und dies sehen könnte, was es dazu noch zu sagen gäbe, ob wir nicht was übersehen haben, ob uns am Ende nicht der Strick daraus gedreht wird, wenn gerade Hardcore-Zocker irgendne Sache finden, die wir übersehen haben oder die wir ganz anders wahrnahmen und es dann heisst, wir würden nix können. Weil wozu macht man den Scheiß über zwei Jahrzehnte lang?

    Wenn es nach uns ginge, würden wohl einige von uns den Kram mit den Zahlen und allem Pipapo sein lassen, wäre nicht nur weniger Arbeit, sondern dann könnte man wirklich mal frei von der Leber schreiben. Aber wir haben unter anderem auch Leser, die so dermaßen doof sind (das dürfen wir halt nur nicht sagen, weil das nicht gerade kundenfreundlich ist), dass sie den Text nicht lesen, nix kapieren, trotzdem gleich mal die Keule rausholen. Alter, was wäre bloß los, wenn wir denen mal wirklich NUR unsere persönliche Meinung zu Game Trallala geigen würden? Am Ende würden sie sagen, was für nen Scheiß, wir wären doch völlig ungeeignet, weil wir ja doch sowieso nur testen würden, was uns persönlich Spass macht - und nicht zumindest einigen der Leser.

    Dann müssen wir uns im Forum (welcher Idiot kam auf die Idee so eins zu machen?) auch noch mit so Pseudo-Intellektuellen wie diesem komischen Yeager rumplagen, der eh alles besser weiss und Romane schreibt und einfach nur nervt. Am Ende hat er womöglich auch noch Recht und andere auch. Kann echt nerven, diese ganzen Nerds. Blöd nur, dass wir selbst welche sind und das die einzigen sind, die auch mal was schreiben, der Rest schweigt nur.

    Wir brauchen Klicks, so ist das nunmal im Internet, heisst aber nicht, dass wir Blödsinn schreiben, heisst nur, dass auch Überschriften sofort reizen müssen, da muss was Peppiges her, wie auch andere Journalisten schreiben wir "Stories". Nix Erfundenes und keinen Scheiß, aber man muss es auch lesen wollen, wie ne echte Story im Buch halt. Ist ne Kunst das hinzukriegen. Kriegste nicht hin, kriegste keine Kohle. Kriegste hin, dann wird dir irgendwas mit BILD an den Kopp geworfen. Jammern darfste aber nicht, weil ist doch Traumjob.

    So, damit ist das Wesentliche gesagt, nun habt uns gefälligst lieb, schließt nen PLUS-Abo ab und alle sind happy. Prost, auf die nächsten 20+ Jahre, hoffentlich."


    :D

    Wobei ... vielleicht wäre das nicht mal so eine schlechte Idee. ^^

    Ich lese die GS seit es sie gibt.
    Sie lag manchmal daneben. Ich hab mich manchmal geärgert über einzelne Sachen. Manchmal fasste ich mir an den Kopf. Manchmal dachte ich mir, Mann, das kann doch nicht sein, wie kann man das hier nur SO sehen?

    Aber wie oft lag sie nicht daneben? Wie oft habe ich nur genickt und mir gesagt, jo, stimmt schon so. Wie oft habe ich mir gedacht, cool, wirklich passende Formulierung für die Sache da gefunden. Wie oft dachte ich mir, nice, gut dass sie darüber schrieben, wäre echt an mir vorbei gegangen.

    Sie sind Menschen, Nick, genau wie du und ich.
    Das wird heute vielleicht zu schnell vergessen.

    Und was das hier angeht:


    .. würde ich nicht mal sagen, dass wir anderer Meinung sind. Soviel anders als du sehe ich das nicht, betrachte dabei nur andere Dinge:

    Du hast da zwei Dinge, Technik und Spielspaß. Beides kann zusammenhängen, muss es aber nicht. Spieler sind sehr verschieden und werden schnell sauer. Wenn du jetzt die Technik nur so am Rande erwähnst, als wäre sie nix, werden viele auf die Barrikaden gehen. Anderen ist es wieder weitestgehend zweitrangig, trotzdem würde die auch gerne wissen, ob das Ding nun völlig verbuggt ist. Aber du bist kein professioneller Beta-Tester und wenn, würde es den Test verzerren. Denn der Zocker zu Hause setzt sich ja auch nicht hin und sucht gezielt nach Bugs, sondern zockt einfach drauf los.

