Irrer Schreibstil treibt GameStar-Fans in den Wahnsinn

Dieses Thema im Forum "Fragen an die Redaktion" wurde erstellt von King_of_Limbs, 10. April 2020.

  1. King_of_Limbs

    King_of_Limbs
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    Ich habe gerade einen guten alten Leserbrief (via Kontaktformular - nicht ganz so alt) an die Redaktion geschickt und würde den hier gern als offenen Brief zur Diskussion stellen. Vielleicht bin ich ja auch nach über 20 Jahren GameStar-Lesen einfach nicht mehr die Zielgruppe?

    +++

    Liebe Game-Star-Redaktion,

    kurze Frage: Ist das eine neue Strategie im Wording und der Textstruktur auf eurer Website oder nur eine unwillkürliche Entwicklung hin zum Klick-mich-Sprech? In letzter Zeit sind die Fakten zunehmend "wahnsinn" und "irre", gehen "steil", werden "gefeiert" oder sind "genial". Dazu kommen Strukturen, die "ein" oder "dieses" unglaubliche Feature oder "warum", "was" Fragen in der Headline aufwerfen, die ich dann im Text oder Video mit der Lupe suchen muss oder gar nicht erst finde.

    Versteht mich nicht falsch: Ich finde die Inhalte dahinter meist durchaus interessant. Komme mir aber durch die Form zunehmend - Verzeihung - verarscht vor. Ich will hier keine FAZ oder SZ lesen, ich mag/mochte die Mischung aus sachlich und abgedreht - der Stil von Sascha Penzhorn ist bswp. großartig - weil er aber auch nicht schreibt wie ein 12-Jähriger im MMO-Chat.

    GameStar ist morgens zum Kaffee eine meiner ersten Websites. Wenn ich mir beim Lesen aufgrund des aktuellen Trends zu Skandalisierung und Infantilisierung aber dumm vorkommen muss, werde ich das Plus-Abo leider kündigen.

    Über eine Antwort zur Absicht hinter dieser Entwicklung würde ich mich freuen.

    +++
    EDIT: Weil die Diskussion ja momentan recht prominent in Kommentaren und Forum ist (und auch der erste Kommentar darauf verwies), möchte ich klarstellen: Ich mache euch keine Clickbait-Vorwürfe. Ich hinterfrage "nur" den zunehmend schlechten Stil der Seite.
     
    Zuletzt bearbeitet: 10. April 2020
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  2. Berserkerkitten

    Berserkerkitten
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    Ich liebe dich, Baby!
     
  3. King_of_Limbs

    King_of_Limbs
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    Jein. Ich möchte mich von der Clickbait-Debatte lösen, da es mir um die Art der Aufbereitung der Informationen geht. Clickbait bildet m.M.n. eine Schnittmenge mit dem Thema Stil und ist auch ein großer Teil der Ursache, aber ich finde i.d.R. nicht, dass GS mich verleitet, Dinge zu klicken, die ich nicht lesen will. Ich würde die Newsinhalte, die ich hinter den schlechten Aufmachern und dem miesen Wording finde, meist schon gern lesen (habe die Inhalte oft auch in den Kommentaren als nicht uninteressant verteidigt) - aber möchte mir dabei nicht vorkommen, als würde mich der/die Autor*in für einen Volltrottel halten.

    Das Problem mit der Diskussion im verlinkten Thread ist, dass man sich da wunderbar in darüber verliert, welche Beispiele denn nun irreführend/Clickbait sind und welche nicht, wie man das definiert und wer wie was findet oder ob jemandem die Inhalte gefallen, ob das Journalismus ist. Diese Debatte ist viel zu schnell viel zu ausgefranst und am Ende steht Meinung gegen Meinung bei so vielen Themen.

    Ich wünsche mir einfach eine klare Aussage der Redaktion: Was ist euer stilistisches Manifesto - wohin geht die Reise und kann dann entscheiden: Möchte ich dabei sein.
     
