Sie werden ja so schnell groß!
Als der damalige Xbox-Chef Don Mattrick Ende Mai 2013 per Livestream die Xbox One vorstellt, sitze nicht nur ich ungläubig vor dem Monitor. Always on, Gebrauchtspiel-Sperre, Kinect-Zwang, TV-Fokus – ist der Mann irre? Doofe Xbox! Ein Glück, dass sich Mattrick nach dem PR-Debakel nicht mehr lange halten kann und vom deutlich »vernünftigeren« Phil Spencer ersetzt wird. Der gute Phil hat schließlich Ahnung von Spielen und ist genau der richtige Mann dafür. Super Xbox!
Das gilt erst recht, als Microsoft bekannt gibt, künftig alle hauseigenen Spiele wie Quantum Break, Gears of War 4 oder Forza Horizon 3 zeitgleich auf Konsole und PC zu veröffentlichen. Nach einer langen Zeit der Lippenbekenntnisse kümmert sich Microsoft endlich wieder richtig um den PC? Klingt klasse, doch nicht bei allen Titeln ist die Umsetzung gelungen, obendrein braucht man unbedingt Windows 10. Zudem sind die Windows-Fassungen im Vergleich zu anderen PC-Spielen unverhältnismäßig teuer – Konsolenpreise eben. Doofe Xbox!
Immerhin ist Windows 10 und seine Xbox-Kompatibilität aber ein Beleg dafür, dass sich Microsoft wieder mehr um die Spieler kümmern will. Und, ganz nebenbei, seine Spielerbasis vergrößern, weil die Xbox One der PlayStation 4 in Sachen Verkaufszahlen weiter hinterherhinkt. Laut dem Alienware-Mitgründer Frank Azor ist die neue PC-spielerfreundliche Ausrichtung von Microsoft indirekt sogar für das Siechtum der Steam Machines verantwortlich. Denn die sollten ja ebenfalls die PC-Spiele auf den Fernseher holen – eine Plattform-Verschmelzung, die Microsoft nun aktiv vorantreibt.
Auf eigenen Füßen
Mit nunmehr 15 Jahren hat die Xbox-Plattform ihre schlimmsten Pubertätsjahre hoffentlich hinter sich und wird langsam erwachsen. Die Kinect-Knabenblütenträume sind begraben und offenbar einer realistischeren Einschätzung des Spielemarktes und vor allem des übermächtigen Konkurrenten Sony gewichen. Kurz: Die Xbox ist aus dem Gröbsten raus. Meine anfänglichen Hoffnungen vom Zusammenwachsten von Konsole und PC haben sich zwar nicht zu 100 Prozent bewahrheitet.
Aber immerhin ist die Xbox One nach den Prozessor-Experimenten der Xbox 360 wieder näher an den PC gerückt. Und langsam, ganz langsam kommen wir an den Punkt, mit dem viele Spieler bereits bei der allerersten Xbox gerechnet haben. Wie sich diese Nähe in den nächsten Jahren auswirken und hoffentlich für PC-Spieler auszahlen wird, zeigt vielleicht schon 2017 die neue Konsolengeneration Project Scorpio. Bis dahin: Alles Gute, super Xbox! Und erspare mir doch bitte in den nächsten 15 Jahren diese Achterbahnfahrt.
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