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Zum Erscheinen wurde das iPhone 6 mit iOS 8 ausgeliefert, das sich allerdings recht schnell als in einigen Punkten fehlerhaft herausgestellt hat. Seitdem folgten zahlreiche Updates, mittlerweile ist Apple bei iOS 8.1.2 angelangt. iOS 8 brachte gegenüber dem 7er-Vorgänger keine bahnbrechenden Neuerungen mit sich. Einige Standardapps wurden optimiert, sodass beispielsweise die Nachrichten-App auch Sprachnachrichten verarbeiten konnte. Neu hinzu kam die App Health, ganz im Trend des Smartphone-Fitness-Hypes.
Ebenfalls integriert wurde Apple Pay, mit dessen Hilfe sich Einkäufe auch in Ladengeschäften bargeldlos per NFC tätigen lassen sollen. NFC ist ausschließlich zu diesem Zweck integriert worden. Genutzt wird die in iTunes hinterlegte Zahlungsmethode. Allerdings ist Apple Pay bislang nur in den USA verfügbar und könnte sich in Deutschland generell schwerer tun als in Apples Heimatland.
Verbessert wurde mit iOS 8 die Zusammenarbeit zwischen MacOS und iOS. Continuity nennt Apple diese Funktion, bei der die Arbeit beispielsweise am Mac begonnen und am iPhone fortgeführt werden kann. Auch Anrufe lassen sich so auf das jeweils andere Apple-Gerät übertragen. Benutzer anderer Betriebssysteme wie Windows oder Linux profitieren allerdings nicht von diesen Funktionen.
Mit iOS 8.1 wurden Probleme mit Bluetooth und WLAN behoben sowie die Akkulaufzeit verbessert. Den zahlreichen Updates verdankend ist iOS 8 mittlerweile ein gut nutzbares Mobil-Betriebssystem, während zu Release im vergangenen Jahr noch zahlreiche Baustellen bestanden - Apple schien hier arg überhastet auf den Markt gedrängt zu sein. Die meisten der ursprünglichen iOS8-Kritikpunkte existieren mittlerweile jedoch nicht mehr.
Umsteiger von Android dürften sich bei ihrem ersten iPhone erst einmal nur schwer zurechtfinden. Viele gewohnte Einstellmöglichkeiten fehlen, der Datenaustausch mit anderen Computern erfolgt zudem nicht unkompliziert ohne Fremdsoftware bei Anschluss eines USB-Kabels. Entweder wird iTunes oder eine alternative Software genutzt oder auf Cloud-Dienste zurückgegriffen, Apple schränkt die Datenfreiheit des Nutzers recht stark ein. Zugriff auf das Dateisystem haben iPhone-Nutzer auch direkt im iOS nicht. Wer sich gerne möglichst frei in seinem Mobil-Betriebssystem entfalten möchte, sollte besser die Finger von Apple lassen.
Letzten Endes ist aber auch der Umstieg auf iOS nur Gewohnheitssache. Nach einiger Zeit geht das Bedienkonzept ins Blut über und es lässt sich bequem und elegant mit dem iPhone arbeiten. Neueinsteiger, die noch nicht durch andere Mobilsysteme vorbelastet sind, kommen mit iOS zudem erfahrungsgemäß etwas schneller zurecht als mit dem flexibler zu konfigurierenden, aber auch sperrigeren Android. Im Gegensatz zum ebenfalls gut für Einsteiger geeigneten Windows Phone existiert für iOS zudem eine extrem umfangreiche Software-Auswahl in Apples Appstore.
Performance und Benchmarks
Auch wenn es auf dem Papier anders aussieht, Apples iPhone 6 ist ein Kraftprotz, der dank gut angepasstem Ökosystem und geschickt optimiertem SoC selbst die schnellsten Android-Smartphones abhängen kann. Auch wenn es sich beim A8 nur um einen Dualcore-ARM handelt, der zudem mit 1,35 Gigahertz recht zurückhaltend taktet, spielt es in den Performance-Tests in der Oberliga.
Einziges Manko dürfte der mit 1,0 Gigabyte bereits eher knapp bemessene Arbeitsspeicher sein. Auch wenn Apple mit dem Speicher weniger verschwenderisch umzugehen scheint als das Google-Konkurrenzsystem, gerät das iPhone 6 unter iOS 8 gelegentlich an seine Grenzen. Apple optimiert zwar mit Updates das Betriebssystem auf geringeren Speicherverbrauch, der Trend zum größeren RAM auch bei Apple zeichnet sich aber dennoch deutlich ab.
Beeindruckend ist die Performance der integrierten Grafikeinheit PowerVR GX6450. Im Bereich der Smartphones handelt es sich beim GX6450 um einen der schnellsten Grafikchips auf dem Markt. Lediglich dem Nvidia K1 und dessen Nachfolger X1 muss sich PowerVR zum Testzeitpunkt geschlagen geben - der K1 findet allerdings keine Anwendung in Smartphones sondern ausschließlich in Tablets wie dem hauseigenen Nvidia Shield Tablet und der X1 ist noch nicht einmal auf dem Markt. Dank Fertigung in 20nm stimmt zudem die Energiebilanz der flotten Grafikeinheit.
Lassen wir neben den technischen Daten einmal handfeste Benchmark-Ergebnisse sprechen: Mit 17256 Punkten in der 3DMark-Disziplin »Ice Storm Unlimited« steht das iPhone 6 recht weit oben auf der Leiter der schnellsten Mobilgeräte, auch wenn einige aktuelle Android-Geräte noch etwas flotter arbeiten.
In den Browser-Benchmarks Sunspider und Peacekeeper muss sich Apple jedoch vor keiner Konkurrenz fürchten. 341 ms im Sunspider-Benchmark sind ein hervorragender Wert und 2595 Punkte im HTML5-Benchmark Peacekeeper sind sogar rekordverdächtig. Alles in allem bestätigen die Benchmarks die realen Erlebnisse mit dem iPhone 6: Es gibt aktuell keine Smartphone-Disziplin, in der das Gerät zu langsam oder gar überfordert wäre.
Sunspider
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