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  4. Naun

    Naun
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    Ich schließe mich dem Threadersteller an und finde es ebenfalls sinnvoll, Stilfrage und Clickbait getrennt voneinander zu diskutieren. Clickbait ist eben ein konkreter Vorwurf der Irreführung, der meiner Meinung nach auch seltener zutrifft, als er in Kommentaren diskutiert wird. Der Schreibstil hingegen eine Geschmacksfrage.

    Mir stoßen jedenfalls zunehmend Artikel aufgrund ihrer Sprache auf. Da geht es einerseits um die Wortwahl, andererseits aber, wie vom TE oben geschrieben, um Überschriften, die sich an Satzkonstrukten orientieren, die ich eigentlich bislang eher von mir als unseriös (oder zumindest unattraktiv) eingeschätzten Seiten kenne, denen ich ansonsten hauptsächlich in Werbeverlinkerungen begegne. Merkmale dessen sind, wie schon im Startpost erwähnt, bspw. Überschriften im Stile von "Im Shooter gibt es eine irre Waffe & so bekommt ihr sie!" , "Warum Spiel X nicht perfekt ist und ihr es trotzdem unbedingt spielen müsst!" oder "Entwickler tweetet etwas und dann dreht Twitter am Rad". Das sind also häufig Bandwurmüberschriften mit einer direkten Ansprache der Leserschaft, mit teils langen "Und"-Konstruktionen sowie einer Wortwahl, die nicht unbedingt das böse "Clickbait" ist, aber trotzdem künstliche Erwartung erzeugt, die über das normale journalistische Interesse erregen hinausgeht. Ein konkretes Beispiel der letzten Wochen wäre der Artikel zu Medieval-Dynasty, dessen Überschrift glaube ich "verbindet alles, was ihr liebt!" beinhaltete. Abgesehen davon, dass die Überschrift wahrscheinlich völliger Quatsch ist, weil "wir" ja gar nicht alle das Gleiche lieben und Gamestar das vor allem nicht weiß, verstehe ich nicht, warum immer häufiger solche Direktansprachen in die Überschrift müssen.

    Man kann entgegen, dass die Artikel trotzdem die notwendigen Informationen enthalten - unabhängig davon, wie sie stilistisch sind. Und das ist eine völlig korrekte Aussage. (Unterhaltungs-)Journalismus ist in meinen Augen aber mehr als die Zusammenführung von Infos entlang eines austauschbaren Gerüsts aus ein paar Standardformulierungem und lauten Schlagwörtern. Der Grund, warum ich nicht gleich über Twitter & Co. die Ursprungsquellen lese, ist eigentlich, dass in einem guten Magazin die Informationen in einer Form aufbereitet werden, die es schafft, Inhalte mit redaktionellen Mitteln so zu formen, dass ein Text entsteht, der unterhaltsamer ist als der eigentliche Informationsgehalt. Wenn die sprachliche Entwicklung so weitergeht, fürchte ich aber, dass das häufiger nicht der Fall sein wird.

    Deswegen würde mich auch interessieren, warum sich (meinem Eindruck nach zunehmend) solch ein Stil findet. Findet die Redaktion das persönlich einfach attraktiver? Sind die Klickzahlen dadurch besser? Falls ja, dann ist es völlig legitim, so zu schreiben, auch wenn es einigen LeserInnen (wie mir) missfallen wird. Ich finde es jedoch schade; insbesondere, da ich Gamestar als Printmagazin, und später auch im Online-Bereich, immer als das Medium der deutschen Computerspielbranche empfunden habe, welches am ehesten einen Anspruch an attraktiven Journalismus erfüllt. Und ich befürchte, dass man sich dieses Alleinstellungsmerkmal zunehmend einreißt. Mein Plus-Abo würde ich mit Sicherheit nicht kündigen, da mir die Inhalte nach wie vor überwiegend gut gefallen, aber um da trotzdem mal eine Rückmeldung zu geben: Würde ich Gamestar noch nicht kennen und nur anhand der Website bewerten müssen, ob ich Geld für ein solches Abo ausgebe, dann würde ich das als Neukunde wahrscheinlich nicht tun - weil ich, größtenteils auch auf Basis des Stils, Qualität und Tiefgang nicht im ausreichenden Maße erwarten würde.

