Endlos-Spiel, Endlos-Motivation
Aber es war ja schon immer das Endlosspiel, das uns so lange an Anno fesselt. Auch jetzt wieder, denn vor allem für Tüftler und Optimierer platzt das Zukunftsszenario geradezu vor lauter Möglichkeiten. Die drei Fraktionen sind gut miteinander verzahnt. Wir können schöne grüne Eco-Städte errichten, mit Farmen drumherum und schicken Solartürmen. Und gleichzeitig eine Insel weiter Raubbau betreiben – das sieht dann zwar dreckig-düster aus, ist aber so schön effizient. Zumindest, solange nichts schiefgeht, denn ein Ölteppich aus einer abgefackelten Bohrinsel macht auch vor der malerischen Eco-Küste nicht Halt.
Aber zum Glück gibt’s ja wieder segensreiche Items, die uns ganz konkrete Vorteile oder Möglichkeiten bringen. Die lichterloh brennende Ölplattform lässt sich zum Beispiel mit einem normalen Schiff löschen, in das wir eine Notfallausrüstung stecken. Und falls wir dabei zu trödelig sind und der schwarze Glitschteppich bereits vor der Küste wabert? Dann packen wir eine Schmutzwasserpumpe an Bord. Allerdings sollten Sie vorausschauend planen: Weil Sie solche Items erst erforschen oder kaufen müssen, was Geld und/oder Rohstoffe kostet, bringt’s wenig, erst beim Ernstfall damit anzufangen. Also lieber vorsorglich vorab besorgen und im Kontor bunkern!
Andere Items senken von vornherein die Unfallwahrscheinlichkeit, machen Bauwerke effizienter und billiger, Schiffe kampfstärker, sie vergrößern den Radius von Krankenhäusern, Polizeistationen oder Feuerwehren. Fies: Je komplexer ein Item, desto eher geht beim Erforschen selbst etwas schief. Ausgesprochen peinlich wird‘s, wenn Sie beim Konstruieren der Löschvorrichtung ein Feuer im Labor auslösen. Die Wahrscheinlichkeit eines Störfalls wird Ihnen aber vorher angezeigt, und auch die lässt sich wiederum senken. Vor allem in Mehrspielerpartien sorgen die Einweg-Items für viel Schadenfreude: Sprengsätze jagen kamikazemäßig alles im Umkreis in die Luft, EMP-Bomben legen die getroffene Feindeinheit kurzzeitig lahm, ein Tarnkappen-Item macht seinen Träger unsichtbar und so weiter und so fort. Doch Vorsicht: Auch die Item-Vielfalt erhöht die Komplexität enorm, bei den zahllosen Aufrüst-Möglichkeiten können Neulinge rasch den Überblick verlieren.
Alles hört auf meine Kommandozentrale!
Richtig stark ist Anno 2070 beim »Drumherum« von Missionen, Kampagne und Endlosspiel. Statt eines simplen Hauptmenüs verknüpft die Kommandozentrale alle Anno-Spieler. Zum Beispiel durch »Weltereignisse«. Das sind Mini-Kampagnen mit je drei Missionen, die Sie ganz normal solo spielen. Eine Kampagne ist immer startbar, sobald Sie online sind, nach ein paar Wochen wird sie durch die nächste ersetzt.
In unserem Test-Zeitraum lief etwa ein Feldzug gegen Piraten, die mit jeder Mission stärker werden. Der Clou: Sie bekommen nicht nur eine Belohnung (Prestige, Credits, Rohstoffe und so weiter) für Ihre eigene Leistung, sondern auch für die Leistung der anderen Spieler: Je mehr Piratenschiffe und -festungen nämlich von der weltweiten Anno-Community vernichtet werden, desto höher die Belohnung für alle. In einem anderen Feldzug helfen Sie bei der Errichtung einer neuen, dezent riskanten Eco-Technologie, dann wiederum den Tycoons bei einem ähnlichen Großprojekt. Noch schöner: Im Gegensatz zur derzeit grassierenden kostenpflihtigen Download-Content-Manie sollen die Zusatz-Feldzüge gratis sein.
Aber die Verknüpfungen gehen noch weiter. Ihre Arche, eine Art Mutterschiff wie die »Hyperion« in Starcraft 2, begleitet Sie in jeden (!) Einsatz. Inklusive der Arche-Items, die Sie bis dahin in Missionen bekommen haben, etwa durch den Handel mit KI-Spielern. Neun Sockel hat Ihre Arche, unterteilt in drei Güteklassen von »häufig« bis »selten«, außerdem zwölf Slots für weitere, inaktive Items. Vor einer Partie können Sie sich die Arche also »feintunen«, damit sie Ihre Inseln zum Beispiel auf Energie-Effizienz trimmt, oder Ihre Schiffe zu schwimmenden Kampfschweinen pimpt. Auch das dürfte beim Leistungsvergleich in Multiplayer-Partien Laune machen.
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