    Also, wie sollst du es jetzt machen? Das ist gar nicht so einfach zu sagen. Am Ende zählt die Gesamtwirkung, also letztlich dein Bauchgefühl. Hast du das Gefühl, dass das Game trotz der negativen (technischen) Dinge, die du gefunden hast, Spaß macht - oder nicht? Und wie bringst du die jetzt unter? Aus der Wertung rausnehmen, wäre irgendwie unfair gegenüber den Entwicklern, die saubere Arbeit liefern. Sie zu stark gewichtet mit rein zu nehmen, macht dich für den Otto Normalo Zocker unbrauchbar, weil der das Ganze ganz anders sieht. Also wie nun? Not easy.

    Und genauso sieht es mit den technischen Dingen sekundärer Art aus, also den Features. Der eine regt sich total darüber auf, dass die Polizei im Game nur kurz reagiert, schnell vergisst und alles unrealistisch wirkt. Das reisst ihn aus dem Weltfeeling raus, da kennt er Besseres, der versteht nicht, was zur Hölle daran nun ein Meisterwerk sein soll. Der andere hingegen stört sich kein bisschen daran oder freut sich sogar darüber, weil er eh keine Lebenssimulation erwartet hat oder wollte oder so vlt. auch mal Dinge in der Welt anstellen kann, die er bei hohem Realitätsgrad nicht könnte. Er will gar keine Realität, die hat er ja schon, er will jetzt zocken - in eine Welt abtauchen, die gezielt nicht real ist. Der Dritte im Bunde ist ein Genre-Neuling, hat keine Vergleichswerte und findet alles mega. Wenn du dem mit so krasser Detailkritik kämest, würde der sagen: "Was für Freaks, unbrauchbar für mich!" Wie willst das nun wieder für alle regeln und werten? Unbekannt.

    Auf die Wertung verzichten geht aus obigen Gründen aber auch wieder nicht. Tja - und nun? Das ist alles gar nicht so einfach, wie es auf den ersten Blick aussieht.
     
    Zuletzt bearbeitet: 8. Januar 2021
    Richie1982 gefällt das.
  23. Schau dir mal die 4P Wertung der DS Fassung von "Myst" an, 1% :hammer:
    Da läuft GAR NIX.

    Oder das Review hier :D
    https://www.youtube.com/watch?v=mrA1hJmu7RI
     
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  24. Yeager

    Yeager
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    Klar, mit ner anderen Philosophie wären sogar negative drin:
    Wenn das Spiel gar keinen Spaß macht (0) und dann noch zur Hälfte verbuggt ist, könnte man so auf -50 kommen :D
     
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  25. Wird schwer. Spiele die so schlecht sind das Sie die Skalaa ausnutzen sind so uninteressant das sich ein Test finanziell nicht lohnt.
     
  26. Yeager

    Yeager
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    Weiss nicht, Xiang. Extreme, auch negative, eigenen sich super, um Interesse (fürs Lesen) zu erzeugen.
    Angry Joe hat nicht gerade wenig Zugucker.
     
  27. amoc

    amoc
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    Es waren so einiges an Unfertige Spiele (auch AAA titeln) auf dem Markt. So weit ich weis, wurden die nicht verklagen und/oder so heftig kritisiert : WAS IST BEI CP77 ANDERS?
     
  28. Well

    Well
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    Was mich interessiert: Welche Lehren zieht GameStar aus der Geschichte? War das mit der notwendigen Abwertung einfach nur ein Unglueck, fuer das man nichts kann? Oder aendert man den Prozess, wenn man ein Spiel schnell testen muss, aber gleichzeitig weiss, dass es aufgrund Komplexitaet und Entwicklungshistorie unter Beobachtung steht?
     