    Aber um das auch nochmal klar zu machen: Die meisten Artikel finde ich stilistisch nach wie vor in Ordnung, manchmal auch noch gut. Bei anderen Webseiten aus dem Spielebereich sieht es viel schlimmer aus. Ich fürchte nur, dass man sich zukünftig da noch mehr angleicht.
     
  5. TheVG

    TheVG
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    Man kann es der Redaktion nicht verübeln, wenn sie im Moment ein bisschen Stylehopping betreibt. Man muss ja schon im Generationensprech ansetzen, weil da plötzlich die Alteingesessenen mit jungen Gamern zusammentrifft. Wenn jetzt EIN Portal alle Generationen ansprechen will, dann wird es mitunter etwas sprunghaft, entweder eine Schreibe zu entwickeln, die alle anspricht oder von Artikel zu Artikel unterschiedlichen Stil zu pflegen. Du kannst jedenfalls einem jungen Gamer nur schlecht einen Feuilleton-Stil unterjubeln und die Alten pauschal mit flapsiger Sprache ködern, die sie teils gar nicht mehr verstehen. Die Übertreibungen - nun, da lässt sich ebenfalls darüber streiten, wobei mir persönlich es besser gefällt, wenn es Kolumnen sind und die persönliche Note einer Person einfließen darf. Nüchterne News, da sehe ich das kritischer, weil die Gefahr besteht, man schreibt nur die Verkündungen der Publisher/Entwickler nach, die sowieso alles als toll anpreisen (was verständlich ist). Dafür müssen Medien aber als Mülltrenner fungieren und das nicht ungefiltert nachplappern.
     
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  6. Heiko Klinge Chefredakteur Mitarbeiter

    Heiko Klinge
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    Redaktion GameStar
    Hallo zusammen,

    vielleicht helfen euch zwei Zitate bei der Einordnung:

    1. "Kein Clickbait: Unsere Überschriften sollen spannend sein und neugierig auf den Artikel machen. Aber der Artikel muss das einhalten, was die Überschrift versprochen hat." - aus dem GameStar-Kodex
    2. "Für unsere Meldungen ist es äußerst wichtig, dass wir einen spannenden Blickwinkel (Spin, Service, Story) finden. Das soll heißen, wir vermitteln nicht nur eine faktische Information, sondern erzählen eine Geschichte, die für den Leser auch dann spannend ist, wenn ihm das jeweilige Spiel/Thema eigentlich fremd ist." - aus unserem internen GameStar-Styleguide

    Und außerdem würde ich euch bitten, mal - falls vorhanden - auf die Cover eurer alten GameStar-Ausgaben zu schauen. Dort waren die Headlines zu großen Teilen noch deutlich aggressiver und "verkaufender" als es jetzt auf der Website der Fall ist. Im Heft – da bin ich bei euch – waren sie dann ein Stück nüchterner, was halt auch schlicht daran lag, dass unser Kunde uns dann schon bezahlt hatte.

    Je mehr die User über Google (aktuell circa 66%), via Mobile (ca. 70%) und je seltener sie über die Startseite zu unseren Inhalten gelangen (beides Trends, die sich nicht mehr aufhalten lassen) und umso vielfältiger der Spielemarkt, umso wichtiger wird es für eine Website der Größe von GameStar, dass die Headlines auch dann interessant sind, wenn man noch nie etwas vom entsprechenden Spiel gehört hat und/oder es einen vielleicht "eigentlich" gar nicht so sehr interessiert. Wenn wir einen Artikel über "Builders of Egypt" schreiben, reicht es eben nicht mehr, nur diejenigen anzusprechen, die den Titel kennen. Sondern wir müssen Headline und Ticker so gestalten, dass es so viele User wie möglich interessiert - egal ob sie über über die Homepage zu uns kommen oder via Google nach Infos zu Aufbauspielen suchen.

