Nach dem düsteren Max Payne vor mittlerweile schon einigen Jahren entführen uns die Entwickler von Remedy jetzt in die Welt von Alan Wake. Und die ist nur auf den ersten Blick hell und freundlich … Bright Falls, der Schauplatz von Alan Wake, könnte ein unglaublich schönes Städtchen sein: Der kleine Küstenort liegt idyllisch an einer zerklüfteten Landzunge, über dem Meer ziehen Möwen laut schreiend ihre Bahnen, im Hintergrund zeichnet sich ein wunderbares Bergpanorama ab. Ein perfekter Ort also, um mal die Seele baumeln zu lassen, neue Energie zu tanken und auf andere Ideen zu kommen. Letztere hat Hauptdarsteller Alan Wake nämlich dringend nötig: Der einst erfolgreiche Schriftsteller hat seit einiger Zeit nichts mehr Anständiges zu Papier gebracht, ein kurzer Trip mit seiner Frau nach Bright Falls soll ihn auf andere Gedanken und so den Funken für eine neue Geschichte bringen.
Was als kreativer Tritt in den Hintern gedacht war, entpuppt sich aber schnell als Einbahnstrasse in den Wahnsinn: Bright Falls wird von einer dunklen Macht überrannt, die fast alle Bewohner in rasende Dämonen verwandelt. Alan ist nun auf der Flucht. Und auf der Suche: Noch bevor sich der Tag für immer verdunkelt, macht der schlappe Autor ein kleines Nickerchen in der Miethütte. Als er aufwacht, fehlt von seiner Frau jede Spur. Bevor Alan also aus Bright Falls verschwinden kann, muss erst noch die Gattin eingepackt werden.
Episoden und Technik
Alan Wake ist wie eine Fernsehserie aufgebaut: Es gibt mehrere Episoden (ähnlich einer Staffel), immer begleitet von kleinen Trennern und Rückblicken, wie man sie zum Beispiel aus »Lost« kennt. Zu Beginn wird Ihnen erst einmal Bright Falls samt der schrulligen Bevölkerung vorgestellt: Während ihre Frau im Städtchen noch einige Besorgungen erledigt, sollen Sie im Café den Schlüssel für Ihre Ferienhütte holen. Hier plaudern Sie erst einmal mit der Bedienung, schmeißen eine Münze in die Jukebox und treffen dann bereits auf die die erste rätselhafte Erscheinung: Eine Frau, die Sie eindringlich warnt, niemals in die Dunkelheit zu gehen. Ansonsten könne es sein, dass man nie mehr wieder das Licht des Tages erblickt. Alan tut diese Bemerkung als ländlichen Aberglauben ab, ohne zu wissen, was noch auf ihn wartet.
Beachtenswert: die fantastischen Lichteffekte im Café: Die Sonne malt gleißende Flecke auf den Boden, kleine Staubkörner tanzen durch die Luft. Durch die Scheiben ist das Meerpanorama zu sehen, Bäume und Pflanzen wiegen sich im Wind. Auch die Besucher des Cafes sehen dank ihrer Animationen und Gesichtern eindrucksvoll aus: Sie alle könnten so auch aus einem Film stammen!
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Dämonen im Licht
Kleiner Sprung: Ein »Rückblick« erzählt uns, das Alans Frau verschwunden ist, die Bewohner von einer dunklen Macht besessen sind und nun nach dem Leben von Alan und einigen Bewohnern trachten. Schauplatz der nächsten Episode ist ein Damm, weit in den Wäldern über Bright Falls gelegen. Es ist finstere Nacht. Unser gejagter Schriftsteller streift mit drei Kumpanen (darunter auch der Sheriff des Ortes) durch die Wälder, im Hintergrund ist bereits hell erleuchtet der Damm zu sehen. Alan leuchtet mit seiner Taschenlampe den Weg ab. Auf einmal ein markerschütternder Schrei: Alan und seine Meute drehen sich um -- fünf Dämonen sind ihnen auf den Fersen. Anstatt aber frontal anzugreifen, spaltet sich die Gruppe auf. Der Sheriff wird zum Beispiel von einem finsteren Typen in die Mangel genommen, der rasend schnell von der Seite auftaucht. Alan weicht blitzschnell zwei Damönen aus, die von einem Felsen auf ihn zu springen. Alans Hauptwaffe ist dabei Licht jeglicher Art. Egal, ob Taschenlampe, Scheinwerfer oder Leuchtkugel -- Licht scheint den Damönen gar nicht zu bekommen. Damit lassen sich die Feinde zum einen deutlich abbremsen (was bitter nötig ist), zum anderen endgültig unschädlich machen. Lenken Sie zum Beispiel erst den Strahl der Taschenlampe auf einen Gegner, wird dieser deutlich langsamer, Sie können dann mit einer Pistole nachsetzen. Haben Sie kein Licht zur Hand, hilft eigentlich nur Beten und die Rennen-Taste.
Die Dämonen laufen -- gejagt von Alan und seinen Kumpels -- den Berg hinauf. Hier entdeckt Alan dann eine Leuchtrakete: Die macht mit den Feinden kurzen Prozess, in einer Zeitlupe sehen wir, wie die Biester sich in ihre Einzelteile auflösen. Auch mit einem Suchscheinwerfer, der weiter oben auf dem Berg aufgestellt ist, geht die Feindbeseitigung schneller vonstatten. Hier fährt Alan das komplette Areal ab, Feinde, die in den Lichtstrahl geraten, verabschieden sich für immer.
Nach einer Weile werden auf einmal Bäume von einer riesigen, unsichtbaren Macht umgeknickt, Autos fliegen durch die Luft, Metallcontainer schleudern in unsere Richtung: Alan und seine Kameraden müssen nun rasend schnell ausweichen, um nicht erschlagen zu werden -- die dunkle Macht wird stärker, der Feind will nicht so einfach aufgeben. In genau diesem Moment gehen auch die Licht auf dem Damm aus -- und ein schrecklicher Schrei gellt durch das Dunkel.
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