Streitpunkt Story
Wie bereits erwähnt überraschte der erste Teil von Das Vermächtnis der ersten Klinge vor allem mit seiner Geschichte. Er verknüpfte die Odyssee von Alexios und Kassandra geschickt mit Assassin's Creed: Origins und den übrigen Serienteilen, führte endlich einen halbwegs echten Assassinen ein (auch wenn der sich nicht so nennt) und ordnete den Kult des Kosmos in ein noch größeres Ganzes ein. Tolle Sache. Episode 2 schlägt jedoch einen anderen Weg ein.
66 Prozent der Spieler wählen Alexios statt Kassandra - und ihr?
Ja, Darius und Co. tauchen auch hier wieder auf, doch die Rahmenhandlung nimmt einen Umweg und konzentriert sich in Shadow Heritage vor allem auf einen neuen Schurken, der in ein ganz eigenes Familiendrama verstrickt ist - und zwar etwas abseits der Darius-Verschwörung. Diesen Konflikt zu entwirren, macht durchaus Laune, fühlt sich aber vergleichsweise routiniert hat.
Selbiges haben wir in der Hauptgeschichte gefühlt schon häufig genug getan. Zumal die Jagd nach Verschwörern hier weniger Spaß macht als im ersten DLC, weil wir die Identität des Endgegners bereits auf halber Strecke erfahren. Die übrigen Konspiranten tötet man also eher aus Prinzip. Naja.
Doch am Ende offenbart sich, worum es Ubisoft eigentlich geht: Im ersten DLC wurden Alexios und Kassandra damit konfrontiert, was ihre grausigen Kriegstaten bei den Hinterbliebenen anrichten. In der Fortsetzung wird es sogar noch persönlicher, aber in ganz anderer Weise. Es geht um große Gefühle wie Liebe, Opferbereitschaft, die Frage nach der eigenen Zukunft. Und auch unser Misthios muss sich damit auseinandersetzen, was er oder sie mit dem Rest des Lebens anfangen möchte.
Das Finale von Shadow Heritage wirbelt die bisherige Geschichte von Assassin's Creed: Odyssey ordentlich auf. Das ändert zwar nichts daran, dass der zweite DLC insgesamt ein bisschen schlechter (aber immer noch empfehlenswert) ausfällt als der erste, aber wir verbleiben auf glühenden Kohlen, wie die Geschichte rund um Darius sowie den neuen Kult ausgeht. Und das ist für den Mittelteil einer Trilogie doch kein schlechtes Zeichen.
Kassandra hat Elena skrupelloser gemacht - und das ist gut! (Meinungsartikel)
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