    Interesse generiert man unter anderem über ein Informationsversprechen, über Vergleiche, aber eben auch stark über Emotionen. Für uns entscheidend ist, dass der Leser nach dem Konsumieren des Inhalts das gute Gefühl hat, dass ihm der Inhalt genau das geliefert hat (Information, Unterhaltung etc.), was ihm durch die Headline versprochen wurde. Und dieser Anspruch wird sich auch nicht ändern, zumindest nicht solange ich Chefredakteur bin.

    Ja, das gelingt uns nicht immer wie gewünscht, ich finde aber schon, dass wir hier insgesamt eine recht gute Balance aus "neugierig machen" und seriöser Informationsvermittlung finden.
     
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  7. Lurtz lost

    Lurtz
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    Also erstmal trennen alte Leser und junge Leser hier meist gerade mal eine Generation. Und auch wenn es sicher sprachliche Unterschiede gibt, man verkauft die Jungen für ganz schön blöd wenn man so tut als hätten nichtssagende Unsinn-Überschriften wie Cyberpunk 2077 muss vor Release noch eine Hürde nehmen, doch das wird schwer auch nur das Geringste mit dem Alter zu tun. Da werden irgendwelche medien-psychologischen Konzepte von wahrscheinlich unzureichend ausgebildeten Freelancern angewendet, um zu versuchen Massen zu manipulieren und zu Klicks zu bewegen.

    Ich weiß nicht mal was man bei Google eingeben muss, um auf diese Überschriften zu stoßen, wenn ich nach Cyberpunk 2077 Release ohne Gamestar suche, kriege ich jedenfalls nicht solche Sinnlos-Überschriften angezeigt. Und auf der Website direkt wird der Effekt ja noch geringer sein, wenn es um Google und Mobile geht.

    Ironischerweise sind die Überschriften emotionaler Kolumnen oft auch deutlich passender als dieses Verpacken eigentlich nüchterner News in effekhascherische Newstitel. Squadron 42 ist für den Erfolg von Star Citizen längst egal, damit habe ich null Probleme und da weiß ich auch so ungefähr au was ich klicke.
     
  8. Heiko Klinge Chefredakteur Mitarbeiter

    Heiko Klinge
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    "Wahrscheinlich unzureichend ausgebildeten Freelancern" / "Ich weiß nicht mal was man bei Google eingeben muss"

    Es ist schwer für mich, auf dieser Ebene zu argumentieren. Du weiß nicht, wie wir arbeiten. Du weißt nicht, wie wir unsere Freien Mitarbeiter ausbilden. Und deine Äußerungen legen zumindest nah, dass du zumindest nicht viel über Suchmaschinenoptimierung weißt. Denn just bei deinem Cyberpunk-Beispiel ist GameStar sehr erfolgreich gewesen, sowohl organisch als auch über Google Discover und via Newsbox. Und ja, auch auf der Homepage.

    Unsere Freelancer werden anders als bei vielen Wettbewerbern nicht nach Veröffentlichungen, sondern nach Arbeitsstunden bezahlt. Sie haben den Zugriff auf die gleichen Tools wie die Festangestellten, nehmen täglich an unseren Meetings teil. Wir haben einen separaten Schulungs-Kanal in Teams, veranstalten regelmäßig Workshops und jeder Freelancer wird regelmäßig im 1:1 aus- und weitergebildet. Kannst du freilich alles nicht wissen, aber dann solltest du auch nicht mutmaßen.

    Es ist völlig legitim zu sagen, dass dir diese Überschrift nicht gefällt oder zu kritisieren, dass die News für dich das Informationsversprechen der Headline nicht einhält. Was ich in dem Fall tatsächlich auch anders aussehen würde. Aber man muss ja auch nicht immer einer Meinung sein. Zu mutmaßen oder uns Kompetenzen abzusprechen, finde ich hingegen schwierig.