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  29. amoc

    amoc
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    Hatten die auch so viele Klagen?
     
  30. Michael Graf GAMESTAR Mitarbeiter

    Michael Graf
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    Zum Hintergrund der Investorenklage erzählen wir auch etwas im Podcast.
     
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  31. Aydon_ger gesperrter Benutzer

    Aydon_ger
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    Eine gute, nicht respektlos gestellte Frage. Die sich mir auch stellt. Die aber leider hier kein Widerhall gefunden hat.

    Verbunden mit der Frage, warum solche Dinge:
    https://www.youtube.com/watch?v=gggy7kHGjH0
    nicht im Test aufgefallen sind. Oder wenn, warum sie dann nicht in der Wertung und im Fazit ihren Platz gefunden haben. Oder gab es diese Dinge in der Releaseversion nicht? Denn ich hatte sie, mir fielen sie beim Spiel höchst unangenehm auf.

    https://www.youtube.com/watch?v=bexA1Oolp0k
    Hier wird (auf englisch) auf sehr viel mehr als nur die NPCs eingegangen. Und darum zurück zur obigen Frage: gerade bei einem derart komplexen Spiel wie Cyberpunk 2077, welches für mich Potential hat, aber derzeit KEIN Spiel des Jahres, Meisterwerk oder schlicht über-90-Prozent Spiel ist, ist der Testprozess schwierig. Gibt es da Veränderungen? Sehr ihr Bedarf für Veränderungen?
     
  32. xeqqq gesperrter Benutzer

    xeqqq
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    Mir fällt es immer noch schwer nachzuvollziehen, wie ein Spiel, das von einem der Tester fast schon eine Kaufwarnung bekommen hat (Maurice empfiehlt das Spiel erst mal nicht zu kaufen) und auch Chefredakteur Heiko erst mal warten will bis „alles funktioniert“, an der 90er Marke kratzen kann?
     
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  33. Mitnick

    Mitnick
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    Diese Frage wurde jetzt an mehreren Stellen beantwortet, wir drehen uns im Kreis, bzw. nicht einmal das. Wir fangen immer wieder bei 0 an, deswegen bekommen wir (berechtigterweise) keine neue Antwort mehr hierauf von offizieller Seite. Genau diese Sache wurde des Öfteren dargestellt. Wenn du mit den Antworten nicht zufrieden bist (was absolut dein Recht ist) kann daran niemand etwas ändern. Die gleiche Frage immer wieder und wieder zu stellen ändert aber auch nichts an den Antworten.
    Da du nicht zufrieden zu sein scheinst: Lass uns uns doch darauf einigen, dass die Tester und du euch nicht einigen werdet bei dieser Sache. Das ist ok, nicht jede Diskussion kann so lange geführt werden, bis alle Teilnehmer einer übereinstimmenden Meinung sind. Dafür gibt es einfach viel zu viele unterschiedliche Meinungen und Blickwinkel. Auch das ist in Ordnung und sogar besser so, als wenn alle gleich geschaltet wären.
     
    Zuletzt bearbeitet: 18. Januar 2021
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  34. Michael Graf GAMESTAR Mitarbeiter

    Michael Graf
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    Korrekt, siehe Vaas aus Far Cry 3 ;)

    Die zuletzt gestellten Fragen wurden in diesem Thread bereits beantwortet. Wenn es keine neuen gibt, würden wir das Thema damit auf sich beruhen lassen.
     
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  35. xeqqq gesperrter Benutzer

    xeqqq
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    Ich habe mir den gesamten Thread durchgelesen. Auf den Punkt der Diskrepanz zwischen den Aussagen ausserhalb des Tests (keine Kaufempfehlung) und innerhalb des Tests und der Testwertung (eindeutige Kaufempfehlung) ist in keinster Weise eingegangen worden. Oder ich habe es mehrfach übersehen.
     
