Fazit
Arma 2: Wenn Sie Bohemias neuestes Werk spielen wollen, sollten Sie sehr fehlertolerant sein. Der Titel leidet nicht nur (auch in der aktuellen Version 1.04) an Bugs und gravierenden technischen Schwächen bei KI, Performance und Physik. Auch Bedienung, Waffenhandhabe und Informationsvermittlung sind gewöhnungsbedürftig bis unbrauchbar. Was realistisch anmuten soll, ist meist unfairer als in der Realität. Zusätzlich sorgt die inkonsequente Präsentation für spürbare Brüche. Eine runde Spielerfahrung sieht deutlich anders aus.
Sie müssen eine lange Einarbeitungsphase, viel Geduld und Eigeninitiative veranschlagen, um zu den Qualitäten des Spiels vorzudringen, denn der inoffizielle Nachfolger zu Operation Flashpoint kommt Ihnen alles andere als entgegen. Zum Ausgleich werden Sie mit einer (eingeschränkt) realitätsnahen Spielwelt, einer gnadenlosen Herausforderung die ihres Gleichen sucht (auch und besonders im Multiplayer) und vielen spielerischen Freiheiten belohnt. Die Atmosphäre ist deutlich rauer als bei Operation Flashpoint: Dragon Rising. In Arma 2 hat man stellenweise tatsächlich das Gefühl an einem Konflikt teilzunehmen, bei dem die eigenen Handlungen Konsequenzen haben. Zudem liefert die Mod-Community stets neue Inhalte nach. Trotzdem scheitert der Titel noch immer zu oft an den ambitionierten Zielen, die sich das Spiel selbst stellt.
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Operation Flashpoint 2: Es ist das »kleinere« Spiel, aber es ist auch das Spiel, das gut, meist sogar sehr gut funktioniert. Soviel muss man Codemasters zu Gute halten. Doch was nützt die stimmungsvolle Grafik, die intensive Gefechtsatmosphäre, der bugfreie Spielablauf und die clevere KI, wenn nach 11 Missionen der Solopart aus ist und Ihnen nur noch Multiplayerschlachten auf recht eintönigen Karte übrig bleiben. Sicher, die Steuerung ist präzise und Durchschnittspieler sind mit Codemasters Military-Shooter besser bedient als mit Arma 2. Doch von den großen Ambitionen, die die Entwickler für das Spiel hatten, ist nicht viel übrig. Die Grundlagen stimmen, doch es fehlt das Drumherum.
Wer militärische Multiplayerpartien sucht, bekommt mit Battlefield 2 und der Mod Project Reality mehr Abwechslung und mit Arma 2 die härtere Herausforderung. Wer hingegen die große Militärsimulation mit Story-Kampagne möchte, muss so oder so in den sauren Apfel beißen und die Qual namens Arma 2 so lange über sich ergehen lassen, bis er Bohemias Werk trotz der Mängel lieben lernt.
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