    Fakt ist, dass wir im März mit 12,4 Millionen Sitzungen einen neuen Reichweitenrekord zu verzeichnen hatten (seit Analytics-Aufzeichnungsbeginn in 2015). Es ist also schon recht erfolgreich, was wir tun. Nein, ich bin nicht mit jeder Überschrift happy. Genauso wenig mit jedem Artikel oder mit jeder Wertung. Aber das ist kein neues Phänomen, sondern ein Dauerzustand seit dem 28.11.2000 (mein erster Arbeitstag bei GameStar) und völlig normal, wenn man sich zu 100% mit seinem Job identifiziert und sich gemeinsam mit dem Team ständig weiterentwickeln will und muss.
     
  9. King_of_Limbs

    King_of_Limbs
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    Hier möchte ich kurz den Vorredner zumindest soweit entlasten, als dass niemand viel über Suchmaschinenoptimierung weiß. Ich arbeite seit vielen Jahren in der Agenturbranche und schätze SEO zu weiten Teilen als alchemistisches Verfahren ein, bei dem einfach noch niemand Googles Formeln gefunden hat ;)

    Unabhängig davon, danke, Heiko, für deine Antworten. Wie gesagt, es ging mir nicht darum, euch Clickbait vorzuwerfen, sondern die aktuelle Entwicklung in Sachen Stil/Wording zu hinterfragen. Dabei glaube ich auch nicht, dass es im Hinblick auf Klickzahlen sein muss, ins Teamspeakwörterbuch 2019/20 zu greifen. Eine Stichprobe in der Google-Newssuche führt mich bspw. bei Valorant vor allem zu sachlichen Headlines sowohl auf GS als auch auf anderen Seiten. Die kann man durchaus auch jungen Lesern, Casual Gamern und Quersurfern zumuten. Ich steh auf Geschichten erzählen, ich mag Texte, die mich mit Annekdoten, Vergleichen und Emotionen abholen. Ich mag nur nicht, wenn sie sich in ihrer Wortwahl zu weit an einem angenommenen Unten orientieren. Als ich anfing GS zu lesen, irgendwann Ende der 90er wurde ich da noch gesiezt - ich bin euch dankbar, dass das nicht mehr der Fall ist :D - hatte aber immer, auch noch bis vor wenigen Monaten das Gefühl, dass ich bei GS von Fachleuten mit Infos versorgt werde. Fachleute, die trotzdem cool und am Puls der Zeit sind, aber halt auch nicht mit dem umgedrehten Basecap und dem Skateboard aufm Rücken versuchen, sich unerkannt unter 14 Jährige zu mischen.

    tl;dr: Stil ist Geschmackssache und wenn ihr als Redaktion glücklich seid, die Leserzahlen stimmen, dann gibt's keinen logischen Grund, warum euer Kurs falsch sein sollte. Ich habe hiermit meinen Unmut ausgedrückt, nicht dass irgendwann jemand sagt, gab ja keine Gegenstimmen ;)

    Nachtrag: In den heutigen News ist übrigens bislang keine einzige Headline, an der ich etwas auszusetzen hätte. Gibt solche Tage und auch solche. Auf mehr solche!
     
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  10. Ich glaub vielen Leuten ist garnicht klar was alles getrackt wird. Da bringt deine Stichprobe absolut garnichts wenn die GS gleichzeitig einen A-B Test fährt und die Überschrift die hier kritisiert wird 30% mehr Klicks aus Google erzeugt. Es ist egal was die Leute suchen um die News zu sehen. Es zählt nur das Sie den Artikel finden.
     
  11. Lurtz lost

    Lurtz
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    Das ist einerseits schön, andererseits aber auch irgendwie traurig, wenn man das Endergebnis sieht, das dann offensichtlich wirklich genau so beabsichtigt ist.

    Wobei ihr es uns auch nicht übel nehmen könnt, wenn man als Leser zeitweise verwirrt zurück gelassen wird.

    Es gibt zB immer wieder Artikel, die dann doch zurückgezogen werden, meist wird dann eine "vergessene Kontrolle durch einen internen Gegenleser" als Grund genannt. Die genaue Differenzierung ist schwer erkennbar, bei der Menge an grenzwertigen Headlines, die mittlerweile kursieren. Ebenso wenn zB News veröffentlicht werden, wo der Autor selbst Genervtheit von der GTA VI-Spekulationsspirale durchblicken lässt, nur um keine 48 Stunden später die nächste News zu schreiben, wo irgendein Reddit-Gerüchte-Circlejerk kommentiert wird.