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  36. Nick2000

    Nick2000
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    Fragen nicht, aber eine Klarstellung: Was ich mit dem Thread anregen wollte, war eine Aufarbeitung des Debakels. Eine ersten Beitrag hat Jason Schreier jetzt geleistet. Scheint kein "primäres Konsolenproblem" gewesen zu sein. Vielleicht ändert ihr ja eure Meinung noch.

    Der Fairness halber: Den Podcast habe ich noch nicht gehört, bin gespannt drauf. Ich kriege aber schon wieder in meinem Feed die Plus-Podcasts nicht mehr. Alle paar Monate hört das auf, ohne dass ich irgendwas ändern würde. Wahrscheinlich eine Updateproblematik von Apple.
     
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  37. Michael Graf GAMESTAR Mitarbeiter

    Michael Graf
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    Ah, den wollte ich gerade erwähnen. Das muss an der Kombinationen aus Apple-App und unserem Feed liegen, das Problem haben leider auch andere User. Mit Overcast etwa funktioniert der Feed bei mir einwandfrei.

    Na dann: Heikos Zitat bezieht sich auf die Xbox Series X, Maurice spricht von seinem zweiten Durchlauf, für den er auf Patches warten möchte. Seine Empfehlung an Zuschauer, noch Patches abzuwarten, bezieht er deshalb auch vor allem auf Konsolenspieler - nachdem er zuvor ausführlich erklärt hat, was Cyberpunk 2077 zu einem Ausnahmespiel macht. Das ist keine Kaufwarnung.
     
    Zuletzt bearbeitet: 18. Januar 2021
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  38. xeqqq gesperrter Benutzer

    xeqqq
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    Das so nicht korrekt. Maurice Aussage bezieht sich generell auf Cyberpunk.
    https://www.youtube.com/watch?v=kkWGznadl6k
     
  39. Michael Graf GAMESTAR Mitarbeiter

    Michael Graf
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    Das war korrekt und bezog sich auf das Testvideo, in dem Maurice Cyberpunk 2077 auch als "Ausnahmespiel" bezeichnet.

    Im von dir verlinkten Video sagt Elena ja auch: Spielt möglichst die PC-Version und wartet bei der Konsolenversion noch ab. Maurice stimmt dieser Aussage zu und rät dann generell noch dazu, "ein paar Patches" abzuwarten, weil das Spiel durch die Patches auch auf dem PC besser wird. Was natürlich richtig ist, wir wollen ja nicht davon ausgehen sollten, dass die Updates das Spiel schlechter machen. Deshalb haben wir Cyberpunk schließlich abgewertet: Weil es im Release-Zustand leider keinen Platin-Award verdient hatte. Das entwertet - wie Maurice ebenfalls betont - aber nicht seine eigenen Aussagen aus dem Testvideo.
     
  40. xeqqq gesperrter Benutzer

    xeqqq
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    Korrekt, er sagt, dass man auf Grund des aktuellen Zustandes grundsätzlich noch warten sollte, er aber leider aus beruflichen Gründen dazu gezwungen war, das Spiel trotzdem schon im aktuellen "Status" spielen zu müssen (Bezug zur PC Version!). Und genau da ist der Widerspruch. Wieso sollte man jemandem empfehlen, ein Spiel, das ja bereits ein Ausnahmespiel sei, nicht zu spielen? Ich weiß warum, trotzdem ist es irgendwo etwas widersprüchlich.
     
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  41. Well

    Well
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    edit: Nevermind
     
    Zuletzt bearbeitet: 18. Januar 2021
  42. Michael Graf GAMESTAR Mitarbeiter

    Michael Graf
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    Das Spiel hat es verdient, dass ihr es fehlerfrei genießen könnt - was ja grundsätzlich für jedes Spiel gilt. Dennoch ist es schon jetzt ein Ausnahmespiel. Manchmal kommen diese beiden Dinge eben zusammen, siehe auch Skyrim oder GTA 4, das am Anfang auf dem PC auch alles andere als rund lief (Probleme mit Radeon-Karten etc.).
     
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