    Verzeih mir, aber da verliert man als Leser echt den Kompass, wo für euch abseits von Klickzahlen eigentlich Grenzen liegen und wo nicht.

    Natürlich kannst du das anders sehen, die Überschrift hat ja eben keine Aussage, das ist genau die Kritik an dieser spezifischen Überschrift. In dem Fall verrät ironischerweise selbst die URL mehr über den Artikelinhalt, als die für Menschen hinterlegte Überschrift.

    Nichts für ungut Heiko, danke für dein Statement, aber das geht ziemlich am eigentlich Anliegen vorbei. Wir oder wenigstens ich zweifle hier nicht euren wirtschaftlichen Erfolg an, den ich aufgrund ungleicher Datenbasis auch gar nicht beurteilen kann. Insofern sorry für den flapsigen Satz mit den Freelancern, das kann ich in der Tat nicht beurteilen, auf welcher Grundlage eure Freelancer arbeiten.
    Ich zweifle als Leser aber dennoch die journalistische Qualität bestimmter Newstiteln und -Kategorien an und inwiefern sie tatsächlich mit eurem Kodex vereinbar sind, vor allem wenn man ihn als ideele Grundlage eures Arbeitens begreift, nicht als unbequemes Dokument, an dem man in der Realität versucht möglichst verdeckt daran vorbei zu arbeiten. Mir ist klar, dass du das anders sehen wirst und musst, aber das ist meine Außenperspektive darauf.
    Ihr habt auch weiterhin gewisse Widersprüche nicht aufgelöst, zB wie es sein kann, dass du als Chefredakteur für Gamepro dort keinen Kodex etabliert hast und die News da qualitativ auch nochmal weit düsterer aussehen. Ich halte es für unmöglich, das einfach klinisch in zwei Produkte zu trennen, immerhin sind ein gutes Stück weit die gleichen Personen daran beteiligt.

    Das Argumentieren mit euren Zahlen ist unter deiner Ägide wirklich extrem geworden. Dabei ist Beliebtheit erstmal überhaupt kein Argument für Qualität, sonst existierten Seiten wie Der Westen gar nicht erst.
    Solange die Zahlen stimmen, wird es gemacht, das erinnert fatalerweise auch noch stark an die Praktiken der Industrie, über die ihr berichtet, mit Auswüchsen wie Lootboxen und Co. (wo gerade du und Michael Graf ja auch gerne mit der wirtschaftlichen Notwendigkeit argumentieren). Die Ehrlichkeit ehrt euch ein Stück weit und der Erfolg sei euch gegönnt, aber was meine Ansprüche an ein verbrauchergerichtetes Magazin angeht, könnte mir das egaler nicht sein. Und auch als Kunde ist es mir erstmal egal.

    Natürlich müsst ihr sicherstellen, dass die Wirtschaftlichkeit gewahrt bleibt, aber wie ihr das genau erreicht kann mir als Kunde letztlich egal sein und will ich in der Form auch gar nicht so genau wissen. Deshalb finde ich diese datengetriebene Argumentation in der Diskussion geradezu deplaziert. Es muss doch hoffentlich noch andere Gründe geben, wieso ihr eure Inhalte so schreibt, nicht nur den Analytics-Altar?

    Habt ihr eigentlich Zahlen wie viele Adblocker auch eure Analytics blocken? Es gibt ja mittlerweile so einige Adblocker, die auch Analytics blocken oder das sehr leicht zuschaltbar machen, selbst einige Browser können das mittlerweile blocken.
    Nutzt ihr für Plus-Inhalte irgendwelche internen Instrumente oder wird die Beliebtheit da auch mit einem Tracker gemessen?
     
  12. Meine persönliche Meinung zum Thema Adblocker:

    Menschen die Adblocker nutzen sollten im vornherein rausgefiltert werden. Die Meinung solcher Personen ist irrelevant. Ganz einfach. Relevant ist ausschließlich zahlende Kundschaft.
     
  13. Husky666 Mit Schleife

    Husky666
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    Das würd bedeuten das wir einen Einheitsgeschmack hätten, und den will jetzt wirklich keiner

    Mir ist zudem seit Monaten kein beispiel aufgefallen wofür ich unbedingt einen Thread aufmachen müsste.

    Und interessante und spannende Texte schreiben ist unglaublich schwierig. Ich hab mal für ein Hobbymagazin geschrieben (von dem es Leider nur 2. Ausgaben gab) bis man erstmal im "flow" drin war, und dann auch noch alles danach 3x durchkorrigieren damit man nicht 3x schreibt wie dämlich das Xen Leveldesign ist :ugly: Und Überschriften erst recht. Den ganzen Text spannend in 8-12 Wörter zu quetschen, wobei ein durchschnittlicher Satz 16 Wörter enthält. Das dies manchmal nicht dem eigenen Geschmack entspricht ist doch wohl klar

    Ich zahle indem ich das Heft kaufe und dort die gleichen Artikel sehe und natürlich sind wir Heftkäufer relevant...

    Und immer wenn jemand über Plus nöhlt das er Artikel XY nicht lesen kann, erwäge ich einen Plus Account anzulegen, irgendwann hat Gamestar mich da auch
     
  14. Shek

    Shek
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  15. Dimitry Halley Mitarbeiter

    Dimitry Halley
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    Weil dort eine Assassin's-Creed-Themenwoche ist. Gab es auch schon zu GTA und Pokémon :)
     
  16. Dann brauchst du dich ja nicht angesprochen fühlen. Und ich glaub alle Plus Artikel landen such im Heft. Zumindest ist der gsnze Half Life Alyx Part glaub ich dabei.
     
  17. Husky666 Mit Schleife

    Husky666
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    Nicht alle allerdings.

    Jedenfalls bietet Plus echten Mehrwert nicht wie z.b. bei RP-Online die einfach die 0815 Artikel hinter die Paywall pappen. etwas umgeschriebene Polizeimeldungen z.b.
     
  18. Shek

    Shek
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    Sollte ich das nicht irgendwo auf der Seite sehen? Oder in der Überschrift? :hmm:
     
  19. Lurtz lost

    Lurtz
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    Da machst du es dir etwas einfach. Ich frage unter anderem weil allein die Firefox Tracking Protection Google Analytics blockt und es mich interessieren würde ob meine Klicks auf Plus-Artikel damit aus der Statistik fallen.
     
  20. Balthamel Kam, sah, siegte.

    Balthamel
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    Anfang der Woche stand es auf der Seite. Man könnte die Themenwoche sicher auf der Startseite irgendwie prominenter präsentieren.
     
  21. Ludwig

    Ludwig
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    Das mag jetzt ein wenig kleinkariert klingen, aber ich habe mich neulich über den "Geheimtipps"-Artikel geärgert.
    Alle vorgestellten Spiele waren nicht "geheim". Sie wurden alle schon vor längerem angekündigt, sie haben eine Website, es gibt Trailer und Bilder, etc...
    Gamestar tut in der Überschrift so, als würden sie uns Geheimnisse verraten, obwohl jeder weiss dass das nicht stimmt. Ich komme mir schon bei solchen Überschriften ein klein wenig verarscht vor.

    Aber vielleicht ist es wirklich etwas kleinkariert. Als Journalist hat man es auch nicht immer leicht sich immer wieder neue Formulierungen auszudenken, und greift dann auf solche Floskeln zurück.
     
  22. :hammer:

    Dazu fehlen mir jetzt echt die Worte.
     
  23. Ludwig

    Ludwig
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    Ja, grundsätzlich hast Du recht. Mir ging es ja nur um die Floskel. Über die meisten dieser Spiele gab es es ja bereits Newsartikel, also sind sie nicht "geheim". Aber nicht jeder liest hier und anderswo regelmässig die News, von daher haben solche Artikel schon ihre Berechtigung.
     
  24. firreface

    firreface
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    registriert seit 2016, beiträge seitdem <10 :confused:

    checke auch deinen thread nicht wirklich.....suche dir ein vernünftiges hobby wo du dich auslassen kannst.....das was du ansprichst ist nix neues (nicht nur bei der gs)
     
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  25. Umgangssprache: Sprache, die im täglichen Umgang mit anderen Menschen verwendet wird; nicht der Standardsprache entsprechende, aber weitgehend akzeptierte, meist gesprochene überregionale Sprache
     
  26. Berserkerkitten

    Berserkerkitten
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    Echt ey, wie kann es jemand wagen, nur wenige Posts zu haben und Kritik vernünftig und sachlich zu äußern? Geht gar nicht!
     
  27. Lurtz lost

    Lurtz
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    Im GSPB ist das immer suspekt :wahn:
     
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  28. skydragon316

    skydragon316
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    Wenn man über Stil und Wortwahl bei der GameStar spricht, muss man sich, eben auch klar machen, dass nicht jeder Schreiber den eigenen Geschmack trifft. Es gibt Autoren, die ich lieber lese und bei manchen bekomme ich innerlich Aggressionen.

    Wenn zum Beispiel Michael Graf (leider viel zu selten) oder Peter Barthge etwas schreiben, gerade längere Texte, dann liest sich das für mich sehr angenehm, und ich lese sogar mal Artikel, über Spiele die mich eigentlich weniger interessieren. Bei Michael Herold nehme ich es als deutlich anstengender war, die Artikel zu lesen. Das hat aber nichts mit persönlicher Sympathie dem Schreiber gegenüber zu tun, sondern entspricht einfach einer rein subjektiven Wahrnehmung. Da springe ich dann eben doch oft aus dem Artikel heraus, wenn es nicht mein Thema ist. Genauso bei Dimi.

    Ich muss aber auch sagen, dass dies jammern auf höchstem Niveau bei mir ist. Ich würde jetzt keinen GS-Redakteur als unlesbar einstufen. Aber bei manchen lese ich eben nur die 'thematisch' interessanten Artikel und bei manchen kann ich auch gerne über Themen lesen, die mich nicht so sehr interessieren. Lieblinge hat jeder. Geschmäcker sind verschieden und das sollte man auch respektieren.

    Natürlich ist es schade, dass mit der Zeit auch die lieb gewonnen Redakteure 'Karriere machen', die Zeitschrift verlassen oder aus anderen Gründen, weil zum Beispiel die Aufgabengebiete wechseln, nicht mehr so viel selbst schreiben. Das Heiko zum Beispiel nicht mehr testet finde ich schon schade. Auf der anderen Seite zeigt dies aber auch, dass sich eben alles immer im Wandel befindet. Und wir haben ja zum Glück aktuell so ein Überangebot an medialen Inhalten, dass es sehr einfach ist, sich selbst die Rosinen rauszupicken, die man mag. Man muss nicht die ganze Gamestar toll finden, sondern einfach lernen, das Gamestar eine Plattform unter vielen ist, die uns ein großes Buffet an Inhalten zusammenstellen, und wir einfach frei wählen dürfen, was uns konveniert.

    Persönlich freut es mich tatsächlich, dass es in der GameStar in der Zwischenzeit sehr unterschiedliche Stile gibt. Nicht jeder ist meiner, aber ich schätze die Auswahl. Und wie gesagt, das Niveau ist generell hoch, selbst bei denen, die ich nicht so ganz meinen Geschmack treffen.
     
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  29. Peter Bathge Mitarbeiter

    Peter Bathge
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    Fürth
    Ich hab doch gar keinen Barrrrt! :(
     
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  30. skydragon316

    skydragon316
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    Das dachte man beim Kollegen Graf auch mal.

    Aber es sei Euch versichert, die korrekte Schreibung Eures werten Namens werde ich nach dem heutigen Tage fehlerfrei beherrschen.
     
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